Neues Terrain für den 48-Jährigen
„Die Aufteilung ist ganz klar“: Peterskirchner Robert Berg beginnt bei Wacker erstmals als Co-Trainer eine Saison

14.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:18 Uhr

Neues Terrain: Bisher war Robert Berg stets als Chefcoach aktiv. Mit Fußball-Regionalligist Wacker Burghausen startet der 48-Jährige am Sonntag erstmals als Co-Trainer in eine Saisonvorbereitung. −Foto: Nöbauer

Dass er Mannschaften nach oben führen kann, das hat Robert Berg (48) schon zur Genüge bewiesen: Mit dem TSV Peterskirchen ging es bis in die Bezirksliga, mit dem SV Kirchanschöring in die Landesliga, mit dem SV Erlbach in die Bayernliga und mit UFC Stampf-Bau Ostermiething in die vierthöchste Spielklasse Österreichs. Alles aber als Cheftrainer. Das ist jetzt anders: Der Versicherungsfachmann aus Peterskirchen ist erstmals „nur“ Co, assistiert ab der am Sonntag, 18. Juni, beginnenden Vorbereitung beim SV Wacker Burghausen Chefcoach Hannes Sigurdsson. „Das wird sicher eine Umstellung“, sagt Berg. Aber eine, die der A-Lizenz-Inhaber sicherlich meistern wird.

Allzu lange vorbereiten hat Berg sich noch nicht können: „Das Engagement hat sich relativ kurzfristig ergeben.“ Eigentlich hatte er Ostermiething für eine weitere Saison bereits mündlich zugesagt. Doch dann kam Wacker. „Das hat jetzt einfach gepasst.“ Schon früher habe es mal Kontakt zu dem einen oder anderen Team in der Liga gegeben. „Da hat es aber vom Timing her nicht gestimmt.“ Jetzt sei das anders gewesen und Berg bereit für die Aufgabe.

Fußballerische Erfahrung bringt der 48-Jährige genügend mit. Als Spieler stand er unter anderem für SV Gendorf Burgkirchen, TSV Ampfing und TSV 1860 Rosenheim auf dem Rasen, teilweise gar als Spielertrainer für seinen Heimatverein TSV Peterskirchen. So richtig aufgegangen ist der Stern von Robert Berg mit seinem Wechsel nach Erlbach 2012: Nach dem Aufstieg in die Landesliga 2013 führte er das Team 2015 gar in die Bayernliga hoch. Noch heute sind die Kontakte ins Holzland vorhanden: „Wir sprechen regelmäßig. Aber das mache ich eigentlich mit allen meinen ehemaligen Vereinen. Da lege ich schon großen Wert darauf.“

Ostermiething in die vierthöchste Spielklasse geführt

So sei es durch das freundschaftliche Verhältnis, das in den vergangenen sechs Jahren entstanden ist, auch möglich gewesen, Ostermiething trotz mündlicher Zusage für die kommende Saison doch noch zu verlassen. „Sie haben meine Situation verstanden und gesagt, dass es in Ordnung ist.“ Immerhin hat Berg in den letzten Jahren große Erfolge in Oberösterreich gefeiert: Er hat das Team aus dem Bezirk Braunau von der sechst- in die vierthöchste Spielklasse geführt. „Aber da herrscht schon ein großer Niveau-Unterschied zur vierten Liga hier in Deutschland. Vergangene Saison hat man schon gemerkt, dass wir am Limit gespielt haben.“ Vielmehr als der knappe Klassenerhalt sei nicht drin gewesen. „Die Differenz zu den Top-Teams ist groß. Das ist hier in der Regionalliga anders, da herrscht eine größere Leistungsdichte. Auch wird viel körperbetonter und mit einem höheren Tempo gespielt“, hat Robert Berg ausgemacht.

Völlig neu ist es für ihn freilich dennoch nicht. Burghausen habe er immer verfolgt, ist es doch das höchstklassige Team aus „seinem“ Inn/Salzach-Kreis. Einmal hat er Wacker sogar schon abgesagt. Nicht so dieses Mal, wenn auch der erfahrene Berg „nur“ als Co. fungiert. „Die Aufteilung ist ganz klar: Hannes Sigurdsson trifft die letzten Entscheidungen.“ Menschlich würden die beiden ganz gut zusammenpassen, glaubt der neue Assistent. Zwei kürzere und ein längeres Treffen habe es bereits gegeben. „Da kann man schon sagen, wir verfolgen die gleiche Linie in den meisten Sachen.“

„Ich sehe meine Stärken in der Trainingsgestaltung “

Doch wie kann er als Co einwirken, dass Wacker eine bessere zweite Hälfte des Fußballjahres 2023 erlebt? „Ich sehe meine Stärken in der Trainingsgestaltung und im taktischen Bereich.“ Zwar müsse er das Team erst noch richtig kennenlernen, doch ein großer Umbruch bleibe in diesem Jahr ja aus: „Die Stützen sind schon vorhanden und spielen bereits länger zusammen. Die Abläufe sind sicherer, das macht das Arbeiten einfacher.“ Wacker gesehen hat Berg zuletzt immer wieder mal von der Tribüne aus – nämlich dann, wenn sein Sohn, der für den SVW-Nachwuchs kickt, als Balljunge aktiv war. „Ich glaube, mir bringt die Station wahnsinnig viel. Ich kann so viele neue Abläufe kennenlernen, die mir auf meinem Weg weiterhelfen.“ Jenem Weg, der ihn selbst mal als Chef in die Regionalliga führen soll.