Darts-WM
„Ich war eigentlich tot“: Clemens mit Nerven aus Stahl – und nach Thriller im WM-Achtelfinale

28.12.2022 | Stand 28.12.2022, 7:24 Uhr

Da brüllt er seine Freude heraus: Gabriel Clemens. −Foto: dpa

Thriller mit Happy End: Der deutsche Dartsprofi Gabriel Clemens steht zum zweiten Mal in seiner Karriere im Achtelfinale der Weltmeisterschaft in London. Der „German Giant“ wurde seiner Favoritenrolle am Dienstagabend dank stählerner Nerven gerecht und schlug in einem packenden Drittrunden-Krimi den Waliser Jim Williams mit 4:3.

„Ich war eigentlich tot - und habe es irgendwie geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich hatte ein paar gute Momente“, sagte Clemens bei DAZN, der wie schon bei seinem Auftaktsieg gegen den Iren William O„Connor mit “Oh, wie ist das schön„-Sprechchören im tobenden Alexandra Palace gefeiert wurde.

Der Gegner des 39 Jahre alten Saarwellingers in der Runde der letzten 16 wird in der Nachmittagssession am Mittwoch ermittelt. Der an Nummer neun gesetzte Niederländer Danny Noppert geht als Favorit in das Duell mit dem Schotten Alan Soutar.

“Es ist jetzt egal, wer da kommt. Im Achtelfinale kommt kein schlechter mehr„, sagte Clemens zu seinen möglichen Gegnern: “Ich muss auf mich gucken, dann kann ich jedem gefährlich werden.„

Clemens, der vor zwei Jahren als erster Deutscher ins WM-Achtelfinale vorgestoßen war, fand gut in die Partie. Von einem frühen Break seines Gegners ließ er sich nicht beirren und spazierte anschließend dank guter Doppelquote zum Gewinn des ersten Satzes.

Im zweiten Abschnitt aber drehte Williams auf und holte sich den Satz glatt in drei Legs. Nachdem sich Clemens Satz drei knapp gesichert hatte, wurde sein Kontrahent immer stärker. Mit einer überragenden Doppelquote entschied der bislang eher unbekannte Williams die beiden folgenden Durchgänge.

Mit 2:3 in Rückstand und mit dem Rücken zur Wand kämpfte sich Clemens noch einmal zurück, überstand einen Matchdart von Williams und erzwang schließlich den Entscheidungssatz. Dort behielt er die Nerven, mit seinem ersten Matchdart aufs Bullseye sicherte sich Clemens das Weiterkommen.

Im Anschluss buchte auch der Weltranglistenerste und Ex-Weltmeister Gerwyn Price das Achtelfinalticket. Der Waliser schlug den niederländischen Altmeister und Comebacker Raymond van Barneveld locker mit 4:0.

Der zweite verbliebene deutsche Starter Martin Schindler kämpft am Mittwochabend (22.40 Uhr/Sport1) ebenfalls um den Achtelfinaleinzug. Er trifft auf den favorisierten Engländer Michael Smith, den Vierten der PDC-Weltrangliste.