Landesliga Mitte
Der Sturm im Schlager: Nicht nur stürmen – Deggendorf und Seebach mit Extramotivation

20.10.2022 | Stand 21.10.2022, 8:28 Uhr

Die Richtung stimmt: Die Sturm-Trainer Alex Geiger und Dominik Schwarz konnten zuletzt drei Siege in Serie feiern. −Foto: Sven Kaiser

Nach den unfreiwilligen witterungsbedingten Spielpausen am vergangenen Wochenende brennen die Spvgg GW Deggendorf und der TSV Seebach auf ihre Freitagsspiele in der Landesliga Mitte. Der Schlager steigt derweil in Neukirchen, wo Hauzenberg zu Gast ist. Die Spvgg Osterhofen greift tags darauf ins Geschehen ein und will ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz verhindern.

Spvgg GW Deggendorf – Spvgg Lam (Freitag, 18.30 Uhr): Für den Aufsteiger bietet sich gegen das Team aus dem Bayerwald-Ort unterm Osser die große Möglichkeit, sich deutlich von der Abstiegszone abzusetzen. Gegen die Lamer, die auf Platz 11 einen Rang hinter den Deggendorfer stehen erwartet GW-Sportkoordinator Andreas Schäfer „vermutlich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem Kleinigkeiten entscheidend sein werden“. Er warnt vor allem vor den beiden ehemaligen tschechischen Jugendnationalspielern Václav Uzlik und Tomas Kepl. „Hinzu kommen eine Reihe gestandener Landesliga-Spieler“, betont Schäfer. Deggendorfs Trainer Thomas Seidl muss möglicherweise auf seinen Kapitän Niklas Hauner verzichten, der gesundheitlich angeschlagen ist. Der zuletzt ebenfalls erkrankte Co-Spielertrainer Dominik Schmöller steht wieder im Kader, dem weiterhin Jure Matic, Julius Reiner, Nick Hof und Lukas Baumgartner fehlen. Lucas Donaubauer steht studienbedingt ohnehin nur mehr im äußersten Notfall zur Verfügung.

TSV Bogen – TSV Seebach (Freitag, 19 Uhr): Nach dem Ausfall des Spiels gegen die Spvgg Lam (Nachholtermin: 26. November, 14 Uhr – auch die Deggendorfer Partie gegen Pfreimd wird an diesem Termin nachgeholt) spürt der Tabellenführer aus dem Deggendorfer Stadtteil den Atem der Verfolger im Nacken, hat aber auch ein Spiel in der Hinterhand, um wieder einen komfortablen Vorsprung herzustellen. Gegen den TSV Bogen, eines der Krisen-Teams dieser Saison, ist ein Sieg Pflicht für die Elf von Trainer Manfred Stern. Aber: Die Hausherren haben in den vergangenen beiden Partien vier Punkte geholt, darunter ein 2:2 gegen den Zweiten Bad Kötzting. „Es wartet ein schönes Derby unter Flutlicht auf uns“, sagt Teammanager Manuel Ebner. „Durch die Spielabsage gegen Lam vergangenes Wochenende sind wir ausgeruht und wollen auf jeden Fall drei Punkte einfahren“ - nicht zuletzt als Wiedergutmachung für die erste Niederlage der Saison in Pfreimd. Stern muss verletzungsbedingt auf einige Stammkräfte verzichten, dazu fehlt der rotgesperrte Alex Heindl.

