Viele Chancen vergeben
Die DJK Vilzing machte es lange spannend nach einer frühen Führung in Aschaffenburg

07.04.2024 | Stand 07.04.2024, 15:18 Uhr
Thomas Mühlbauer

Tobias Kordick hätte per Elfer nach knapp einer Stunde für das beruhigende 2:0 sorgen können, vergab aber. Es dauerte bis zur 88.Minute, ehe das 2:0 für die DJK fiel. Foto: Thomas Mühlbauer

Die Fahrt ins 330 Kilometer weit entfernte Aschaffenburg an den Schönbusch hat sich für die DJK Vilzing gelohnt. Die Schwarz-Gelben nahmen mit einem 2:0 (1:0)-Sieg die drei Punkte mit auf die weite Heimreise. Außerdem zeigte die Eibl-Elf, dass sie besser Fußball spielen kann als im letzten Heimspiel.

Die Chronologie der Partie lässt sich auf wenige Punkte zusammenfassen, denn es sagt eigentlich alles, wenn Stürmer (DJK) im Minutentakt zu Boden sinken und sich die Hände vors Gesicht schlagen, und nur wenige Meter weiter der gegnerische Torwart (Max Grün) wie ein Rumpelstilzchen durch seinen Strafraum hüpft und mit seinen Vorderleuten schimpft, weil er gerade wieder einen schier unmöglichen Ball halten musste.

Die meisten der 881 Zuschauer am Schönbusch waren sich nach dem Schlusspfiff einig, es hätte an diesem Nachmittag ein Heimdebakel für die Viktoria geben können, hätte die Vilzinger ihre Chancen nicht immer wieder vergeben.

Die Eibl-Elf begann bärenstark. Zwei Minuten waren gespielt, als sich Hoch im Laufduell gegen Nadaroglu durchsetzte. Von der Grundlinie brachte er den Ball scharf an den Elfmeterpunkt, wo die Viktoria im letzten Moment vor dem einschussbereiten Jünger klären konnte.

Müllers frühes 1:0

In der 7. Minute sahen die Zuschauer eine Kopie des Angriffes aus der zweiten Minute. Dieses Mal fand der Pass von Hoch seinen Mitspieler Jünger, der weiterleitete auf den frei stehenden Müller. Dieser fackelte nicht lange und traf unhaltbar zum 0:1 in den Torwinkel. Die DJK ließ den Fuß auf dem Gaspedal, und so gab es in der 9. Minute die nächste dicke Vilzinger Chance. Eine Flanke von Hoch wurde länger und länger, sodass Aschaffenburgs Keeper Grün reaktionsschnell abtauchen musste, um den Ball noch um den Pfosten zu drehen. Die Viktoria, die durch die anderen Ergebnisse der Konkurrenz im Abstiegskampf schon vor der Partie massiv unter Druck stand, kam weiterhin nicht aus der eigenen Hälfte. Die DJK spielte strukturiert nach vorne, allerdings zunächst ohne weitere zwingende Möglichkeit.

In der 23. Minute rollte der nächste gefährliche DJK-Angriff aufs Tor der Viktoria. Hoch bediente schließlich Jünger, der an Grün scheiterte, der zur Ecke parierte. Die Ecke von Kordick brachte erneut große Gefahr, denn Härtl kam frei zum Abschluss, doch er jagte den Ball über die Latte. Und so ging es weiter. Die DJK war ständig im Vorwärtsgang, scheiterte häufig nicht nur an Keeper Grün, sondern auch an der vielbeinigen Abwehr der Viktoria, die sich teils mit allen Mann um den Strafraum versammelte, um dem Druck der Vilzinger standhalten zu können. In der 31. Minute hatte Viktoria-Trainer Goldhammer genug vom Spiel seiner Truppe. Er setzte ein Zeichen und nahm Barudi vom Platz. In der 43. Minute gab es den ersten Vorstoß der Viktoria. Die Ecke stellte allerdings keine Gefahr für das Tor der DJK dar.

Nach dem Seitenwechsel gehörten die ersten Momente den Aschaffenburgern, die engagierter aus der Kabine kamen. So verbuchte Cheron in der 47. Minute den ersten Abschluss, der aber klar das Tor verfehlte. In den Folgeminuten war die Defensivreihe der DJK etwas mehr gefordert, als sie viele Flanken wegverteidigen musste. In der 54. Minute forderte das ganze Stadion Elfmeter für die Viktoria, als Zitzelsberger im Strafraum den Ball an die Hand bekam, doch nachdem der DJK-Akteur die Hand am Körper angelegt hatte und keine Bewegung zum Ball machte, entschied der Unparteiische auf Weiterspielen.

Kordick verschießt Elfmeter

In der 56. Minute gab es dann einen Elfmeter für die DJK Vilzing, als Cheron nach einem weiten Ball den kaum zu stoppenden Hoch im Strafraum von den Beinen holte. Kordick trat an, scheiterte aber mit seinem eher schwach getretenen Elfmeter an Grün. Mit diesem verschossenen Elfmeter weckte man aber nun endgültig die 881 Zuschauer im Stadion am Schönbusch auf, die nun auch ihre Mannschaft lautstark anfeuerten.

Vilzings Trainer Eibl musste sich wohl wie im falschen Film gefühlt haben, denn zwischen der 60. und 70. Minute kam die DJK nicht mehr aus ihrer Hälfte. Die Viktoria drückte mit ihren Angriffen massiv auf den Ausgleich. Allerdings war auch deutlich erkennbar, dass die Hausherren aktuell mit ganz stumpfen Waffen kämpfen. Auch wenn sie nun gefühlt 95 Prozent Ballbesitz hatten, kam kein einziger ernsthafter Abschluss auf den Kasten von DJK-Torhüter Putz.

In der 66. Minute fuhr die DJK den ersten gefährlichen Konter, doch Hoch zielte drüber. In der 84. Minute hätte Grauschopf das 2:0 erzielen müssen. Er lief frei auf Grün zu, hatte ihn schon umkurvt, um dann doch zu weit nach außen zu geraten. Sein Rückpass fand Müller, dessen Lupfer aber geklärt werden konnte. In der 88. Minute machte Chrubasik schließlich alles klar. Er bekam am Fünfer den Ball und traf schnörkellos zum 2:0-Sieg unter die Latte.

Das sagen die Trainer



Simon Goldhammer (Viktoria Aschaffenburg): „Man muss schon anerkennen, dass das von uns zu wenig war, vor allem in der ersten Halbzeit. Da haben wir das Spiel meiner Meinung nach auch verloren. Das tut extrem weh und ist bitter.“
Josef Eibl (DJK Vilzing): „Der Partie muss man die Überschrift geben: unnötig spannend gemacht. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, vor allem die ersten 35 Minuten. Wir haben den Gegner dominiert, aber es verpasst, das zweite oder auch das dritte Tor zu machen. In der zweiten Hälfte haben wir wenig zugelassen. Unser Fehler war, dass wir das zweite Tor relativ spät gemacht haben, so war es lange Zeit spannend.“