Tabellenführer kommt
Spitzenspiel auf Kareths Höhen: Endet die schwarze TSV-Serie?

27.03.2024 | Stand 27.03.2024, 18:15 Uhr
Gerd Winkler

Marco Fehr (Rückennummer 20) mag Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt haben, bleibt aber in Kareth. Foto: Brüssel

Der in der Tabelle der Fußball-Landesliga Mitte entwischte Spitzenreiter SpVgg Weiden (59 Punkte) ist der Angstgegner des TSV Kareth Lappersdorf (3., 49 Punkte) schlechthin. In der nun dritten Generation der Landesliga, installiert ab der Saison 2012/13, konnten die Lila-Weißen in sieben Spielen keinen Sieg einfahren.

Zwei Unentschieden waren das Höchste der Gefühle. Am Gründonnerstag um 19 Uhr auf Kareths Höhen gibt es die nächste Gelegenheit, diese schwarze Serie zu beenden.

In der Vorrunde lieferte der TSV dem Topfavoriten für den Aufstieg einen großen Kampf, zog aber mit 2:3 den Kürzeren. „Weiden war auf jeden Fall nicht die bessere Mannschaft. Für uns wäre mindestens ein Unentschieden verdient gewesen“, blickt der sportliche Leiter Matthias Bösl zurück. Wer vom daheimgebliebenen Anhang die Begegnung im Livestream verfolgt hat, kann Bösl nur Recht geben.

Der Torschütze ist weg

Vor 820 Zuschauern erzielte beide Treffer der in der Winterpause zum Bayernligisten ASV Cham abgewanderte Anton Henning. Dort stand der Flügelflitzer in allen fünf Spielen in der Startelf und erzielte zwei Tore. Henning hat in Cham eingeschlagen, derweil hat Kareth den Abgang gut verkraftet. Seit der Fortsetzung der Restrunde wurden in vier Spielen zehn Zähler eingefahren.

Die Mannschaft des am Saisonende scheidenden Trainer Michael Kirner kann gegen Weiden eine weitere Serie knacken. Der Bayernliga-Absteiger kam im ersten Saisondrittel nicht so recht in die Gänge (5/2/3), hat aber seit der 0:1-Niederlage Mitte September in Lam sämtliche 14 Partien für sich entschieden – davon zehn ohne Gegentor. Lam ist übrigens dann Kareths Gastgeber am Ostermontag.

Mit welcher Wucht Weiden daherkommt, verdeutlichen sämtliche Rankings: Die meisten erzielten Tore (69, Kareth kommt auf 50), die wenigsten Gegentreffer (16, Kareth kommt auf 24), die stärkste Heimmannschaft (11/0/1, Kareth kommt auf 8/2/2) und das stärkste Auswärtsteam (8/2/2, Kareth kommt auf 7/2/3). „Ich sehe das komplett als Bonusspiel, wir haben überhaupt nix zu verlieren“, kommentiert Bösl die Vorzeichen. Stefan Hofner, beim 2:0 in Bad Kötzting beruflich verhindert, ist wieder an Bord. Bis dato haben sich Kareths Verantwortliche gescheut, trotz des Erfolgs sich mit einem etwaigen Aufstieg in die Bayernliga zu beschäftigen. Nun lässt der sportliche Leiter aufhorchen: „Jetzt haben wir Blut geleckt – ohne, dass wir Druck haben.“

Es geht um Platz zwei

Wobei für ihn klar sei, dass Weiden sich die Meisterschaft garantiert nicht mehr nehmen lasse. Es geht also um Relegationsplatz zwei, den Sturm Hauzenberg (51 Punkte) Kareth (49) und der mit einem Spiel in Rückstand befindliche TSV Seebach (48) unter sich ausfechten werden. Der Rest, angeführt von der SpVgg GW Deggendorf (36), ist abgehängt.

Während der TSV noch acht Partien – viermal zuhause, viermal auswärts – abzuspulen hat, sind die Weichen für die nächste Saison gestellt. „Es bleiben alle, die zu den 15, 16 Stammspielern gehören“, so Bösl. Inklusive Kapitän Marco Fehr, der aufgrund seiner stabil starken Leistungen sicherlich auf dem Zettel mancher Vereine stand. Der Sechser sticht heuer noch mehr heraus, weil durch die Hinzunahme von technisch beschlagenen Defensivkräften die Spielereröffnung nicht mehr so fahrig ist. Kaum der A-Jugend entwachsen, sind Raphael Kreitmeier und Lukas Scheinost aus der Startelf nicht mehr wegzudenken.