Landesliga-Relegation
Zu viel Respekt, zu wenig Mut: Vornbach beim 1:3 gegen abgezockte Dachauer auf verlorenem Posten

01.06.2023 | Stand 16.09.2023, 4:27 Uhr

Geht da noch was? Nach dem 1:3 gegen den ASV Dachau im Relegations-Hinspiel zur Landesliga ist die Enttäuschung bei den Spielern der DJK Vornbach nicht zu übersehen. −Foto: Helmut Müller

Die Vorfreude auf die Bonusspiele beim Vizemeister der Bezirksliga Ost war riesig, anschließend auch die Enttäuschung. Beim 1:3 gegen den ASV Dachau gab es für die DJK Vornbach gleich gar nichts zu holen. Rund 800 Fans mussten am Ende neidlos die Überlegenheit der Oberbayern anerkennen, auch weil die Ruhhammer-Schützlinge mit wenig Mut agierten und viel zu viel Respekt vor dem Landesliga-Releganten aus dem Münchner Speckgürtel zeigten.

Knapp eine halbe Stunde hielt Vornbach die Null, kam selbst zu zwei Halbchancen, mehr aber nicht. Dann erobert Sebastian Mack im Nachstochern die Kugel, setzt sich über links geschickt gegen Thomas Schacherbauer durch. Die anschließende Flanke lässt Leon Schleich mit einer Finte durch seine Beine – und Maximilian Bergner knallt das runde Leder unhaltbar für DJK-Keeper Johannes Stidl, der zuvor bereits zwei Dachauer Großchancen entschärfte – in die Maschen. Die abgezockten Gäste setzten jetzt nach, sind durch Schleich drauf und dran auf 2:0 zu erhöhen. Es dauert aber bis zur 41. Minute, ehe der ASV nachlegt. Ein langer Ball, Vornbachs Keeper kommt raus – und zu spät. Jonas Dworsky ist den einen Tick schneller und der Ball zappelt zur 2:0-Pausenführung im Netz.

Sichtlich beeindruckt werden die Vornbacher aber mit viel Applaus in die Halbzeit verabschiedet, während auf Dachauer Seite der ein oder andere Spieler beim Gang in die Kabine ein dickes Grinsen im Gesicht hat. Das sollte gleich nach Wiederanpfiff noch breiter werden. Torhüter Stidl misslingt ein Abschlag, Mack ist der Nutznießer, lässt sich nicht zweimal bitten und erhöht auf 3:0. Danach verwaltete der Landesligist aus der Südost-Staffel geschickt das Ergebnis. Vornbach versucht zwar mit dem Mute der Verzweiflung Chancen zu erspielen, doch es bleibt beim Versuch. Die Enttäuschung über das Ergebnis ist doch spürbar. Und auch der Frust, als sich Vornbachs Kapitän Daniel Fuchs in der 70. Minute den Ball zum Freistoß zurecht legt und das Spielgerät zum 1:3 mit brachialer Gewalt in den Winkel hämmert.

Am Sonntag (16 Uhr) muss die DJK Vornbach dann zum Rückspiel beim ASV Dachau ran – und ein ganz dickes Brett bohren, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Tore: 0:1 Maximilian Bergner (29.); 0:2 Jonas Dworsky (41.); 0:3 Sebastian Mack (47.); 1:3 Daniel Fuchs (70.). SR Alexander Schuster (Hohenau); 800 Zuschauer.

FC Dingolfing – VfB Forstinning 1:2: Der FC Dingolfing muss eine schmerzhafte Niederlage in der Relegation hinnehmen. Im Hinspiel kassierte man zuhause gegen den VfB Forstinning eine 1:2-Pleite. „In solchen Spielen bekommt man wenig Chancen. Diese muss man dann einfach machen. Forstinning war heute kaltschnäuziger vor dem Tor. Das Ergebnis lässt für Sonntag aber noch was zu“, gibt sich FCD-Coach Florian Baumgartl kämpferisch.

Dieser musste kurzfristig auf Daniel Schuder verzichten. Da man bereits vor dem letzten Ligaspiel kräftig rotierte, gab es auch dieses Mal einige Wechsel.

