Nur Kritik an Chancenverwertung
Wenn sich Vilzing zu Hause so präsentiert wie in Aschaffenburg, haben die Fans viel Freude

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 14:00 Uhr

Paul Grauschopf (am Ball) und die DJK kehren mit einem verdienten Erfolg zurück. Foto: Thomas Mühlbauer

Es war eine lange Anreise, die die DJK Vilzing zu bewerkstelligen hatte, ging es doch zur Viktoria nach Aschaffenburg. Doch wer gedacht hatte, die Kicker des Fußball-Regionalligisten hätten vielleicht müde Beine, der sah sich getäuscht. Am Ende nahmen die Oberpfälzer mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg die drei Punkte mit nach Hause.

Sowohl Trainer Josef Eibl als auch seine Schützlinge waren sich nach dem Schlusspfiff einig: Man hätte bei traumhaftem Frühsommerwetter in Mainfranken einen ruhigeren Nachmittag erleben können, als man es letztlich getan hat.

Hätten die Schwarz-Gelben ihre Chancen nur halbwegs konsequent genutzt, die Partie hätte nach 30 Minuten entschieden sein können. Stattdessen lag die DJK lange nur durch den Treffer von Jim-Patrick Müller (7.) 1:0 in Front. Am Ende reichte es trotzdem, zumal Lucas Chrubasik in der 88. Minute noch nachlegte, zu einem verdienten und größtenteils ungefährdeten 2:0-Auswärtserfolg.

Eibl war nach dem Schlusspfiff sichtlich zufrieden und diktierte den um sich versammelten Reportern gleich mal die Überschrift ins Notizbuch: „Diese Überschrift kann man heute geben – unnötig spannend gemacht.“

Was Eibl mit einem Augenzwinkern meinte, war die erste halbe Stunde, als die Schwarz-Gelben das Kellerkind regelrecht an die Wand spielten: „In den ersten 30 bis 35 Minuten haben wir ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht, die richtige Reaktion gezeigt, und haben den Gegner dominiert. Wir führten so hochverdient 1:0.“

Guter Viktoria-Keeper

Dass die Führung nicht ausgebaut wurde, war zum einen Torhüter Max Grün geschuldet, der die Viktoria mit guten Paraden im Spiel hielt, und auch ein wenig der DJK Vilzing, die etwas fahrlässig mit den sich bietenden Chancen umging.

„Wir haben noch zwei bis drei riesen Chancen, wo wir in die Halbzeit mit einem 3:0 Vorsprung reingehen müssen“, befand Eibl. Doch nachdem die DJK das verpasst hatte, war dem Coach klar, was in der zweiten Hälfte passieren wird: Aschaffenburg würde noch einmal alles riskieren. „In der zweiten Hälfte ist der Gegner natürlich gekommen, das haben wir gewusst, bei denen geht es auch um alles.“

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Trotz des erhöhten Ballbesitzes, den die Viktoria nun hatte, wurde Eibl weder angst noch bange, denn seine Elf verteidigte weiterhin konsequent und gut. Andererseits ergaben sich große Konterchancen für Vilzing. „Wenn wir die machen, ist das Spiel frühzeitig entschieden“, sagte Eibl.

Trotz der mangelnden Chancenverwertung tat der Erfolg dem Vilzinger Selbstverständnis gut: Elija Härtl, der in der Defensive einiges zu tun hatte, sagte nach Schlusspfiff: „Der Sieg war wichtig. In den letzten Spielen lief es nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Ich denke, wir haben eine gute Reaktion gezeigt.“ Die Vilzinger Anfangsdominanz sorgte dafür, dass selbst Härtl, der als Abwehrspieler bei Ecken immer mit aufrückt, eine sehr gute Abschlussmöglichkeit nach einer Viertelstunde hatte.

War er in der ersten Hälfte noch beschäftigungslos, kamen doch in der zweiten Hälfte viele Bälle von der Außenbahn in den Strafraum gesegelt. „Wir haben es in der zweiten Hälfte unnötig spannend gemacht und hätten die Tore machen müssen. Wir haben uns etwas unnötig hinten rein drücken lassen, aber wir haben es für uns entschieden.“

Dass in der Drangphase im Mittelfeld und Sturm wenig Bälle festgemacht werden konnten, empfand Härtl als nicht ganz so schlimm.

Ein paar Körner mehr

„Ich denke, wir hatten das trotzdem noch alles sehr gut im Griff in der Abwehr. Und es war warm, da ist doch anstrengender, Fußball zu spielen.“ Ähnlich sah es auch Paul Grauschopf, der im Mittelfeld der DJK als Ballverteiler und Antreiber agierte: „Da muss man schon ein paar Körner mehr lassen als sonst.“

Auch wenn er es nicht als Entschuldigung verstanden wissen wollte, dass man gerade in der zweiten Hälfte viele Bälle hergegeben habe, beziehungsweise verpasste, frühzeitig den Deckel auf die Partie zu machen. „Wir müssen einfach zwischen der 60. und 80. Minute das 2:0 machen“, sagte Grauschopf, der ebenfalls eine große Möglichkeit auf das 2:0 vergab, als er frei auf Grün zugelaufen war.

Durch die verpassten Chancen verpasste es die DJK aber, der Viktoria endgültig das Licht auszuknipsen. „Wir haben sie einfach dann etwas zum Zug kommen lassen, obwohl eigentlich keine richtig gute Torchance dabei war.“

Summa summarum blickt man bei der DJK positiv auf das nächste Heimspiel gegen Buchbach. „Wenn ich mir die erste Halbzeit in Aschaffenburg anschaue, dann war das ganz ordentlich, auch vom Fußballerischen her.“ So wolle und müsse man nun auch wieder vor heimischen Publikum auftreten.