Neukirchen – Hauzenberg (Freitag, 19.30 Uhr): Auch wenn es die Platzverhältnisse und das schon etwas in die Jahre gekommene Flutlicht nicht unbedingt vermuten lassen − der FC Sturm Hauzenberg reist mit großer Vorfreude zum Freitagsabendspiel beim SV Neukirchen b.HL. Blut (19.30 Uhr). Beide Teams mischen in der Landesliga Mitte ganz vorne mit, nur zwei Pünkterl liegen zwischen ihnen. „Auch die b Spielanlagen sind ähnlich. Es wird ein hochinteressantes Duell“, sagt Sturm-Spielertrainer Alex Geiger. Nach drei Siegen mit bärenstarken 14 Volltreffern gehen die Hauzenberger mit breiter Brust in den Schlager. Mit 46 Treffern stellen sie mittlerweile die beste Offensive der ganzen Liga, Julian Liebenow (13) mischt auch ganz vorne in der Torjägerliste mit. Doch ausgerechnet der Knipser droht im Topspiel auszufallen, der große Zeh ist arg lädiert, berichtet Geiger. „Er hat die ganze Woche nicht trainiert. Dennoch würde er spielen, wenn er grünes Licht gibt.“ Für die „Ballermänner“ vom Staffelberg geht es in Neukirchen darum, eine gute Balance zu finden. Denn: Auch der Gastgeber ist in der Angriffsreihe top besetzt, stellt mit dem 1,95 Meter großen Sturm-Riesen Marek Bobcek sogar den Top-Torschützen der Liga. „Neukirchen hat es anders als in den Jahren zuvor geschafft, einen großen Umbruch zu vermeiden und auch einige tschechische Spieler halten können. Und sie haben vor der Saison noch ordentlich Qualität dazubekommen“, sagt Geiger, der von einer „richtig starken Mannschaft“ mit einer „Bomben-Offensive“ spricht. Daher werde der Ausgang des Topspiels auch maßgeblich von der Defensivleistung beeinflusst werden. „Es wird darauf ankommen, wer die Angriffe des Gegners am besten wegverteidigen kann.“ In den letzten beiden Spielen stand der Sturm hinten stabil, blieb gegen Tegernheim und Osterhofen ohne Gegentor. Gegen Neukirchen wird die Hauzenberger Abwehr allerdings deutlich mehr gefordert sein. Da sei es wichtig, individuelle Fehler zu vermeiden, so Geiger. Diese haben laut dem Spielertrainer bisher 80 Prozent der insgesamt 19 Gegentreffer verursacht. „Aber wir haben das angesprochen und ich hoffe, wir können es abstellen.“ Insgesamt reise man mit einem guten Gefühl nach Neukirchen, auch wenn es dort immer schwer zu spielen sei. „Wir haben eine gute Trainingswoche hinter uns und sind sehr gut drauf. Wir sind bereit“, sagt Geiger.

Spvgg Osterhofen – TSV Kareth-Lappersdorf (Samstag, 14 Uhr): Für die SpVgg Osterhofen ist es bislang ein trister Herbst. Das Duell unlängst beim SC Ettmannsdorf (1:4) hat die Defizite deutlich offenbart. Auch wenn Abwehrchef Mirza Hasanovic, der den Osterhofenern nach seiner roten Karte bei Fortuna Regensburg, noch weitere drei Pflichtspiele fehlt, bleibt nichts anderes übrig als die Abwehrschwäche schleunigst in den Griff zu kriegen, was aber bei der momentanen Personalstruktur nicht einfach ist. „Am Samstag stellen wir wieder eine Abwehr mit 21 Jahren im Durchschnitt“, verrät Trainer Christian Dullinger der weiterhin auf Andreas Gerlsberger verzichten muss, aber auch mehr von seinen Leistungsträgern erwartet. Gegner Kareth-Lappersdorf steht tabellarisch noch im gesicherten Mittefeld. Doch seit sechs Spielen ist die Truppe von Trainer Matthias Bösl sieglos. „Es wird ein schweres Spiel, weil der Gegner auch die Punkte braucht. Aber wir wollen unbedingt gemeinsam mit unserem Publikum ein Erfolgserlebnis feiern“, sagt Dullinger.

Waldkirchen – Burglengenfeld (Samstag, 16 Uhr): Mund abwischen, weitermachen. Unter dieses Motto hat der TSV Waldkirchen die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den ASV Burglengenfeld am Samstag gestellt, wenngleich „diese Niederlage schon noch alle beschäftigt hat“, sagt Trainer Anton Autengruber über das 0:2 vor einer Woche beim VfB Straubing, dem bis dahin siegloses Schlusslicht der Landesliga Mitte. Mit Blick zurück gesteht der TSV-Coach, „dass wir es nicht geschafft haben, mit der Favoritenrolle, die wir zum ersten Mal in dieser Saison hatten, zurechtzukommen“. Außerdem vermisste der 53-Jährige, dass er in einige Situationen die erforderliche Konsequenz vermisst hat: „Und wenn wir bei uns nur zwei, drei Prozent fehlen, dann haben wir auch gegen Straubing Probleme“. Mit einem Heimsieg gegen Burglengenfeld wäre aber die achte Saisonniederlage schnell vergessen, dann würde der TSV die Vorrunde auf einem Nichtabstiegsplatz beenden. Und das ist das einzige, was schlussendlich zählt. Allerdings wird der TSV einen sehr guten Tag brauchen, um die Oberpfälzer zu stoppen. 22 Punkte hat der ASV um seine Torjäger Patrick Käufl (21, neun Tore) und Niklas Scheuerer (25, acht) bisher gesammelt, für den TSV wäre es also gut, wenn der zuletzt verletzte Kapitän Manuel Karlsdorfer neben Manuel Karl kurzfristig doch noch rechtzeitig fit würde.

− aug/fn/la/mid