Landesliga Mitte
Seebach will zurück zu 100 Prozent – Osterhofen fehlt ein Häuptling – Sturm kann sich nur selbst schlagen

14.10.2022 | Stand 14.10.2022, 21:13 Uhr

Die erste Niederlage der Saison will man beim TSV Seebach um Kapitän Christoph Beck (l.) möglichst schnell vergessen machen – am besten mit einem Heimsieg am Samstag gegen Lam. −Foto: Stefan Ritzinger

Die erste Niederlage in dieser Landesliga-Saison will man beim TSV Seebach schnell vergessen – und hat gegen Lam einen Dreier wieder fest eingeplant.

Ein hartes Stück Arbeit wartet auf die SpVgg GW Deggendorf, die zwar mit der bisherigen Leistung zufrieden ist, sich für einen Heimsieg gegen Pfreimd aber keine Fehler leisten darf. Unter Erfolgsdruck steht die SpVgg Osterhofen – in Ettmannsdorf heißt es für die Dullinger Elf nicht nur punkten, sondern auch Nerven behalten. Bereits am Freitag muss Waldkirchen ran. Hauzenberg geht ins Samnstagsheimspiel als Favorit.

Seebach – Lam: Im 15. Spiel dieser Saison in der Fußball-Landesliga Mitte hat der TSV Seebach seine erste Niederlage kassiert. Die SpVgg Pfreimd war kampfstark, effizient – und hat den Tabellenführer auf dem falschen Fuß erwischt. „Die Niederlage war nicht unverdient“, bemerkt Seebachs Trainer Manfred Stern: „Wir waren nicht bei 100 Prozent. Und das hat der Gegner eiskalt ausgenutzt.“ Zehn Minuten vor Schluss machte Pfreimd das 1:0, im Anschluss kassierte Alex Heindl die rote Karte. Zwei Spiele Sperre sind die Folge, der Mittelfeldakteur fehlt dem TSV folglich im Heimspiel am Samstag gegen Lam. Und auch wenn die SpVgg als Außenseiter nach Seebach reist, warnt Trainer Stern davor, das Team zu unterschätzen: „Das wird keine leichte Aufgabe, ganz im Gegenteil. Lam ist personell ganz gut besetzt, hat sehr gute Einzelspieler und eine gute Struktur im Team. Das ist ein Gegner, der mitspielen will“, merkt der Coach an. Das Ziel ist ein Dreier. Neben dem gesperrten Alex Heindl fehlen Tobias Biermeier, Pepe Warminski und Florian Weber, der sich in Pfreimd eine Bänderverletzung zugezogen hat. Ferner steht hinter ein bis zwei Grippekranken noch ein Fragezeigen.

Ettmannsdorf – Osterhofen: Das auch in dieser Höhe gerechte 0:4 gegen Hauzenberg machte bei der SpVgg Osterhofen einige Schwächen sichtbar. Oft überrumpelten die Staffelberger die Osterhofener über die Außenbahnen. „Wir wissen was falsch gelaufen ist“, sagt Trainer Christian Dullinger im Nachgang. Ohne den gesperrten Mirza Hasanovic, der den Herzogstädter noch weitere vier Spiele fehlen wird, fehlt auf dem Platz der Anführer. „Ohne ihn wird das ganz schwierig. Man hat am Samstag deutlich gesehen das wir keine Häuptlinge auf den Platz haben, und diese Verantwortung auf mehreren Schulter verteilt werden müsste. Aber bis dato sind noch wenige gefunden worden die in diese Rolle schlüpfen können und wollen“, bedauert Coach Christian Dullinger, der selbst aufgrund seiner Sperre tatenlos von der Tribüne aus zusah. Mit Ettmannsdorf wartet der nächste Brocken auf das junge Team der Spielvereinigung. Dullinger hofft auf die nötige Lockerheit die seine Truppe vor allem in der Ferne an den Tag legte. „Zuhause haben wir einfach zuviele Gesichter. Da ist wohl der Druck den sich die Mannschaft selber macht, weil sie einfach zuhause glänzen möchte, zu groß, und mit dem sie nicht umgehen kann. Und da ist es auswärts ein bisschen einfacher“, meint Dullinger, der aber hofft in der Oberpfalz nicht leer auszugehen. Die mit Topspielern bestückten Schwandorfer haben sich mit zwei Siegen am Stück wieder Richtung Tabellenspitze positioniert. Die dünne Spielerdecke gibt aber nicht wirklich einen Grund zur Hoffnung in Schwandorf zu punkten. „Andreas Gerlsberger trainiert immer gut mit, ist aber auch noch nicht ganz frei. Sein Körper reagiert einfach zu stark an der Schonhaltung der letzten Monate und es zwickt immer wieder an unterschiedlichen Stellen“, sagt Dullinger über den Gesundheitszustand des sehnsüchtig benötigten Abwehrkönners. Zudem fehlen Armin Mesic, nach Faserriss im Oberschenkel und Clirim Ndrecaj wegen Krankheit

