Übergabe an den Schwiegersohn
Helmut Zeiml macht nach zwölf Jahren als Fortuna-Trainer Schluss – und übergibt familienintern

28.03.2024 | Stand 29.03.2024, 15:36 Uhr |
Markus Schmautz

Einst führte er Fortuna in die Landesliga, nun wird er wieder Cheftrainer „bei meinem Herzensklub“: Arber Morina. Fotos: Schmautz (3)

Zum Saisonende übergibt Trainer Helmut Zeiml (56) beim Fußball-Bayernligisten SV Fortuna sein Amt an Arber Morina (36), seinen Schwiegersohn. Dessen Funktion als spielender Co-Trainer übernimmt Lucas Altenstrasser (30). Zeiml selbst wird die Grün-Weißen aber nicht verlassen, sondern rückt als Sportdirektor an die Seite von Hans Meichel (77).

Gerüchte in Bezug auf diese Nachfolge-Regelung gibt es schon länger. Nun wird daraus Fakt. „Nach zwölf Jahren als Fortuna-Trainer ist Schluss. Wir haben in dieser Zeit viel auf die Beine gestellt. Ich werde alles dafür tun, um am Ende der Saison einen Bayernligisten übergeben zu können“, verspricht Helmut Zeiml, für den Arber Morina die perfekte Nachfolgelösung ist. „Wir wollen unseren Weg so fortführen, wie er ist. Über die Jahre haben wir viel aufgebaut. Das gilt es nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen.“

Auf seinen aktuellen Co-Trainer lässt er nichts kommen. „Arber ist loyal. Wir diskutieren intern, lassen nichts nach außen dringen. So gibt es keinerlei Angriffspunkte in Bezug auf den Trainer. Das rechne ich ihm hoch an“, lobt Zeiml. Auch der sportliche Leiter Hans Meichel ist überzeugt: „Sportlich, fachlich und menschlich passt es. Wir haben vollstes Vertrauen, trauen dem Duo zu, die Herausforderungen zu bewältigen“, erklärt Meichel, der sich freut, mit Helmut Zeiml Unterstützung zu bekommen. „Auch wenn ich mich höchstes wie 65 fühle, bin ich doch schon 77. Ich brenne nach wie vor für Fortuna und den Fußballsport, brauche eine Aufgabe. Helmut und ich kennen uns schon lange, arbeiten gut und vertrauensvoll zusammen“, berichtet der ehemalige Jahn-Spieler und -Funktionär.

Einst beim SSV Jahn

Arber Morina wurde in der Jugend des SSV Jahn ausgebildet, sammelte im Herrenbereich bei Jahn II in der Bayern- und Landesliga viele Einsätze, bevor er 2012 zum SV Fortuna in die Bezirksoberliga wechselte. Nach der Entlassung von Trainer Armin Mayer führte er die Grün-Weißen über die Relegation in die Landesliga. Anschließend übergab er das Zepter an Helmut Zeiml, dem er seit 2014 als spielender Co-Trainer zur Seite steht.

Vorige Saison sammelte er beim Landesliga-Meister noch 26 Einsätze, in denen ihm fünf Tore und acht Assists gelangen. In der Bayernliga bekommen die jüngeren Spieler den Vortritt. In der aktuellen Spielrunde wurde der technisch beschlagene Mittelfeldmotor zehn Mal ein- und einmal ausgewechselt. „Meine aktive Karriere endet. Nach dieser Saison beginnt in meinem Leben ein neues Kapitel. Das Amt des Cheftrainers bei meinem Herzensverein zu übernehmen, ist ein große Ehre für mich. Bei Fortuna die Chance eingeräumt zu bekommen, ist nichts Selbstverständliches und durchaus eine große Hausnummer“, sagt Morina, der hofft: „Wir werden alles daransetzen, um auch kommende Saison in der Bayernliga mitmischen zu dürfen. Sich mit diesen Teams zu messen, stellt für uns die größtmögliche Herausforderung dar.“

Und solche Herausforderungen liebt er. Auf die Zusammenarbeit mit Lucas Altenstrasser, der bei Wacker Burghausen, ZFC Meuselwitz und dem SV Schalding-Heining bereits Regionalliga-Luft schnuppern durfte, freut er sich. Der Mittelfeldstratege spielt seit 2018 bei den Fortunen, erwarb sich als Führungsspieler längst viel Respekt. Am heutigen Samstag um 15Uhr steht das Heimspiel gegen den TSV Kornburg (37) an. „Im Hinspiel landeten wir den ersten Bayernliga-Sieg. Der TSV verfügt physisch und spielerisch über enorm starke Spieler, die uns alles abverlangen werden“, berichtet Morina.

Relegationsplatz sicher

Verzichten müssen Cheftrainer Zeiml und er abermals auf Torjäger Fabian Ziegler, auf Keeper Nico Wagner, zudem auf Martin Sautner und Andre Dod. Noch sind acht Spiele zu bewältigen. Den Relegationsrang hat Fortuna (29) sicher. Die Nichtabstiegsregion ist acht Punkte entfernt. Heimsiege gegen Kornburg und Donaustauf am Mittwoch nach Ostern (17.45 Uhr) wären wichtig.

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