Vor dem Spiel sorgten die vielen Einlaufkinder für eine tolle Atmosphäre. Auch Platzwart Hans Scholz hat ganze Arbeit geleistet. Das Grün präsentierte sich im besten Zustand. Die Partie begann mit einer ersten Torannäherung der Gäste. Der FCD nahm aber auch schnell Fahrt auf. Die Partie war ausgeglichen. Nach einer Viertelstunde jubelte der VfB zum ersten Mal. Dingolfings Schlussmann Bogdan Hodoroaba sah einen strammen Schuss auf sich zu kommen. Der Keeper war schnell unten, jedoch prallte der Ball zurück ins Spiel. Mohamed Al Hosanini war zur Stelle und erzielte die Führung. Der FCD hatte jedoch die passende Antwort. Eine Flanke von Florian Büchner unterlief der Keeper. Ben Sußbauer zog sofort ab. Der Ball prallte vom Torwart nach vorne. Dieses Mal war der enorm fleißige Rinos Bajraktari der Nutznießer.

Das Spiel ging weiter hin und her. Torschütze Al Hoasaini setzte einen Lupfer knapp neben den Kasten. Auf der Gegenseite zog der sehr auffällige Jonas Hoffmann ab. Sein Schuss ging knapper den Querbalken. Wenig später erneut der FCD. Lukas Hochstetter tankte sich durch und zog mit links ab. Ein Verteidiger konnte gerade noch so blocken. Die Blau-Weißen waren in der Phase vor dem Seitenwechsel am Drücker. Jedoch sprang nicht viel heraus. Für Applaus sorgte nur das Dribbling inklusive Beinschuss von Bajraktari, an dessen Ende aber die Gäste klärten.

Beim Pausenfazit waren sich die gut 750 Zuschauer einig. Die Gäste waren anfangs besser, jedoch spielte sich der FCD in die Partie und erhöhte Schritt für Schritt die Schlagzahl. Bemerkenswert, wie gut man den Rückstand wegsteckte und über fußballerische Mittel in die Partie fand.

Nach der Pause ging es gleich mit einem Aufreger weiter. Lukas Berleb steckte auf Hoffmann durch. Dieser war mit seinen Sololäufen ein ständiger Unruheherd und für den VfB kaum in den Griff zu bekommen. So auch in dieser Szene. Jedoch fehlte das nötige Fortune und der Ball ging neben das Tor. Wenig später war Hochstetter auf und davon, jedoch hatte auch der Gästekeeper aufgepasst. Nach einer guten Stunde die nächste Möglichkeit für den FCD. Schneil setzte eine Direktabnahme knapp neben das Tor. Ansonsten war der zweite Spielabschnitt recht zerfahren. Das noch im ersten Durchgang so flüssige Kombinationsspiel der Blau-Weißen kam nun holprig daher. Die Gäste konnten daraus aber auch wenig Kapital schlagen. Erst in der 69. Spielminute zog Dominik Damjanovic nach innen. Sein Abschluss ging aber über den Kasten. Beim FCD schien der spielerische Faden nun komplett gerissen. Nach einem Steilpass konnte Hodoroaba noch klären. In der 81. Spielminute war er aber gegen Damjanovic chancenlos. Forstinning spielt einen Konter gut durchs Zentrum. Nach einer schönen Kombination war der VfB-Angreifer alleine vor dem Tor und versenkte das Leder trocken im Netz. Dieses Mal konnte der FCD dem Treffer nichts mehr entgegensetzen. Am dichtesten am Ausgleich war Lukas Meindl, der das kurze Eck anvisierte. Sein Abschluss ging aber knapp vorbei.

Forstinning zeigte einen soliden Auftritt und hat sich somit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel erarbeitet. Der FCD wird sich ärgern, dass man die gute Linie aus dem ersten Durchgang nicht über die Pause brachte. Trotz der Hinspielniederlage ist noch alles drin. Mit zwei Fanbussen geht es nach Oberbayern. Ob dem FCD der Turnaround gelingt, wird man sehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Baumgartl-Elf ihre Kritiker zu überraschen weiß… Tore: 0:1 Mohamed Majd Al Hosaini (16.); 1:1 Rinos Bajraktari (20); 1:2 Dominik Damjanovic. SR Johannes Wagner; 731.

− mo/st