Start in den IBU-Cup
Biathleten trotzen wildem Arber-Wetter: Scherer verpasst Podest, Norweger dominieren Herren-Rennen

01.02.2024 | Stand 01.02.2024, 18:56 Uhr

Freude über Platz vier: Stefanie Scherer. − Fotos: Hartl

Bei Starkregen und immer wieder Schnee fiel der Startschuss zum Sprint über 7,5 km der Damen beim IBU-Cup im Hohenzollern Skistadion. Die Kälte und Nässe schreckte viele Zuschauer ab, doch die hartgesottenen Fans kamen trotzdem und feuerten die Damen lautstark an. Die Sichtverhältnisse waren teils eingeschränkt durch Nebel, Schnee und Regen.

Am Start waren Stefanie Scherer, Julia Tannheimer, Emiliy Schumann, Marlene Fichtner, Marion Wiesensarter und Julia Kink. Der Ruhpoldingerin Scherer fehlten nur drei Sekunden auf einen Podestplatz. „Der eine Fehler beim stehenden Schießen war ärgerlich, aber ich bin froh, dass ich im Liegen null hatte“, sagte die 27-jährige Sportpolizistin nach dem Zieleinlauf. „Die Strecke war top, jeder hilft einem, alle sehr freundlich. Das Hohenzollern Skistadion ist eines der wenigen Biathlonstadien aktuell in Deutschland, wo man noch sehr gut laufen kann.“ Der DSV Joka Cup der Jugend in Kaltenbrunn nächstes Wochenende wurde deshalb auf den Arber verlegt. „Es ist schöner bei Sonne, das ist klar“, tat Scherer das schlechte Wetter schmunzelnd ab. „Morgen ist erst mal frei, ich hoffe, ich darf die letzten zwei IBU-Cups in Obertilliach starten“, erwartet sie das nächste Trimester Hinter Scherer kamen Julia Tannheimer als Elfte, Emiliy Schumann als 15. Marlene Fichtner als 17., Marion Wiesensarter als 18. und Julia Kink als 28. ins Ziel.

Die Südtirolerin Hannah Auchentaller gewann das Rennen mit 26 Sekunden Abstand und zweimal null Fehlern. „Ich bin sehr zufrieden und hab’ mich nicht vom Wetter abbringen lassen. Ich persönlich liebe es hier, weil ich knackige Anstiege mag“, sagte die Italienerin. „Runterwärts ist es etwas im Nachteil, wenn man es nicht so auf den Knochen hat“, fügte die sympathische, deutschsprechende Biathletin lachend an. „Es ist immer wieder toll, hier zu laufen. Jetzt dann konzentriere ich mich auf mich, dann schauen wir, wo es hingeht.“

Bei den Herren lag das Rennen komplett in norwegischer Hand: Die sechs Besten waren Norweger. Als bester Deutscher kam Danilo Riethmüller auf Rang acht ins Ziel, gefolgt von David Zobel (10.) und Linus Kesper (18.). Weitere deutsche Starter waren Lucas Fratzscher, Simon Kaiser und Darius Lodl. Im Sprint ging es über 10 km bei mäßigem, aber konstanten Regen und immer wieder windigen Phasen. DSV-Trainer Tobi Reiter sprach davon, dass man nach der EM viel analysiert habe und jetzt davon ausgehe, „dass wir ab jetzt wieder gute Wettkämpfe für uns haben werden“. Der Arber ist aus Reiters Sicht dabei genau der richtige Wegbegleiter. „Wir sind guter Dinge, haben uns schon auf den Arber gefreut, hier sind super Verhältnisse, auch Schnee ist genügend da und das OK-Team hat ganz gute Vorleistungen gebracht“, stellte Reiter fest.

David Zobel versuchte, die EM so schnell wie möglich für sich abzuschließen: „Ich glaube, wir haben intern die Probleme gefunden. Es ist schon wieder ein Unterschied, wenn man hier auf heimischen Strecken startet, in einem schönen Hotel wohnt. Wir fühlen uns schon wieder deutlich, deutlich besser und ich glaube, das ist so der Kernpunkt gewesen, an dem es etwas gescheitert ist in Osrblie. Wir erwarten uns hier vor geiler Kulisse mit hoffentlich vielen Zuschauern wieder die Leistung, die wir auch vor der EM gezeigt haben“, drückte Zobel seine Hoffnungen aus. In puncto Publikum wurden sie nicht erfüllt.

Riethmüller hatte wie Tannheimer letzte Woche pausiert, weil er seit Januarbeginn unterwegs war. Zum Weltcup war spontan angereist, als Ersatz für den erkrankten Philipp Horn, und hatte mit Platz sieben ein gutes Ergebnis erzielt. „Aufgrund der guten Leistungen im IBU-Cup konnte ich dort starten. Früher oder später hätte sich deswegen ein Einsatz ergeben. Aber dass es so früh geschah, lag an Philips Erkrankung“, gab sich Riethmüller am Arber bescheiden.

− mha


IBU-Cup am Arber am Samstag: 11 Uhr Sprint Frauen, 14.30 Uhr Sprint Männer