Karriere-Highlight
Bayerwaldler Skirennfahrer Stockinger fiebert Debüt im Weltcup entgegen

28.10.2023 | Stand 28.10.2023, 9:46 Uhr
Jonas Kraus

Strahlend in Sölden: Jonas Stockinger vor der Weltcuppiste. − Foto: Privat

Der Herzogsreuter Skirennfahrer Jonas Stockinger (Landkreis Freyung-Grafenau) hat Großes vor. In Kürze gibt er sein Debüt im Weltcuprennen. Unsere Zeitung hat mit dem Nachwuchstalent aus dem Bayerwald gesprochen.



Nach außen hin gibt sich Jonas Stockinger gelassen. „Klar, manchmal kommen Schübe der Aufregung“, gibt der Skirennläufer zu. „Aber eigentlich bin ich noch ganz entspannt“, sagt Stockinger, ehe er nachschiebt: „Das versuche ich mir zumindest einzureden.“ Denn aller Coolness zum Trotz, Stockinger weiß, was auf ihn zukommt. Nicht weniger als das bisherige Highlight seiner Karriere; ein Start bei einem Weltcuprennen.

Jahrelang dafür geschuftet



Jahrelang hat er dafür geschuftet, öfter als nur einmal gehadert, irgendwann schien der Traum immer abwegiger zu werden, nun ist es so weit. Am Sonntag beim Weltcupauftakt der Herren in Sölden (1. Durchgang, 10 Uhr, Eurosport) ist Stockinger einer von drei deutschen Startern im Riesenslalom.

„Zu verlieren habe ich ja nichts“, sagt Stockinger. Er wird mit einer hinteren Startnummer fahren und hofft, dass die Piste hält. Schnee liegt nicht viel in Sölden, aber zumindest kalt soll es werden. „Ich muss einfach Vollgas geben, 150 Prozent, 200 Prozent, anders geht im Weltcup nichts“, meint der Herzogsreuter.

Dass er mit 24 Jahren tatsächlich sein Weltcup-Debüt gibt, grenzt an ein kleines Skiwunder. Vor zwei Jahren warf ihn der Verband aus dem Kader, glaubte nicht mehr daran, dass Stockinger es packen könnte. Der Starter vom SC Herzogsreut fuhr in einem privaten Team weiter, auf eigene Kosten. Immer wieder zwickte der Rücken, Stockinger dachte an ein frühes Karriere-Ende.

Fit wie lange nicht



Doch aufgeben wollte er dann doch nicht, also brachte Stockinger seinen Körper in Form, schaffte in den Sommern bei Athletik-Trainer Sepp Maurer ordentlich Muskelmasse drauf und fühlt sich nun fit wie lange nicht. Zum Ende der vergangenen Saison zeigte er ansteigende Form, legte im Europacup gute Ergebnisse hin und wurde Deutscher Meister im Riesenslalom.

Danach berieten sich die Trainer und im Frühjahr klingelte Stockingers Handy. „Plötzlich war ich wieder im Kader“, erzählt er.

Namhafte Gegner



Einen großen Teil der Vorbereitung absolvierte er mit dem Europacup-Team, erst seit kurzem fährt er mit den Weltcupathleten. Und offenbar stimmten die Trainingsleistungen, Anfang der Woche entschieden die Trainer: Stockinger darf im Weltcup ran, gegen die besten Fahrer der Welt.

Seine Gegner: Unter anderem Überflieger Marco Odermatt, dekoriert mit zwei WM-Titeln und Olympiagold oder Henrik Kristoffersen (30 Weltcupsiege). Cool bleiben? Gar nicht so einfach...