Stephan Hain denkt ans Weitermachen
„Hainos“ neue Fußballlust: „Ich muss mich manchmal bremsen“

10.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:22 Uhr

Die Freude am Fußball steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben: Stephan Hain (34) beim Training der Spvgg Unterhaching. Die Tendenz geht zum Weitermachen. −Foto: Imago Images

Ein Feierbiest wird aus Stephan Hain (34) nicht mehr. Als die Spvgg Unterhaching am Samstagnachmittag nach dem 2:0 bei der DJK Vilzing ausgelassen ihren Regionalliga-Titel zelebrierte, hielt sich der Bayerwäldler eher im Hintergrund. Auch um die lautstarke Kabinenparty am Huthgarten machte er einen Bogen, knipste draußen lieber Fotos mit Fans. Hain ist mehr Leisetreter als Lautsprecher, das liegt im Naturell des Zwieslers. Eines ist er in jedem Fall nicht: fußballmüde.

„Es macht mir auf jeden Fall noch Spaß“, sagt der Zwiesler im Gespräch mit der Heimatzeitung am Rande der Feierlichkeiten. Noch vor einigen Monaten deutet Vieles auf ein Karriereende des Stürmers hin. Im März vergangenen Jahres reißt er sich das Kreuzband, macht danach fast ein Jahr kein Ligaspiel mehr.

Doch der Routinier kämpft sich zurück auf den Platz - und ist nun guten Mutes, seine aktive Zeit noch einmal zu verlängern: „Die Entscheidung fällt in den nächsten Wochen“, sagt Hain. „Aber ich kann mir gut vorstellen, noch ein Jahr in Haching dranzuhängen.“

Gegen Vilzing kam der Bayerwäldler zwar nicht zum Einsatz, nach seiner Rekonvaleszenz hat er kein Spiel über 90 Minuten gemacht. Das ist aber gerade auch gar nicht Hains Anspruch.

„Ich muss mich manchmal selbst etwas bremsen. Ich bin fit, aber es ist noch nicht so, wie es vor dem Kreuzbandriss war“, gibt er zu und fügt schmunzelnd an: „Ich bin optimistisch, dass ich auf meine alten Tage noch einmal gut in Form komme.“

Bevor sich Hain aber über seine persönliche Zukunft Gedanken macht, geht es erst einmal um die des Vereins, für den er seit inzwischen sieben Jahren spielt. Nach der Meisterfeier richtet sich der Blick bereits auf die möglichen Relegationsspiele um ein Ticket für die 3. Liga.

Ob Unterhaching die Rückkehr in den Profifußball finanziell überhaupt im Kreuz hat, soll sich zeitnah klären – die Tendenz geht dem Vernehmen nach aber klar in eine positive Richtung. Aus sportlicher Sicht blende man die Ungewissheit komplett aus, betont Hain: „Wir gehen davon aus, dass wir die Relegationsspiele bestreiten.“

Mit Blick auf die Entscheidungsduelle mit dem Meister der Regionalliga Nordost sei die Bayerische Amateurmeisterschaft nur ein erster Schritt, sagt der 34-Jährige. „Es ist ein schönes Gefühl, diesen Titel gewonnen zu haben. Aber von einer erfolgreichen Saison können wir erst sprechen, wenn wir durch die zwei wichtigen Spiele gekommen sind.“ Vielleicht entdeckt Stephan Hain dann ja doch noch sein inneres Feierbiest.