Pause tut Skispringern gut
Geiger, Eisenbichler und Co. arbeiten den Saisonfehlstart auf: „Es gibt viel zu tun“

08.11.2022 | Stand 08.11.2022, 15:52 Uhr

Noch nicht in der gewünschten Form: Markus Eisenbichler macht sich deshalb aber „überhaupt keinen Stress“. −Foto: dpa

Der Fehlstart von Wisla wird die deutschen Skispringer in den kommenden Wochen beschäftigen.

Bundestrainer Stefan Horngacher wollte die beiden Springen in Polen, bei denen seine Schützlinge die Top-10-Plätze verpassten, aber nicht überbewerten. „Ergebnistechnisch ist es nicht wahnsinnig gut gelaufen. Bei den Topleuten fehlen noch die guten Sprünge. Wir sind nicht so weit weg. Wir werden die nächsten zwei Wochen nutzen“, sagte Horngacher am Sonntag.

Seine Leistungsträger Karl Geiger und Markus Eisenbichler sowie Hoffnungsträger Andreas Wellinger waren bei den zwei Siegen von Polens Lokalmatador Dawid Kubacki deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Das Auftakt-Wochenende fand – erstmals im Winter-Weltcup – auf grünen Matten statt. In knapp drei Wochen im finnischen Ruka wird dann wieder auf Schnee gesprungen. Bis dahin soll unter anderem auf der Heimanlage in Oberstdorf trainiert werden. „Es gibt viel zu tun“, sagte Team-Weltmeister Geiger, der nicht über die Ränge 18 und 34 hinauskam und mit technischen Fehlern haderte. „Wir könnten alle ein gutes Training gebrauchen.“

Die Topleute um den überragenden Lokalmatador Dawid Kubacki, der beide Springen gewann, lagen aber weit über dem Niveau der sechs Deutschen. Und das lag nicht nur am ungewohnten Untergrund - der Weltverband hatte aufgrund des frühen Saisonstarts bewusst auf energieintensiven Kunstschnee verzichten. „Was die Top drei gesprungen sind, war spektakulär. Da sind wir ein gutes Stück von weg“, sagte Geiger.

Am Sonntag setzte sich Kubacki, Vierschanzentournee-Gewinner von 2019/20, mit Sprüngen auf 131,0 und 133,5 m (287,0 Punkte) souverän vor dem Slowenen Anze Lanisek (278,7) und Norwegens Olympiasieger Marius Lindvik (277,0) durch. Geiger hatte umgerechnet fast 17 Meter Rückstand.

Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler kam nach einer schwierigen Vorbereitung auf die Plätze 13 und 20. „Ich mache mir überhaupt keinen Stress. Der Höhepunkt ist die Vierschanzentournee, da müssen wir ehrlich sein“, sagte der 31-Jährige. Während der zweimalige Olympiasieger Andreas Wellinger mit Platz 23 und 25 nicht an die starken Sommerleistungen anknüpfte, rechtfertigte der junge Philipp Raimund mit Platz 19 am Sonntag seine Nominierung.

− dpa/sid/red