Deggendorf – Pfreimd: Die Gäste reisen mit einem Koffer voll Motivation an die Donau. Als einziges Team der Liga hat die SpVgg Pfreimd vergangene Woche Tabellenführer Seebach eine Niederlage beigebracht. Einfach wird es folglich nicht für die Grün-Weißen, weiß auch Sportkoordinator Andreas Schäfer: „Wir sind bislang mehr als im Soll und wollen weiter konstant punkten. Daheim gegen Pfreimd möchten wir gewinnen, aber das wird ein hartes Stück Arbeit. Der Gegner hat am vergangenen Wochenende nicht nur Seebach geschlagen, sondern aus den letzten sechs Partien beachtliche zehn Zähler geholt. Um erfolgreich zu sein, brauchen wir eine gute Leistung.“ Doch die Personaldecke ist aktuell recht dünn im Deggendorfer Lager. Neben den zahlreichen Langzeitausfällen muss dieses Mal auch Kapitän Niklas Hauner ersetzt werden. „Der zuletzt fehlende Michael Faber ist wieder im Kader. Ob Dominik Schmöller und Noah Hartl einsatzbereit sind, wird sich erst kurzfristig entscheiden.“

Hauzenberg – Tegernheim: 5:1 gegen Roding, 4:0 gegen Roding, davor zwei Unentschieden gegen Ettmannsdorf und Kareth-Lappersdorf und nicht zuletzt der Coup bei Fortuna Regensburg (6:1) – alles im Lot beim FC Hauzenberg. Vor Übermut warnt indessen Markus Reischl im Vorlauf zum Samstag-Heimspiel gegen den FC Tegernheim: Das Duell mit dem Tabellen-14. der Landesliga Mitte als „gmahde Wiesn zu sehen, wäre stark übertrieben“. Lange genug ist der 38-jährige sportliche Leiter des FC Sturm im Geschäft, um solche Hochphasen richtig einschätzen zu können. „Man sieht ja, welche Ergebnisse rauskommen, wenn du deine Leistung nicht zu 100 Prozent auf den Platz bringst. So wird’s auch gegen Tegernheim sein. Wir müssen also wieder fokussiert wie in den letzten Wochen zu Werke gehen. Dann bin ich mir ziemlich sicher, dass wir die Punkte in Hauzenberg behalten.“ Zum (mit Regensburg) besten Angriff haben sich die Staffelberger in den letzten Wochen gemausert, „die Mannschaft ist sehr intakt, strotzt in der Offensive vor Spielfreude“, freut sich Reischl. Was aber eher noch wichtiger ist: „In der Defensive stehen wir jetzt auch ganz gut. In Osterhofen das erste Mal zu null gespielt, man sieht, dass wir uns da auch verbessern und die individuellen Fehler abstellen“, lobt der Sportleiter. „Im Endeffekt können wir uns nur selbst schlagen, wenn wir meinen, wir müssten einen Gang zurückschalten.Gute Stimmung und kräftiger Zug im Training mit 19, 20 Spielern verheißen eher das Gegenteil, zumal laut Reischl auch der bestmögliche Kader (bis auf die Langzeitverletzten) aufgeboten werden kann.

Straubing – Waldkirchen: Streicht man das 0:5 vor zwei Wochen bei Tabellenführer TSV Seebach, so ist der TSV Waldkirchen in der Fußball-Landesliga Mitte auf einem sehr guten Weg. Stolze zwölf Punkte hat man aus den letzten sieben Partien zusammengetragen (drei Siege, drei Unentschieden), dabei fünfmal „zu Null“ gespielt und ist damit auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. Und den gilt es am Freitag (Anstoß 19 Uhr) zu verteidigen, im Gastspiel beim abgeschlagenen Schlusslicht VfB Straubing.Trainer Anton Autengruber macht deutlich, dass man sich hier keineswegs auf einen Spaziergang einstellen darf. „Uns erwartet ein Geduldsspiel, das wir mit der nötigen Ernsthaftigkeit angehen müssen. Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt und wollen natürlich im Idealfall drei Punkte mitnehmen. Das wäre mit Blick auf die Tabelle ganz, ganz wichtig.“ Der Coach zeigt sich insgesamt stolz , dass sich seine Truppe trotz diverser Rückschläge aufgrund schwerer Verletzungen nicht beirren hat lassen und den eingeschlagenen Weg konsequent weitergegangen ist. „Es ist ja unbestritten, dass wir in der Offensive durch den Ausfall von Schlüsselspielern Probleme haben. Aber wenn man gesehen hat, wie die beiden Jugendspieler Tim Hilgart und Jonas Heß sich zuletzt gegen Deggendorf behauptet haben, macht das schon Freude. Man muss diesen Burschen und auch der gesamten Mannschaft einfach Zeit geben, dann werden wir unsere Ziele auch erreichen.“ In Straubing werde man einmal mehr versuchen, defensiv stabil zu stehen, aber auch nach vorne Akzente zu setzen. Offen ist der Einsatz von Youngster Thomas Pilsl (Sprunggelenks-Probleme), dafür kehrt Manuel Karl in den Kader zurück.

