Antrag zur Anlage in Rastbüchl
Grüne fordern 200.000 Euro für die Sprungschanzen im Landkreis Passau

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 9:00 Uhr

Bei einem Termin an der Schanzenanlage in Rastbüchl erläuterte WSV-Vorsitzende Margit Uhrmann (Mitte) Kreisrätin Jutta Koller (l.) und MdL Toni Schuberl von den Grünen den Sanierungsbedarf. − Foto: Die Grünen

Grünen-MdL Toni Schuberl hat zusammen mit Fraktionskollegen einen Antrag im Landtag eingebracht mit dem Ziel, die Sanierung der Skisprungschanze in Rastbüchl (Landkreis Passau) finanziell zu ermöglichen.



200.000 Euro koste die Sanierung der Skisprungschanze Rastbüchl (Gemeinde Breitenberg), erklärte Vorsitzende Margit Uhrmann vom Wintersportverein (WSV) Rastbüchl Landtagsabgeordnetem Toni Schuberl und Kreisrätin Jutta Koller von den Grünen bei deren Besuch in Rastbüchl.

Margit Uhrmann ist die Schwester des Weltcup- und Olympiasiegers Michael Uhrmann, der in Rastbüchl groß geworden ist. Auch Severin Freund, der ebenfalls Weltcup- und Olympiasieger ist, hat dort trainiert. „Weit und breit ist dies die einzige Skisprungschanze, bei der wir Niederbayern trainieren können, deshalb ist sie so wichtig“, sagt auch Toni Schuberl.

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Aktuell laufen die Haushaltsverhandlungen im Bayerischen Landtag. Schuberl, der für die Landkreise Passau, Freyung-Grafenau, Regen und Deggendorf zuständig ist, will dabei mit Unterstützung seiner Fraktionskollegen die Interessen seiner Heimat mit hineinverhandeln. Das teilt er in einer Presseerklärung mit.

Schneesichere Trainingsbasis



„Diese Wintersportanlage ist als schneesichere Trainingsbasis national anerkannt und hat überörtlich eine wichtige Funktionen als Leistungszentrum für Skispringer und Kombinierer vorzuweisen“, erläuterte Margit Uhrmann, die auch für den Bayerischen Skiverband tätig ist. Dem kann Jutta Koller, Grünen-Kreisrätin aus Hauzenberg, nur zustimmen: „Es kann nicht sein, dass die Menschen, die sich mit großer Leidenschaft in vielen Arbeitsstunden ehrenamtlich engagieren, seit vielen Monaten mit der Ungewissheit zu kämpfen haben, wie es weitergeht.Ebenso darf es nicht sein, dass unsere Sportler mit der Ungewissheit leben müssen, wo sie vielleicht in Zukunft trainieren können.“

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Koller weiß, dass außer der Gemeinde Breitenberg auch der Landkreis Passau den Betrieb der Schanze bisher finanziert hatte. „Die Baptist-Kitzlinger-Schanze ist aber über die Gemeinde hinaus für die gesamte Region von so großer Bedeutung, dass das eine Gemeinde allein nicht stemmen kann. Hier muss der Freistaat Bayern einspringen“, fordert Toni Schuberl.

Anlage ist ganzjährig nutzbar



Die Anlage ist im gesamten Jahr nutzbar, nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer. Dazu werden die Schanze und die Matten mit Wasser befeuchtet. Auch während des Besuchs der Grünen-Politiker vor wenigen Tagen in Rastbüchl zeigten junge Sportler ihr Können bei einem Training. Im Winter genügen wenige Tage, um die kleine Fläche zu beschneien und eine Saison lang nutzbar zu halten.

Die dauerhafte Finanzierung des Betriebs ist die eine Sache, die andere ist die notwendige Sanierung der großen Schanze, die eben einmalig 200.000 Euro kosten wird. Der bereits von Schuberl im Landtag eingereichte Haushaltsantrag hatte schon seine erste Wirkung.

CSU und Freie Wähler wollen Teil der Kosten übernehmen



„Zumindest einen Teil der Kosten wollen CSU und Freie Wähler nun übernehmen. Ich fordere die Abgeordneten von CSU und Freien Wählern auf, dem Antrag die volle Unterstützung zukommen zu lassen und dieser wichtigen Institution zu helfen“, wird Schuberl in der Pressemitteilung zitiert. Es sei schade, wenn dieses sinnvolle Projekt nur abgelehnt würde, weil der Antrag von einem Grünen stamme. „Hier darf es nicht um Parteipolitik gehen, wir müssen parteiübergreifend für die Heimat einstehen“, fordert Schuberl.

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In der Begründung für ihren Antrag weisen Schuberl und die Mitstreiter seiner Fraktion darauf hin, dass die Anlage in Rastbüchl nicht nur erfolgreiche Skispringer hervorgebracht hat, sondern auch Austragungsort mehrerer internationaler Wettbewerbe ist. „Die Baptist-Kitzlinger-Schanze gehört damit zu den wichtigsten Skisprunganlagen in Bayern und ist für viele ambitionierte Wintersportler im bayerischen Osten eine wichtige Anlaufstelle“, heißt es wörtlich in dem Antrag.

Hoffnung des Vereins ruht auf dem BLSV



Die Hoffnung des Vereins ruhe auf dem Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), der die Skisprunganlage zu einem Standort der Leistungssportnachwuchsförderung ernennen könnte. „Die neuen Kriterien für die Anerkennung zukünftiger Stützpunkte werden derzeit im Innenministerium erarbeitet. Solange aber die Erarbeitung der Kriterien nicht abgeschlossen ist, kann der Bayerische Landes-Sportverband keine Entscheidung treffen“, heißt es in dem Antrag.

Und weiter: „Währenddessen stauen sich nicht nur Kosten des laufenden Betriebs an, sondern auch der Restaurierungsbedarf wächst.“ Die drei zur Anlage gehörenden Schanzen müssten, so fordern die Grünen, grundlegend ertüchtigt und saniert werden, damit sie auch in Zukunft weitere Weltmeister aus Bayern hervorbringen könnten. Mit den vorgesehenen 200.000 Euro könnten unter anderem dringend benötigte Arbeiten an der Anlaufspur der Schanze HS78 und deren Unterbau finanziert werden. Dadurch würden sie in einen Stand versetzt, der einem Leistungssportzentrum würdig sei.

− red