Nach dem Bundesliga-Rückzug
Rote Raben Vilsbiburg packen’s neu an – in der 2. Bundesliga Pro: „Irgendwo auch froh“

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 16:03 Uhr

Vilsbiburger Volleyballspielerinnen nach Niederlage in Münster: Wer kommt, wer bleibt, wer geht? Die Planung für die 2. Bundesliga Pro laufen an. − Foto: Imago Images

Es ist eine Zäsur – und zugleich der Aufbruch zu neuen Ufern: Wie berichtet ziehen sich die Roten Raben Vilsbiburg nach 33 Jahren sowie je zwei deutschen Meisterschaften und Pokalsiegen aus der 1. Volleyball-Bundesliga der Frauen zurück – und treten in der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga Pro an.

Letztere Entscheidung gaben die Raben-Verantwortlichen am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz in der Ballsporthalle bekannt und erläuterten die Hintergründe der strategischen Neuausrichtung.

„Es wird weiterhin professionell geführten Volleyball in Vilsbiburg geben“, machte Aufsichtsrats-Vorsitzender Klaus-Peter Jung deutlich. Er betonte, dass der Neustart eine Klasse tiefer mit dem vermehrten Einsatz junger deutscher Spielerinnen gerade für die Roten Raben mit ihrer bekannt guten und überregional wegweisenden Nachwuchsarbeit eine echte Chance sei. Als Trainerduo für das Pro-Team und die 2. Mannschaft, die künftig in der 3. Liga an den Start gehen soll, stellte Jung ein „hybrides Modell“ mit dem aktuellen Sportdirektor und Meistertrainer von 2008 und 2010, Guillermo Gallardo, sowie Alberto Chaparro, aktueller Coach der 2. Mannschaft und zuletzt auch Interimstrainer des Bundesliga-Teams, vor.
Zu den Gründen des Ausstiegs aus der 1. Bundesliga sagte Michael Ostermaier, Sprecher der Gesellschafter und Mitglied des Aufsichtsrats, dass der intensive Versuch, zusätzliche große Sponsoren an Land zu ziehen, gescheitert sei und man deshalb die angestrebte Konkurrenzfähigkeit nicht erreicht habe. Der Rückzug, so Geschäftsführer André Wehnert, sei allen Beteiligten „sehr schwergefallen“, gleichwohl eröffne der neue Weg dem Standort Vilsbiburg, der „einzigartig in Deutschland“ sei, „sehr gute Zukunftsperspektiven“. Er persönlich, so Wehnert, werde jedoch für diesen Weg nicht zur Verfügung stehen und seine Arbeit als Geschäftsführer nach 13 Jahren beenden.

Von neuen Entwicklungsperspektiven sprach explizit Bürgermeisterin Sibylle Entwistle. In der neuen Situation könne man „den Talentschmiede-Status noch ausbauen“, befand Entwistle. Ähnlich war die Tonlage bei Peter Bruckmayer, der namens der Volleyball Akademie Bayern gGmbH den Rückzug als „nicht schön“ bezeichnete, aber zugleich betonte: „Ich bin nicht traurig, sondern hoffnungsvoll und irgendwo auch froh.“

− red