Kötzting – Bogen: Zweites Heimspiel in Folge für den Landesligisten 1. FC Bad Kötzting: Bereits am Freitagabend (Anstoß um 19.30 Uhr) haben die Badstädter den TSV Bogen im heimischen Stadion am Roten Steg zu Gast. Mit einem weiteren Heimsieg möchten die Rotblauen ihren zweiten Tabellenplatz festigen. Die Erwartungshaltung steigt am Roten Steg mit jedem weiteren Sieg. Mit einer tollen Serie haben sich die Badstädter in Lauerstellung zum Klassenprimus aus Seebach vorgearbeitet. Von der Papierform her sind also im Vorfeld dieser Partie die Rollen klar verteilt. Die heimstarken Gastgeber gehen als Favorit in diese Partie und möchten sich gegen die Rautenstädter keine Blöße geben.
Nur gut, dass FCK-Coach Erich Hartl stets den Zeigefinger warnend in die Höhe hält. „Ich halte nichts von Träumereien. Vielmehr geht es darum, jede Partie seriös und mit der richtigen Einstellung anzugehen. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel. Damit sind wir bislang bestens gefahren.“ Dass es derzeit richtig gut läuft, daraus macht Hartl aber keinen Hehl. „Natürlich haben wir einen guten Lauf und diesen Schwung möchten wir auch gerne mit in die Partie gegen Bogen nehmen. Aber wir haben auch schon andere Spiele in dieser Saison erlebt.“ Hartl spricht insbesondere die Partien gegen Gegner aus dem Tabellenkeller an. Und genau ein solcher Gegner kreuzt am Freitagabend am Roten Steg auf. Die Rautenstädter tun sich bislang überraschend schwer und haben erst ganze zwölf Zähler eingespielt. Das reicht aktuell nur für einen Platz im Tabellenkeller, weit weg von den eigenen Ansprüchen. Zuletzt aber mit einem ganz wichtigen 1:0-Auswärtssieg in Lam, der vielleicht zu einem Befreiungsschlag für die Gäste werden könnte. Potenzial ist bei der Truppe von Bastian Lerch und seinem spielenden Co-Trainer Balthasar Sabadus ausreichend vorhanden. „Ähnlich wie zuletzt bei den Karethern hat auch beim TSV Bogen die aktuelle Platzierung wenig mit dem Leistungsvermögen zu tun. Bogen hat eine kernige Mannschaft mit vielen guten Einzelkickern. Und sie wird Selbstvertrauen getankt haben nach dem Sieg in Lam“, bringt Erich Hartl den Gästen Respekt entgegen. Deshalb ist eins klar: „Wir werden Bogen auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.“ Vielmehr verlangt Hartl wieder „eine konzentrierte Leistung“ und mehr noch „die richtige Einstellung, um den Gegner erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen“. Personell dürfte Erich Hartl wieder mehr Alternativen haben. Max Drexler hat nach Schlüsselbeinbruch seinen Kurzeinsatz gegen Kareth problemlos überstanden und auch Youngster Alexander Kautz dürfte seine Muskelverletzung auskuriert haben. – fn/dke/brö/he


16. Spieltag am Freitag, 19 Uhr: Kareth-Lappersdorf – Roding, VfB Straubing – Waldkirchen; 19.30 Uhr: Bad Kötzting – Bogen; Samstag, 14 Uhr: Hauzenberg – Tegernheim; 15 Uhr: Seebach – Lam; 16 Uhr: Ettmannsdorf – Osterhofen, Deggendorf – Pfreimd; Sonntag, 14.30 Uhr: Burglengenfeld – Amberg; 15 Uhr: Fortuna Regensburg – Neukirchen b.Hl. Blut