Verwalter Michael Burkert erklärt
Der 1. FC Bad Kötzting in der Insolvenz – Wie geht es jetzt weiter?

11.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:45 Uhr

Beim FC stehen wichtige Entscheidungen an. −Foto: S. Weber

Der 1.FC Bad Kötzting erlebt seine wohl größte Krise: Die„1.FC Bad Kötzting Werbe, Veranstaltung und Stadion GmbH“ hat am 24. März ein Insolvenzverfahren angemeldet, nachdem sich Hauptsponsor Bielmeier Hausgeräte zurückgezogen hatte. Was das bedeutet, wie es weitergeht, erklärt vorläufiger Insolvenzverwalter Michael Burkert gegenüber der Mediengruppe Bayern.

Burkert ist Wirtschaftsjurist und Fachmann für Insolvenzen. Der Fall des 1. FC Bad Kötzting sei auch für ihn etwas Besonderes, sagt er. Das liege an dem Konstrukt, das sich der Verein 2019 mitder Gründung der nun insolventen Werbe GmbH selbst gegeben habe. „Die Gesellschaft ist für den Spielbetrieb der ersten Mannschaft und die Verwaltung der Sponsorengelder zuständig“, sagt Burkert. Mit dem übrigen Verein habe sie nichts zu tun. Die Gesellschaft habe die Gehälter für Spieler, Trainer und alles, was sonst noch zum Betrieb gehöre, nicht mehr bezahlen können.Seine erste Aufgabe sei gewesen, den laufenden Betrieb sicherzustellen. Er habe dafür gesorgt, dass eine Bank für einen Zeitraum von drei Monaten für die Netto-Gehälter geradestehe. Von der Agentur für Arbeit werde erst nach Ablauf dieser Frist bezahlt, wenn das Unternehmen insolvent geht.

Es gebe viele Optionen, die sich nun böten, und mit denen die Spieler im Verein und der Verein auch in der Liga gehalten werden könnten. „Eine Option wäre, die Spieler- und Sponsorenverträge auf eine von dem Verein neugegründete GmbH zu übertragen und mit dieser GmbH von ,Null‘ zu starten“, sagt Burkert. Wahrscheinlicher sei allerdings, dass die Aufgaben der bisherigen GmbH wieder vom Verein selbst übernommen werden. Die Spieler müssten sich eventuell überlegen, auf Teile ihrer bisherigen Gehälter zu verzichten oder woanders zu spielen. Generell habe er das Gefühl, dass der Verein diese Aufgabe werde meistern können, zeigt sich Burkert überzeugt. „Das wichtigste sind die 200 Kinder, die sich jedes Wochenende auf ihr Spiel freuen“, sagt er. Wie es für die Landesliga-Mannschaft weitergeht, steht auch noch nicht fest. Der Insolvenzverwalter hatte bereits Kontakt zum Spielleiter – der sich beim BFV in München erkundigen müsse. Im besten Fall verliere der Verein weder Punkte, noch müsste er zwangsweise absteigen.


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