Von Alexander Augustin
Riesen-Kampf mit bitterem Ende: Die DJK Vilzing musste sich am Mittwochabend vor 2500 Zuschauern mit 2:3 (1:1) in der Regionalliga Bayern dem FC Bayern II geschlagen geben.
Der FC Bayern versucht vom Anpfiff an, das Spiel zu diktieren. Doch die Hausherren haben einen klaren Plan: aus einer Vierkette heraus kompakt agieren und in den richtigen Momenten Nadelstiche setzen. Der Plan geht auf, die erste dicke Chance gehört den Vilzingern: Nach einem starken Ball hinter die Kette, fasst sich Andreas Jünger ein Herz und zieht aus halblinker Position per Dropkick ab. Der Ball geht gut einen Meter am kurzen Pfosten vorbei (11. Minute). Im Gegenzug der Schock für die DJK: Nach einem Angriff über links zieht Grant-Leon Ranos aus 20 Metern ab und versenkt den Ball sehenswert im linken Kreuzeck (12.).
Doch auch in der Folge zeigt die DJK Vilzing, dass sie eben kein gewöhnlicher Aufsteiger ist. Statt Hauruck-Fußball zu spielen, agiert die Elf von Trainer Josef Eibl weiter ruhig und findet auch im Offensivspiel immer mehr Sicherheit. Der Lohn ist der Ausgleich: Jim-Patrick Müller bedient auf links Sebastian Niedermayer. Der Neuzugang aus Deggendorf zieht zur Mitte und dann stramm ab. Der leicht abgefälschte Ball schlägt im linken Eck hinter Bayern-Keeper Benjamin Ballis ein (17.).
Bayern wirkt nun zunehmend genervt vom kompromisslosen Spiel des Aufsteigers, begeht einige Fouls im Mittelfeld – und eines im Sechzehner? Tobias Hoch kreuzt von links in Richtung Tor und wird im Laufduell mutmaßlich von einem Bayern-Bein zu Fall gebracht. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Markus Pflaum bleibt stumm (32.). Sechs Minuten später muss auch noch Kapitän Christoph Schwander verletzt runter.
Doch Vilzing bleibt mutig und hat optisch Vorteile. Aber wieder treffen die Bayern, mit freundlicher Mithilfe der Gastgeber: Ballverlust im Spielaufbau, Ranos ist dazwischen, geht alleine auf Max Putz zu und vollendet eiskalt (52.).
Wieder beweist die DJK Nehmerqualitäten und schlägt erneut zurück: Eine Flanke des eingewechselten Lukas Schröder verwertet Andreas Jünger per Kopf in Rückenlage zum erneuten Ausgleich (60.)
Erst öffnet der Bayern-Anhang seinen Pyrotechnik-Koffer und provoziert eine mehrminütige Unterbrechung, dann klappen beide Teams ihr Visier hoch - und den Bayern gelingt der Lucky Punch: Nach einem Stellungsfehler der DJK muss Younes Aitamer am Ende nur noch ins leere Tor einschieben (80.). Vilzing bietet sich zwar erneut die große Chance auf den Ausgleich, doch Tobias Kordick trifft aus kurzer Distanz nur die Latte (83.). In der Nachspielzeit dann großer Jubel, aber nur kurz: Bayern-Keeper Ballis lässt die Kugel im eigenen Fünfer fallen und ein Vilzinger drückt sie über die Linie – doch Schiedsrichter Pflaum hatte die Szene bereits abgepfiffen.
