Relegation
Derby: Hahnbach und Amberg kämpfen um die Landesliga

31.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:13 Uhr
Pascal Edenhart

Der FC Amberg tat sich in dieser Saison lange schwer, die Probleme lagen allerdings weniger in der Offensive als in der Defensive. Foto: Andreas Brückmann

Ein attraktiveres Aufeinandertreffen hätten sich die Amberger Fußballfans nicht wünschen können: Als am Samstagabend die Paarungen vom BFV bekanntgegeben wurden, dürfte die ohnehin schon gewaltige Vorfreude auf die wichtigsten Spiele des Jahres auf beiden Seiten noch einmal deutlich gestiegen sein. In der ersten Runde der Relegation zur Landesliga steht nämlich ein echtes Lokalderby an.

Am Donnerstagabend (18.30 Uhr) empfängt der SV Hahnbach den FC Amberg, beim Rückspiel am Sonntag (16Uhr) hat der Landesligist Heimrecht. Wer sich durchsetzt, trifft in der entscheidenden zweiten Runde auf den Sieger aus der Partie zwischen der SpVgg Pfreimd und dem FC Tegernheim. Wie es bei einer ligaübergreifenden Relegation üblich ist, haben die beiden Teams grundverschiedene Spielzeiten hinter sich. Der SVH marschierte unbeirrt zur Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Nord und musste lediglich den Überfliegern vom SC Luhe-Wildenau den Vortritt lassen. Der FC Amberg kam hingegen vor allem im Saisonendspurt nicht mehr recht vom Fleck, spielte zu oft remis und kam folgerichtig nicht über Platz 14 hinaus.

Für die Hahnbacher ist es indes eine ganz besondere Saison. Nicht nur belohnte man sich für die starken Leistungen bereits vor einigen Wochen mit dem Pokalsieg gegen Ligakonkurrent Grafenwöhr, auch ist es die letzte Spielzeit von Erfolgscoach Thorsten Baierlein. Für den scheidenden Übungsleiter fände der Abtritt mit dem möglichen Erfolg in der Relegation eine bilderbuchhafte Krönung.
Trotz Meisterschaft verzichtete man im Jahr 2018 noch freiwillig auf den Aufstieg, nur um dann in den Folgejahren jeweils knapp zu scheitern. Diesmal will es der SV Hahnbach es endlich durchziehen.

Amberg kann im Gegensatz dazu nicht so sehr von der Euphorie zehren. Trotzdem wird die Elf von Karl-Heinz Wagner mit Selbstbewusstsein in die Partie gehen. Auch wenn man sicher nicht ganz an die eigenen Erwartungen rankam, war die Spielzeit nicht ausschließlich schlecht. Unterm Strich fehlten sechs Punkte auf das rettende Ufer. Obwohl der FCA Top-Scorer Dennis Kramer ersetzen musste, war letztlich nicht in erster Linie die Offensive das Problem, sondern die deutlich zu hohe Anzahl an Gegentreffern. Das jüngste 6:6 gegen Meister Fortuna Regensburg spricht in dieser Hinsicht Bände.

Auf der anderen Seite haben die Hahnbacher gleich zwei absolute Goalgetter in ihren Reihen. Manuel Plach und Tobias Hüttner netzten je 18 Mal und waren dabei das treffsicherste Angriffsduo der Liga. Der FC Amberg sollte also auf der Hut sein.

In diesem Derby einen klaren Favoriten auszumachen, dürfte schwierig sein. In der Vergangenheit setzten sich zwar mehrheitlich die Landesligisten durch, von dem Trend wird sich der SV Hahnbach aber kaum beirren lassen. Die Zuschauer können sich mit Sicherheit auf zwei leidenschaftlich geführte Partien freuen. Über die gesamte Relegation hinweg gilt der bekannte Europapokal-Modus. Wer nach 180 Minuten insgesamt vorne liegt, zieht in die nächste Runde ein, bei Gleichstand geht es in die Verlängerung und gegebenenfalls ins Elfmeterschießen. Die Auswärtstorregel gilt nicht mehr.

spa