Landesliga Mitte
„Brutal gut, unglaublich schnell“ – aber Hauzenberg hat keine Angst vor der Fortuna – Brüder-Duell in Osterhofen

07.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:53 Uhr

Mit hoher Offensivkraft kommt Fortuna nach Hauzenberg, aber „wir können dagegenhalten“, sagt Sturm-Trainer Alex Geiger und verweist u.a. auf die Gefährlichkeit von Manuel Mader (2.v.l.) und Julian Liebenow. −F.: Kaiser

Eigentlich können die Landesliga-Fußballer des TSV Waldkirchen ihre beiden Auswärtsspiele an diesem Wochenende entspannt angehen. Sie treten bei formstarken Gastgebern in Bad Kötzting (Samstag, 14 Uhr) und Kareth-Lappersdorf (Montag, 15 Uhr) an und können Boxleitner & Co. nur überraschen. Aus regionaler Sicht stehen darüber hinaus das Topspiel in Hauzenberg sowie das Deggendorfer Derby in Osterhofen im Fokus.

Hauzenberg – Fortuna Regensburg: „Es wird ein hochinteressantes Spiel“ – niemand habe erwartet, so sagt Alex Geiger, dass in dieser Saison das Duell zwischen dem FC Hauzenberg und Fortuna Regensburg der Vergleich zwischen dem Tabellenführer und dem Rangzweiten sein könnte. „Aber unsere Mannschaft hat es sich mit der Siegesserie verdient, dass sie in diese Situation gekommen ist.“ Am Samstag ist es also soweit, unterm Staffelberg verteidigt der FC Sturm ab 15 Uhr die Topposition gegen eine Mannschaft, die von sich aus und von vielen Kennern der Szene zum Titelanwärter Nummer eins erklärt worden war.

Geigers Einschätzung ist nicht übertrieben, als Beweis der gewonnenen Stärke seiner Truppe führt er an, dass es in diesem Jahr – Vorbereitung und alle sechs Punktspiele (18 P.) – keine Niederlage gegeben habe. Man habe in der Liga gegen die Topteams ebenso bestanden wie gegen die oft kaum einfacher zu bespielenden Hinterbänkler. „Auch das hat die Mannschaft zusammengeschweißt. Man kann sich vorstellen, dass sie im Training locker ist. Und dabei überhaupt nicht verkopft“, versichert der 38-Spielertrainer.

Geiger erinnert sich stolz: „Wir waren schon elf Punkte hinter Seebach“



Nach einer eher stotternden Herbstrunde hat die Regensburger Mannschaft in den bisherigen Frühjahrsspielen (fünf, eine Absage) ebenso nicht verloren. „Von daher sehe ich keine Vorteile für eine der beiden Mannschaften, aber im mentalen Bereich liegt das Momentum sicher auf unserer Seite“, sagt Geiger. Schließlich habe auch niemand damit gerechnet, „dass wir einmal auf Platz eins stehen würden. Wir waren immerhin schon elf Punkte hinter Seebach“.

Dies ist Vergangenheit, gegenwärtig sieht der erfahrene Sturm-Coach eine „brutal gute Offensive“ der Oberpfälzer mit den „unglaublich schnellen“ Außenangreifern Arlind Morina (7 Tore) und Philip Bockes (12) und als Abnehmer in der Mitte den jungen Fabian Ziegler (12). Freilich, „mit unseren Leuten wie Mader, Schmid und Liebenow, glaube ich, können wir gut dagegen halten“. So sieht er den Erfolgsschlüssel in der an diesem Tag stabileren Defensivformation.

Ob das Spitzengefecht im Stadion oder auf dem Kunstrasen durchgeführt wird, steht laut Geiger noch offen. Man habe zwar die Woche über auf natürlichem Geläuf trainieren können, nachdem der Wetterbericht aber Regen vorhersagt, falle eine Entscheidung erst kurzfristig. Wer hier wie dort nicht mitwirken kann, ist Christoph Traxinger. Der 26-jährige Mittelfeldlenker spielte die letzten Wochen in bestechender Form, muss aber nach einer Muskelverletzung aus dem Spiel in Burglengenfeld passen. „Wir hoffen, dass es kein Faserriss ist“, meint Geiger. Ansonsten meldet er trotz einiger während der Woche kränkelnder Spieler alles an Bord. Es ist angerichtet für den Gipfel. Und übrigens: Den famosen 6:1-Sieg des FC Sturm aus dem Hinspiel verbietet Geiger als Gradmesser.

