Landesliga Nordost
Klosterer sind gegen den Letzten zum Siegen verdammt

30.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:15 Uhr
Udo Weller

Für Damyan Opcin (weiß) und seinen SVS geht es gegen Saas Bayreuth um sehr viel. Foto: Weller

Der SV Seligenporten bestreitet an diesem Freitag (18.30 Uhr) sein drittes Heimspiel in Folge. Gegner ist der Tabellenvorletzte BSC Saas Bayreuth.

Das vor dieser Serie von Spielertrainer Bernd Rosinger erhoffte Ziel „zu Hause wieder eine Macht“ zu werden, konnte sein Team nicht ansatzweise erfüllen. Vielmehr nährte es mit den Pleiten gegen Röslau (0:4) sowie am Dienstag gegen Forchheim (1:2) seinen wenig schmeichelhaften Nimbus als schwächstes Heimteam – ein Sieg und insgesamt sieben Zähler – noch mehr.

Misere zuhause setzt sich für Klosterer fort



Soll aus dieser Misere etwas Positives herausgefiltert werden, dann eine gewisse Leistungssteigerung. Wurden die Klosterer von den Röslauern einfach weggefegt, stellten sie Forchheim zumindest über eine gewisse Dauer vor einige Probleme. Einmal mehr waren es krasse individuelle Schnitzer, die letztendlich alle Bemühungen vergeblich machten.

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Die wiegen umso schwerer, als die Defensive vor der Winterpause großteils den Ligaansprüchen genügte und die chronische Angriffsschwäche das eine oder andere Mal zu kompensieren vermochte. Mittlerweile aber trübt sich dieses kleine Licht ein. Gab es in den letzten vier Partien des abgelaufenen Jahres noch akzeptable sechs Gegentore, rappelte es nach dem Neustart über dieselbe Distanz 14 Mal im SVS-Tor.

Direktverbleib ist Wunschdenken



Selbstredend schlägt sich all dies auch in der Tabelle nieder, wo das Erreichen des Nichtabstiegsplatzes allmählich von „noch immer realistisch“ in „bloßes Wunschdenken“ hinüberdriftet. Schlimmer noch: Tatsächlich muss der SVS nun auch seine Blicke hinunter zum nach dem Rückzug von Kickers Selb einzigen noch verbliebenen direkten Abstiegsplatz richten. Den nimmt schon seit längerer Zeit der BSV Saas Bayreuth ein, was die anstehende Begegnung zum ultimativen Kellerduell werden lässt.

Nach halbwegs passablem Start rutschten die Oberfranken immer mehr ab, was im November Trainer Adrian Grötsch den Job kostete. Ehe sich sein Nachfolger Daniel Wittenbeck richtig an den Trainerstuhl gewöhnen konnte, musste er diesen nach drei Partien (ein Remis) schon wieder räumen. Mit Sven Rosenzweig versucht nun ein Spieler aus dem aktuellen Kader das in schwerster See befindliche Schiff zumindest vom Direktabstieg zu bewahren. Das erste Manöver ist mit der jüngsten 0:3-Schlappe gegen den SC Großschwarzenlohe schon mal schiefgegangen.

Nur zwei Siege für Saas-Bayreuth



Insgesamt ist Saas-Bayreuth seit elf Partien ohne Sieg und gewann überhaupt erst zweimal. Mit fünf Zähler Rückstand auf den ersten – eben vom SVS gehaltenen – Relegationsplatz und deren 13 zum Klassenverbleib, ist die Partie gegen den SVS für Bayreuth die wohl letzte Chance, den sportlichen Knockout noch irgendwie zu vermeiden.

Und weil die Klosterer ihrerseits bei einer Niederlage den direkten Klassenerhalt ins bereits oben erwähnte Reich des Wunschdenkens ansiedeln müssen, darf dieses Duell getrost unter dem Titel „extrem wichtig“ firmieren.