Endspurt mit neuen Impulsen?
VfB Eichstätt: Interimstrainer Jürgen Steib baut auf Fabian Eberle und Jonas Fries

11.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:16 Uhr

Nach 2014 steht Jürgen Steib wieder an der Seitenlinie beim VfB Eichstätt. Foto: Traub

Jürgen Steib soll es also richten und dem VfB Eichstätt ein weiteres Jahr Regionalliga-Zugehörigkeit sichern. Der für den zurückgetretenen Markus Mattes installierte Interimstrainer wird die Grünhemden in den restlichen drei Saisonspielen sowie einer möglichen Abstiegsrelegation coachen.

In den zwei Einheiten am Mittwoch und am Donnerstag hat sich der 55-Jährige bereits einen ersten Einblick von der Mannschaft verschafft – und Fabian Eberle, den er als „Miroslav Klose des Altmühltals“ bezeichnet, zur zentralen Figur ausgerufen. „Ich gebe die Richtung vor, Faber wird voranmarschieren und alle anderen müssen hinterher“, sagt Steib, der diesen Ansatz aufgrund seiner Erfahrung bei anderen Teams gewählt hat. Zudem fügt er an: „Wir haben nicht viel Zeit. Die Entscheidungen, die wir treffen, die müssen jetzt auch sitzen.“ Dabei setzt der neue Trainer vor allem auch auf die Expertise und das fachliche Wissen von Co-Trainer Florian Grau und Torwart-Trainer Norbert Scheuerer, da das Duo seit geraumer Zeit mit der Mannschaft zusammenarbeitet und jeden Akteur besser einschätzen könne als er selbst. Beide müssten deshalb auf und neben dem Platz noch viel mehr Verantwortung übernehmen. Als weitere Maßnahme hat Jürgen Steib den Kader etwas verkleinert, damit die Kommunikationswege noch kürzer werden und man noch enger und intensiver miteinander zusammenarbeiten kann. „Ich muss den Spielern nun den Glauben vermitteln, dass sie ein Stück weit besser sind, als es der momentane Tabellenplatz widerspiegelt“, sagt Steib, für den auch Jonas Fries eine zentrale Rolle einnimmt, da er wie kein Zweiter ein Spiel lesen könne. „Er braucht jetzt mal mindestens eine Stunde Wettkampfhärte“, so der VfB-Coach über den Mittelfeldakteur. Gegen den FCA II muss Sebastian Graßl Gelb-Rot-gesperrt pausieren. Dafür kehren Johannes Golla und Daniel Haubner in den Kader zurück.

40 Punkte aus 35 Partien bedeuten für die Eichstätter den 16. Tabellenplatz. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt vier Punkte. Die sicheren Nicht-Abstiegsränge sind ebenfalls vier Zähler entfernt. Für den VfB ist also in beide Richtungen alles möglich. „Die Zeit der Ausreden ist vorbei“, stellt Marco Schiebel unmissverständlich klar. Der Sportvorstand sagt weiterhin: „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, den Relegationsplatz schnellstmöglich absichern und dann schauen, was die Konkurrenz macht. Wir sind jedenfalls überzeugt, mit Jürgen die Wende zu schaffen.“

Dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg II (siehe unten) folgt nächsten Samstag das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SV Heimstetten und zum Abschluss die Partie beim Achtplatzierten SV Wacker Burghausen.

Das Restprogramm der Mitkonkurrenten

SpVgg Hankofen-Hailing (17. Platz, 36 Punkte): FC Bayern München (3.), SpVgg Greuther Fürth II (13.) und TSV Aubstadt (12.).

DJK Vilzing (15. Platz, 44 Punkte): 1. FC Schweinfurt 05 (6.), TSV Buchbach (9.), FV Illertissen (7.).

SpVgg Ansbach (14. Platz, 44 Punkte): FV Illertissen (7.), FC Augsburg II (11.), SV Heimstetten (19.).

Einstand gegen den FC Augsburg II

Wenn der FV Illertissen so etwas wie der Angstgegner des VfB Eichstätt ist, dann kann man den FC Augsburg II (Samstag, 14 Uhr) getrost als Lieblingsgegner bezeichnen. Denn gegen keine andere Mannschaft holten die Domstädter in der Regionalliga Bayern bei einer Siegquote von 77,8 Prozent mehr Punkte als gegen das Reserve-Team aus der Fuggerstadt.

In neun Spielen unter dem am vergangenen Montag zurückgetretenen Markus Mattes feierten die VfB-Jungs sieben Siege. Die Bilanz wird mit einem Unentschieden und einer Niederlage ergänzt. Das Hinspiel hatte der VfB klar mit 4:0 für sich entschieden.

Nun sind die Vorzeichen andere. Die Eichstätter (40 Punkte) befinden sich in der Krise und kämpfen um das sportliche Überleben, während die Augsburger mit zuletzt drei Siegen in Serie (2:1 bei der SpVgg Hankofen-Hailing, 4:2 gegen den 1. FC Nürnberg II und 4:0 beim FC Pipinsried) ihr Punktekonto auf 48 Zähler erhöht haben und auf den elften Tabellenplatz vorgesprungen sind. Allerdings trügt auch hier der Schein; denn der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrelegationsplatz beträgt nur fünf Punkte – und neun sind ja noch zu vergeben. Somit steht auch für die U23 einiges auf dem Spiel. Trainiert wird der FCA II seit dieser Spielzeit von Tobias Strobl, der aus Hepberg (Landkreis Eichstätt) stammt und erst kürzlich den Pro-Lizenzlehrgang bestanden hat (wir berichteten). 72 geschossene Tore seiner Truppe bedeuten die fünftbeste Offensive aller 20 Regionalligisten.

EK