Da ist er, der erste Zähler in der Regionalliga Bayern. Doch nach dem 2:2 gegen die Augsburger Reserve sehen die Schaldinger Gesichter leer aus. Bis zur 92. Minute führte der SVS durch die Treffer von Chris Brückl und Andreas Drexler mit 2:1, ehe die Gäste doch noch zum vielumjubelten Ausgleich kommen. Ein kleiner Wermutstropfen: Die „Rote Laterne“ hat die Mannschaft von Trainer Stefan Köck an den TSV Buchbach abgegeben.
Bei subtropischen Temperaturen neutralisierten sich beide Teams im ersten Abschnitt. Schalding legte extrem viel Wert auf eine stabile Defensive. Das gelang nahezu perfekt, die U23 des Bundesligisten blieb nach vorne enorm blas, degradierte SVS-Keeper Max Böhnke quasi zur Arbeitslosigkeit. „Das haben die Jungs richtig gut macht“, sagte anschließend Trainer Stefan Köck, der aber auch sah, dass der Offensivmotor nicht wirklich in Gang kam. Zwar zeigten sich Fabian Schnabel und Jonas Groß stets bemüht, der letzte Punch vor dem Gäste-Tor wollte aber nicht gelingen.
Ein typischen Null-zu-Null-Spiel vor 505 Zuschauern! Weit gefehlt. Denn ab Minute 60 ging es am Reuthinger Weg so richtig rund. Ausgerechnet der dienstälteste Schaldinger sorgte für erste Jubelstürme. Flanke Sebastian Raml und Chris Brückl (63.) stand in Mittelstürmerposition per Kopf goldrichtig – die erste Führung in dieser Saison. Die Hoffnung auf den ersten Dreier lebte mehr denn je, auch weil die Gäste aus der Fuggerstadt weiterhin nicht wirklich Gefahr versprühten. Umso ärgerlicher dann der Ausgleich. Der eingewechselte Alem Japaur verwandelt eine scharfe Hereingabe perfekt zum 1:1. Mit diesem einen Zähler will sich der Aufsteiger aus dem Passauer Westen aber nicht zufrieden geben. Und tatsächlich schlägt Schalding nochmal eiskalt zu. Fabian Schnabel bedient aus der Drehung heraus Neuzugang Andreas Drexler. Der Ex-Künzinger lässt sich nicht zweimal bitten, köpft das Leder fünf Minuten vor Schluss cool zur 2:1-Führung. Das muss es jetzt aber gewesen sein! Augsburg rennt jetzt mit dem Mute der Verzweiflung an. Schalding verteidigt mit Mann und Maus. Und als Schiri Maximilian Ziegler (Lindach) fünf Minuten Nachspielzeit anzeigt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Abwehrmann Lukas Aigner zieht einfach mal ab – und der Ball schlägt flach im langen Eck ein – 2:2. Danach gehen die Gäste sogar „All-In“, aber der Siegtreffer wäre des Guten zu viel gewesen. Das sah auch dessen Trainer Tobias Strobl so: „Wir haben hier glücklich einen Punkt mitgenommen.“ Schade, SVS. Der erste Dreier war zum Greifen nah. Dennoch blickt SVS-Coach Köck zuversichtlich den nächsten Aufgaben entgegen: „Es waren sehr viele Positive Dinge dabei, auf die können wir aufbauen und hoffen dann am Dienstag auf den ersten Heimdreier.“ Dann gastiert um 18 Uhr Schweinfurt zum Nachholspiel am Reuthinger Weg. Die Partie war bereits für Ende Juli angesetzt, musste aber kurzfristig abgesagt werden, weil die „Schnüdel“ bei der Anreise in einen Stau gerieten.
