Junges Team für Saison 2023/24
Großes Ziel: Wacker will in DFB-Pokal und sucht noch Verstärkung für die Offensive

09.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:40 Uhr

Eine Brotzeit für den Cheftrainer: Hannes Sigurdsson am Sonntag bei der offiziellen Saisoneröffnung des SV Wacker bei der Firma Sommerauer im österreichischen St. Pantaleon. −Fotos: mb.presse

Nach dem 7. Platz in der Saison 2022/23 setzt sich der SV Wacker Burghausen für die Runde 2023/24 – die zweite von Cheftrainer Hannes Sigurdsson – in der Fußball-Regionalliga Bayern ein ambitioniertes Ziel. „Wir wollen in ein bis zwei Jahren die Qualifikation für den DFB-Pokal schaffen“, verkündete der Geschäftsführer des SVW, Andreas Huber, am Sonntag bei der offiziellen Saisoneröffnung vor rund 150 Besuchern. Die Präsentation des neuen Teams fand erstmals auswärts statt. Auf dem Gelände des neuen Prämiensponsors Firma Sommerauer im österreichischen St. Pantaleon stimmten sich die Aktiven, Funktionäre und Fans auf den Auftakt ein, der am 21. Juli um 19 Uhr mit dem Gastspiel des FC Bayern MünchenII gleich ein Highlight bereit hält.

Als bestes Amateurteam oder über Toto-Pokal

Es gebe, so Huber, zwei Möglichkeiten, die Vorgabe DFB-Pokal zu erreichen. Entweder als beste Amateurmannschaft über die Liga, was bedeutet, dass man nach 34 Spieltagen weit vorne dabei sein muss. Oder die vermeintlich leichtere mit fünf Siegen in Serie im Toto-Pokal gegen womöglich auch höherklassigere Gegner. Die letzte Spielzeit, so führte Wackers Fußball-Chef aus, sei wegen zahlreicher Verletzungen schwierig gewesen. „Aber die Mannschaft hat bewiesen, dass sie vorne mitspielen kann. Wir müssen uns nicht verstrecken.“ Nun müsse man „alles geben und darf keinen Gegner unterschätzen“.

Das Gefüge und die Stimmung in der neuen Wacker-Truppe scheinen jedenfalls zu stimmen, wie der alte und neue Kapitän Christoph Schulz (26) bestätigte: „Die Neuen machen einen super Eindruck und die Jungen waren schon lange nicht mehr so dicht dran. Sie haben sich gut eingefügt und lassen sich von uns Älteren auch was sagen.“

Generell setzen die Burghauser diesmal auf eine blutjunge Truppe, deren Altersschnitt „aktuell um die 23 Jahre betragen dürfte“, wie Huber vermutete. Das große Manko ist allein der kleine Kader, der im Moment nur 19 Aktive umfasst. Zu den fünf Neuzugängen Luca Schmitzberger, Sebastian Niedermayer, Justin Hille sowie Alexander und Marcel Spitzer gesellte sich nach Artur Andreichyk, Tobias Duxner und Emin Salispahic nun mit dem talentierten Offensivmann Brajan Begotaraj ein weiterer Aufrücker aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ).

Geboren am 21. Juni 2004 in Albanien begann Begotaraj seine Fußballreise in Deutschland in der U19 des DFI Bad Aibling. Zuvor war er in der Jugend des albanischen Hauptstadtclubs FC Internacional Tirana am Ball. Von Bad Aibling aus wechselte der 19-Jährige im November 2022 an die Salzach und brachte es in der zurückliegenden Bayernliga-Spielzeit der A-Junioren auf starke 13 Tore in 15 Einsätzen.

Dennoch brauchen die Burghauser noch dringend Verstärkung – in erster Linie für die Offensive, wo der größte Nachholbedarf besteht. Während jedoch Huber, der Würzburg, Bayern MünchenII, Illertissen und die „Wundertüte“ Absteiger Bayreuth als Titelkandidaten nennt, sich „bewusst auf die Suche machen und nur Spieler dazunehmen will, die Sinn machen“, lautet die Forderung von Sigurdsson so: „Wir müssen den Kader in der Breite und in der Qualität verstärken.“

238 Regionalliga-Einsätze haben Verein verlassen

Sorgen bereitet dem Chefcoach die Tatsache, dass man im Moment über einen „der engsten Kader der Liga“ verfügt und 14 Spieler den Verein verlassen haben, die zusammen in der letzten Saison auf 238 Regionalliga-Einsätze kamen. Von seinen Schützlingen verlangt der 40 Jahre alte Isländer, der sich auch verstärkt bei den eigenen A-Junioren im NLZ bedienen will, aber auch, dass „sie einen Schritt nach vorne machen“. Er betonte: „Wir haben Hunger auf Erfolg. Wir wollen oben mitspielen und haben schon gezeigt, dass wir es können. Aber wir bauchen eine gute Mannschaft, um zu gewinnen.“

Mithelfen, den eigenen Talentschuppen heranzuführen, soll ebenso der neue Co-Trainer Robert Berg, der wie Sigurdsson über die A-Lizenz verfügt. „Mich hat keiner in diese Rolle reingeprügelt, ich habe mich bewusst dafür entschieden“, sagte der 48-Jährige, der bei seinen letzten Stationen stets als Chef fungiert hat. Der neue Job auf dem „Neuland Regionalliga“ mache ihm richtig Spaß, verriet er und fügte an: „Es fühlt sich an, als wäre ich schon weit länger hier. Jeder möchte hier nach oben kommen. Die Zusammenarbeit ist hervorragend. Die Jungs geben gut Gas.“

− fa