Hankofen-Hailing siegt
Pleite im Derby: Der Druck auf die DJK Vilzing wächst weiter

03.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:44 Uhr
Thomas Mühlbauer

Vilzings Andreas Jünger ist Torschütze, aber auch gescheiterter Elfmeterschütze. Foto: Tschannerl

Einen herben Dämpfer musste die DJK Vilzing am Dienstagabend im Ostbayernderby der Fußball-Regionalliga einstecken. Gegen die SpVgg Hankofen-Hailing verlor die DJK mit 1:2 (1:1). Damit verpasste Vilzing zum einen die Chance, in der Tabelle wieder auf einen Nichtabstiegsplatz nach vorne zu springen.

Zum anderen steht die DJK nun vor den letzten vier Spielen gehörig unter Druck, will sie noch den direkten Klassenerhalt schaffen. Bleiben die Ergebnisse aus, wird man die Klasse, wenn überhaupt, nur über die Relegation halten können.

Das Derby vor 1128 Zuschauern begann mit einem Paukenschlag. Nach einem Angriff der DJK erkämpfte sich die SpVgg den Ball und setzte zu einem blitzsauberen Konter an – begünstigt auch durch viel zu große Abstände im Defensivverbund. Schließlich brachte Jonas Blüml den Ball von der Außenbahn in den Strafraum, wo David Vogl am Elfmeterpunkt ungedeckt stand und das Leder unhaltbar für Max Putz im DJK-Tor versenkte (2.).

Vilzing war davon erst einmal geschockt, Gastgeber Hankofen versuchte direkt nachzulegen. So hatte in der siebten Minute Sommersberger die Chance, auf 2:0 zu stellen, doch er setzte den Ball knapp am Pfosten vorbei. Erst ab der 15. Minute verschaffte sich Vilzing mehr Luft und war fortan das bessere Team.

Jünger hat freie Bahn



Der Ausgleich fiel in der 19. Minute. Nach einem Eckball von Hankofen fing Keeper Maximilian Putz den Ball ab und schickte mit einem weiten Abschlag Andreas Jünger, der freie Bahn hatte und Hankofens Torhüter Sebastian Maier, der zu weit vor seinem Tor stand, überlupfte.

Nun war Vilzing am Drücker. In der 25. Minute hatte Tobias Hoch die Führung auf dem Fuß, doch er setzte den Ball aus kürzester Distanz an den Pfosten. Nun atmeten beide Teams erst einmal durch, es gab in den folgenden Minuten keine großen Torraumszenen. Schließlich wechselte man mit einem leistungsgerechten 1:1 die Seiten.

Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte in Hankofen Regen ein. Die Zuschauer sahen in der Folge ein unterhaltsames Spiel, das hin- und herging. Feldvorteile hatte aber wiederum die DJK, doch das größte Manko – und wohl einer der Hauptgründe, sollte es am Ende nicht reichen für den Klassenerhalt – bleibt die Chancenverwertung. In der 50. Minute bekam Vilzing einen Freistoß an der Außenbahn zugesprochen, Jim-Patrick Müller probierte es direkt, doch die Kugel ging an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

In den folgenden Minuten schnürte die DJK die Hankofener förmlich in der eigenen Hälfte ein, die Hausherren verteidigten aber ihr Tor mit extrem viel Leidenschaft. Erst in der 57. Minute wagte sich die SpVgg wieder nach vorne, doch der Abschluss von Brian Wagner ging am Tor vorbei. Ähnlich wie in Hälfte eins schnauften beide Seiten durch, das Spielgeschehen verlagerte sich ins Mittelfeld mit vielen Zweikämpfen.

66 Minuten waren gespielt, als Hoch es aus der Distanz versuchte, doch wieder stand der Pfosten einem DJK-Treffer im Weg. In der 73. Minute läutete Nico Dantscher mit einem Distanzschuss die Schlussphase ein. Die hatte es in sich, denn mit dem ersten vernünftigen Angriff seit langem ging die SpVgg erneut in Führung.

Abwehr leicht auszuhebeln



Wieder einmal wurde den DJK-Verantwortlichen um Trainer Josef Eibl und den Sportlichen Leiter Sepp Beller vor Augen geführt, wie leicht ihre Abwehr auszuhebeln ist. Daniel Hofer startete über die Außenbahn durch und bekam das Spielgerät mustergültig serviert. An der Grundlinie legte er in den Strafraum zurück, wo Vincent Ketzer wieder einen Schritt schneller war als die Vilzinger Abwehr. So drückte er den Ball zum umjubelten 2:1 über die Linie.

Vilzing warf alles nach vorne. In der 81. Minute wurde Müllers Schuss noch auf der Linie geklärt. In der 86. Minute traf Thomas Stowasser mit seinem Kopfball zum dritten Mal das Aluminium. In der 92. Minute bekam die DJK nach einem Foul von Tobias Beck an Franz-Xaver Wendl einen Elfmeter zugesprochen. Andreas Jünger trat an, doch Keeper Maier parierte den nicht einmal schlecht getretenen Strafstoß reaktionsschnell.

Trainerstimmen

Tobias Beck
(Spielertrainer SpVgg Hankofen): Ich denke, wir hatten einen guten Start, hatten das Spiel im Griff. Vilzing hatte Respekt vor unserem Auftreten. Wir bringen es dann wieder zurück ins Spiel. Wie wir aus der Halbzeit rausgekommen sind, ist aller Ehren wert. Wir waren dominant und die bessere Mannschaft. So geht der Sieg in Ordnung.“

Josef Eibl (DJK Vilzing): „Es war ein Spiegelbild vieler Spiele in der Rückrunde. Wir kommen schlecht ins Spiel, spielen dann aber eine gute Halbzeit. Wir verpassen es, nach dem Ausgleich die Führung zu erzielen. Wir machen die Chancen nicht und sind immer wieder für Unzulänglichkeiten in der Defensive gut. Der Elfmeter war das i-Tüpfelchen. Wahnsinn, wenn man solche Spiele verliert!“

Statistik

Hankofen – Vilzing 2:1 (1:1)

SpVgg Hankofen-Hailing: Maier – Rabanter, Laimer, Härtl, Blümel – Beck – B. Wagner (90. Sigl), Hofer, D. Vogl (81. Mrozek), Sommersberger (69. Dobruna) – A. Wagner (57. Ketzer)

DJK Vilzing: Putz – Hoch, Wolf, Dantscher, Schröder – Schwander (62. Wendl) – Niedermayer (79. Stowasser), Chrubasik, Müller, Kordick (62. Kouame ) – Jünger

Schiedsrichter: Maximilian Riedel; Zuschauer: 1128; Tore: 1:0 Vogl (2)., 1:1 Jünger (19.), 2:1 Ketzer (77.)