Osterhofen – Seebach: Vor zehnten Landkreisderby dieser beiden Klubs könnte die Bilanz nicht ausgeglichener sein. Jeder konnte drei Siege – bei drei Remis – verbuchen. Freilich stehen die Vorzeichen diesmal anders. Osterhofen hat heuer ordentlich gepunktet, sich der größten Abstiegssorgen entledigt und kann entspannt in das Derby gehen: „Wir haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen“, betont der Osterhofener Helmut Lemberger. Wenn die Osterhofener die ersten Minuten ohne Gegentor überstehen, „dann haben wir eine Chance“, sagt der Teammanager. Im Hinspiel punktete Dullinger-Truppe schon (1:1). Eine Wiederholung dieses Erfolgs wollen die Seebacher verhindern, denn sie haben natürlich weiterhin die Tabellenspitze im Kopf und brauchen dafür jeden Zähler: „Wir wollen einen Lauf starten. Es stehen jetzt in kurzer Zeit viele Spiele auf dem Programm und wir wollen in einen Flow kommen“, sagt Seebachs sportlicher Leiter Manuel Ebner. Im Landkreisderby kommt es übrigens auch zu einem Bruder-Duell: Auf der einen Seite Samuel (20) der unter anderem sein Rüstzeug in der U17-Bundesligatruppe der SpVgg Greuther Fürth erhielt. Und auf der Seebacher Seite Elias (24), der im Jugendbereich der Bundesligamannschaft des FC Ingolstadt angehörte.

Waldkirchen vor schwierigen Aufgabgen in Bad Kötzting und auf Kareths Höhen



Bad Kötzting – Waldkirchen: Die Badstädter haben zwar ihr letztes Spiel bei Fortuna Regensburg verloren (2:5), aber Trainer Erich Hartl war mit der Leistung seines Teams gegen einen Gegner, den er „im Moment“ als „das Nonplusultra der Liga“ bezeichnet, total zufrieden. Daher gehen die Rotblauen optimistisch ins Duell mit dem TSV: „Es ist ein Heimspiel und das wollen wir gewinnen. Ohne Wenn und Aber“, sagt Hartl. Im Hinspiel (0:0) bewiesen die Waldkirchner, dass sie die Offensive des FCK um Ivan Milicevic (zwölf Saisontore) stoppen können. Dennoch: Seit 2018 hat der TSV keines der fünf Duelle mit Bad Kötzting gewonnen (zwei 0:0, drei Niederlagen). Die Aufgabe, die die Waldkirchner am Ostermontag erwartet ist mindestens genauso schwierig. Kareth-Lappersdorf hat heuer in sechs von sieben Pflichtspielen voll gepunktet, blieb fünf Mal ohne Gegentor. „Oft haben wir im richtigen Moment ein Tor geschossen“, rekapituliert der sportliche Leiter Matthias Bösl die Erfolgsserie.

Gegentore verhindern, das ist für die Waldkirchner am Roten Steg wie auf Kareths Höhen die oberste Prämisse. Wenn dies gelingt, hätte man mindestens ein Unentschieden sicher „und jeder Punkt, den wir im Abstiegskampf holen, kann am Ende Gold wert sein“, betont Karlsdorfer, der seit dem Rücktritt von Anton Auten-gruber gemeinsam mit Alexander Nodes das Team anführt. Mit der Leistung der Mannschaft bei ihrem Debüt als Trainer war das Duo zufrieden, freilich hätte man sich einen Sieg gegen Amberg (Ergebnis 1:1) gewünscht. Die beiden Oster-Aufgaben schätzt Karlsdorfer entsprechend der Ausgangslage ein: „Wir wissen natürlich, dass wir als Außenseiter antreten und viel zusammenpassen muss, damit wir was mitnehmen“, sagt der 28-Jährige. In den Hinspielen habe man jedoch gezeigt, dass er und sein Team mit diesen beiden Teams, die in der Rangliste 30 bzw. 26 Punkte mehr haben, „phasenweise“ auf Augenhöhe oder sogar die bessere Mannschaft sein könne.

− brö/fn/mid


27. Spieltag, Gründonnerstag: Roding – Deggendorf 2:2, Amberg – Pfreimd 3:1, Neukirchen b.Hl. Blut – Lam 0:0, Kareth – VfB Straubing 2:0; Karsamstag, 14 Uhr: Bad Kötzting – Waldkirchen (Vorrunde 0:0), Schwandorf-Ettmannsdorf – Burglengenfeld (1:1), Osterhofen – Seebach (1:1); 15 Uhr: Tegernheim – Bogen (1:0), Hauzenberg – Fortuna Regensburg (6:1); Ostermontag, 15 Uhr: Seebach – Lam (Nachholspiel aus Vorrunde), Kareth – Waldkirchen (1:0), Roding – Amberg (1:0), Schwandorf-Ettmannsdorf – Bogen (3:0).