„Bleib stabil und übernimm die Ringmitte“, waren die finalen Ratschläge seines Trainers Matthias Kneuer an den Kampfsportler Samuel Staudinger vor dem Kampf um die ISKA Junioren-Weltmeisterschaft. Nach dem Fight war es dann der blaue Boxhandschuh des Bernrieders, der steil Richtung Hallendach segelte – der Jubel kannte keine Grenzen mehr, der Traum vom WM-Titel ging für den 16-Jährigen in Erfüllung.
Weitere Jubelschreie brandeten von seinen mitgereisten Anhängern aus der blauen Ecke lautstark auf – und dies völlig zurecht. Es ist der erste ISKA Junioren-Weltmeister-Titel, den Staudinger mit nach Deutschland bringt. Vor über 200 Zuschauern in Enns (bei Linz) konnte der Kickboxer vom Southgate Fightclub Osterhofen am vergangenen Samstag seinen bisher prestigeträchtigsten Kampf für sich entscheiden.
„Insgesamt bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden, ein paar Fehler sind mir noch unterlaufen. An diesen will und muss ich noch arbeiten”, sagt der ambitionierte 16-Jährige gegenüber der Heimatzeitung.
In einer packenden Begegnung zwischen Samuel Staudinger und dem Österreicher Zsolt Mezofi (Star Fight Center Enns Austria), die sich im K1-Modus duellierten, setzte sich knapp der deutsche Fighter durch. In dem Modus wird im Vollkontakt gekämpft, auch Tritte mit Beinen sowie Kniestöße sind erlaubt. Der Kampf ging über die vollen fünf Runden. „Lege den Vorwärtsgang ein“, legte Trainer Kneuer im Vorfeld seinem Schützling ans Herz. Vielleicht war dieser Ratschlag sogar ausschlaggebend. Mit einem knappen Ergebnis von 3:2, welches die Siege der einzelnen Runden wiedergibt, wurde der Niederbayer seiner Favoritenrolle gerecht. „Wir sind überglücklich, dass Samuel den Titel nach Niederbayern geholt hat“, freut sich auch sein Coach Matthias Kneuer und ist stolz auf sein Talent mit dem großen Kämpferherz.
Normal für den Kickboxsport wird jetzt erst einmal eine Regenerations- sowie Trainingsphase folgen. Die Revanche wird voraussichtlich im September stattfinden. Die gegnerische Trainerin Jasminka Torres-Cive vom StarFight Center Enns erkundigte sich bei Übungsleiter Matthias Kneuer bereits um einen Rückkampf. Ob dieser tatsächlich stattfinden wird, ist noch offen. Eins ist jedoch klar: Samuel Staudinger ist jederzeit bereit, seinen Titel als ISKA Junioren-Weltmeister zu verteidigen.
