Handball-Bayernliga
Heiß auf den ersten Heimsieg: TSV Simbach hat kleine Liga-Pause genutzt – Vorher Derby gegen Eggenfelden

10.11.2023 | Stand 10.11.2023, 15:14 Uhr

Er brennt: Simbachs Trainer Sepp Schimpf (M.) ist ein besonnener Zeitgenosse – aber während eines Handball-Spiels seines TSV gibt’s für ihn nur ein Motto: voller Einsatz für den Erfolg. − Foto: Alex Schmadel

Das wird heiß – garantiert: Am Samstagabend tritt der TSV 1846 Lohr am Main zum Bayernliga-Spiel in der Innstadt gegen den TSV Simbach an. Die Unterfranken belegen aktuell den viertletzten Platz 11 der Tabelle und haben mit 4:10 Punkten nur einen Zähler weniger auf der Habenseite als die Handballer aus Niederbayern auf Rang 9 mit 5:7 Punkten.

Der TSV Lohr ist ein Bayernliga-Urgestein und bis auf einen Ausrutscher 2015/16 über die vergangenen zehn Jahre eine feste Größe im BHV-Oberhaus. Ihr bisher bestes Gesamtergebnis über diesen Zeitraum erreichten die Mannen vom Main in der 2020 abgebrochenen Saison mit Platz 3, ansonsten rangierten die Spessarter meist stabil im Mittelfeld, mit Ausnahme in der vergangenen Spielrunde. In der zweigleisigen Bayernliga musste der TSV Lohr in die Play-down und konnte mit Platz 10 nur haarscharf dem Abstieg entgehen.

Die aktuelle Meisterschaftsrunde verläuft für die Lohrer durchwachsen. Die ohnehin nicht üppige Kaderbreite wurde bisher durch krankheits- oder verletzungsbedingte Ausfälle immer wieder zusätzlich geschmälert. So etwa durch den Ausfall von Abwehr-Chef Franziskus Gerr, der zuletzt aufgrund eines Mittelhandbruches pausieren musste. Jedoch ist sein Einsatz in Simbach nicht ausgeschlossen.

Lohr verzeichnete nach der vergangenen Saison drei Abgänge und verstärkte sich mit dem polnischen Rückraumschützen Dawid Walaszczyk, er laboriert jedoch seit der Vorbereitung an Verletzungen an Knie und Ellenbogen. Ergänzt wurde das Team zudem mit Spielern aus der eigenen Jugend, hier schafften vier junge Talente den Sprung in den Bayernliga-Kader.

Die bisherigen zehn Minuspunkte des TSV Lohr entstanden hauptsächlich aus Niederlagen gegen Schwergewichte der diesjährigen Liga, von denen Simbach, bis auf das Team aus Regensburg, noch keinen vor der Brust hatte. Die bisherige Platzierung ist damit auch deutlich zu relativieren und trotz der Unwägbarkeiten und des offensichtlichen Wandels des Spielermaterials im Team des Lohrer Trainers Maximilian Schmitt wird eine qualitativ hochwertige und erfahrene Mannschaft auf Simbach zukommen. „Bisher haben wir vor allem gegen die wirklich guten Mannschaften gut gespielt. Jetzt müssen wir das auch mal gegen welche schaffen, die etwas weiter unten stehen“, sagte Rückraumspieler Fabian Zehnter der fränkischen Main-Post.

Coach Schmitt – selbst ein Urgestein des heutigen Simbacher Gegners – führt nicht nur auf der Bank die Geschicke seiner Mannschaft. Mit enormer Wendigkeit, nahezu in jeder Situation torgefährlich, kernig und mit sehr gutem Auge und Anspielverhalten für seine Mitspieler ist er der Spielmacher auf der Mitteposition sowie Dreh- und Angelpunkt des Lohrer Spiels, ihn gilt es zu kontrollieren. Konstant setzt auch der 41-jährige Schlussmann im Lohrer Gehäuse, Tamás Szabó, Tom Schreiner, bollwerkartige Akzente, was zuletzt trotz der Niederlage in Regensburg die Gegner attestierten.

Für den TSV Simbach wie für den TSV Lohr ist die anhaltende und vorrangige Aufgabe, sich von den Abstiegsrängen weiter zu distanzieren, für beide Teams zählt jeder Punkt, um dem Saisonziel Klassenerhalt wieder ein kleines Stück näher zu kommen. Für die Gastgeber ist das Spiel aber nicht nur eine weitere Gelegenheit Punkte dafür zu sammeln, auch soll der ersehnte erste Heimsieg in dieser Saison nicht weiter ein Wunsch bleiben, im dritten Anlauf soll’s endlich klappen.

Welch’ ausgesprochenes Potential und Siegeswillen im Team von Heimtrainer Sepp Schimpf steckt, hat seine Mannschaft im vergangenen Auswärtsspiel vor der zweiwöchigen Spielpause beim TSV 2000 Rothenburg wieder eindrucksvoll gezeigt. „Mit annähernd voller Kapelle haben wir eine reale Chance, die Punkte dieses Mal am Inn zu behalten, wenngleich es äußerst schwierig und höchst spannend werden wird. Zudem haben wir die Spielpause genutzt und den Trainingsbetrieb intensiviert, um bestmöglich vorbereitet zu sein“, sagt Schimpf.

Spielbeginn ist um 18 Uhr in der Richard-Findl-Halle. Unmittelbar vorher, um 16 Uhr, findet das Lokal-Derby der Herren II in der Bezirksliga gegen den Ligarivalen TV Eggenfelden statt. Bereits ab 11 Uhr ist Spieltag der weiblichen E-Jugend.

Am Sonntag startet die männliche C-Jugend in der übergreifenden Bezirksoberliga um 13 Uhr gegen die Spielvereinigung aus Altenerding. Das Handballwochenende schließt mit dem Spiel der weiblichen B-Jugend um 14.45 Uhr gegen den TSV Grafing, ebenfalls in der übergreifenden Bezirksoberliga.

− wm