Es ist angerichtet. Nur zu gern hätte der SV Fortuna schon am vergangenen Freitag auf heimischem Geläuf sein Meisterstück in der Fußball-Landesliga Mitte gemacht.
Doch die Konkurrenz spielte nicht mit und so reichte den Regensburgern der eigene 8:1-Derbysieg gegen den FC Tegernheim noch nicht zur Erfüllung des großen Traums. Nun soll der 20. Mai 2023 herhalten, um in die Vereinsannalen einzugehen. Ein Sieg im Auswärtsspiel beim SV Neukirchen beim Heiligen Blut am Samstag um 14 Uhr und die Mannschaft von Trainer Helmut Zeiml würde als Landesliga-Champion erstmals in die Bayernliga aufsteigen.
Seit Wochen hören die Grünweißen im Grunde nur noch Lob von ihren Gegnern. An der Meisterschaft der Fortuna zweifelt bei der Konkurrenz eigentlich keiner mehr. Mario Albert, Trainer des hartnäckigen Verfolgers SV Schwandorf-Ettmannsdorf (vier Punkte Rückstand), sagt: „Fortuna lässt sich das nicht mehr nehmen. Nach den letzten Jahren und so, wie sie auch im Team hinter dem Team aufgestellt sind, haben sie es sich verdient.“
Lob von der Konkurrenz
In eine ähnliche Kerbe schlägt Franz Koller, der mit seiner mit tschechischen Legionären bestückten Truppe nun selbst auf den SVF trifft. Koller gratuliert schon mal zum Titelgewinn. „Die Fortuna wird zum Schluss der Runde definitiv auf Platz eins stehen. Verdientermaßen, über die Saison hinweg und vor allem zurückblickend auf die letzten Jahre.“ Oder wird der SV Neukirchen (7., 50) doch zum Party-Crasher? Trotz der seit Wochen sehr angespannten Personalsituation gibt sich der ehrgeizige Trainer betont kampflustig. „Jetzt will ich meine Mannschaft nochmal pushen“, sagt Koller, „Unter Umständen können wir ja die verdiente Meisterschaft der Fortuna um eine Woche nach hinten verschieben. Dafür werden wir alles tun.“
Auf der anderen Seite möchten die Gäste erst gar keine Zweifel aufkommen lassen. Die Spieler wissen, worum es geht, sind seit Wochen im Flow. Auch verletzt ist abgesehen von Martin Sautner niemand. Von einer „Euphoriewelle“ spricht Arber Morina, der spielende Co-Trainer Fortunas. „Mit diesem Selbstvertrauen wollen wir auch in Neukirchen antreten und die drei Punkte holen.“
Arbers Bruder Lindi, der sich in seiner im neuen Jahr initiierten Rolle des Außenverteidigers immer wohler fühlt, bekräftigt den Ehrgeiz der Mitspieler. „Die Mannschaft weiß, was wir erreichen können. Alle sind heiß und voller Selbstbewusstsein“, so der Teamkapitän.
Zum Feiern nach Mallorca
Die Vorfreude auf die Fahrt in den Bayerischen Wald im Lager der Fortuna ist groß. Ein Groß- und ein Kleinbus kommen zum Einsatz. Wenige Stunden nach dem letzten Saisonspiel gegen den FC Amberg fliegt die Mannschaft auf Mallorca. Ob dann als frischgebackener Bayernliga-Aufsteiger, das könnte schon am Samstag kurz vor 16 Uhr feststehen.
ofw