Keine Wintertransfers geplant
„Um den Aufstieg mitspielen zu dürfen, ist optimal“: Deiter und seine Freilassinger trainieren auf Frühjahrsrunde hin

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 9:00 Uhr

Auf Albert Deiter und den ESV Freilassing kommen allein im Februar gleich fünf Testspiele zu. − Foto: mb.presse

Seit Mitte Januar bereitet sich der ESV Freilassing, Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga Ost, auf die Frühjahrsrunde vor, die am 2. März mit dem Heimspiel im Max-Aicher-Stadion gegen den FC Langengeisling eingeläutet wird. Im Großen und Ganzen ist Spielertrainer Albert Deiter, der sich in seinem dritten Jahr bei den Eisenbahnern befindet, mit den Auftritten seiner Schützlinge einverstanden. Der 37-Jährige sieht allerdings auch noch Verbesserungspotenzial. Heimatsport.de hat sich mit dem Übungsleiter unterhalten.

Herr Deiter, Platz 1 zur Winterpause. Ihre Mannschaft scheint bislang nicht allzu viel falsch gemacht zu haben.
Albert Deiter: Rang 1 ist natürlich schön. Diese Platzierung täuscht jedoch ein wenig, denn die Punkteausbeute hätte durchaus besser ausfallen können. Wir haben im Grunddurchgang einiges liegengelassen. Ich denke da nur ans letzte Match vor der Winterpause in Peterskirchen (1:1, d. Red.), wo wir quasi mit der letzten Aktion den Ausgleich bekommen haben. Wir hätten es uns definitiv einfacher machen können. Die Möglichkeiten waren da, von daher bin ich nicht ganz zufrieden. Andererseits müssen wir auch die Kirche im Dorf lassen. Wir sind vielleicht noch nicht ganz soweit, eine Spitzenmannschaft zu sein, dennoch holen wir alles aus unseren Möglichkeiten heraus. Um den Aufstieg mitspielen zu dürfen, ist eigentlich schon optimal.

Optimal ist bislang auch Ihre starke Auswärts- beziehungsweise Gegentorbilanz.
Deiter: Wir haben den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen – egal ob auswärts oder zuhause. Ich achte allerdings jetzt auch nicht wirklich darauf, wo wir stärker waren. Warum wir bislang auswärts mehr Punkte geholt haben, kann ich nicht wirklich begründen. Die Defensive ist unsere Basis. Das ist mir, aber auch jedem anderen bewusst. Wir bringen eine gewisse Qualität mit, vorne immer für ein Tor gut zu sein. Kriegen wir die Defensive in den Griff und versuchen, so wenig Gegentore wie möglich zu bekommen, ist die Chance immer relativ groß, Spiele zu gewinnen. Es waren auch ein paar knappe Geschichten mit dabei, wo wir am Schluss den Siegtreffer erzielt haben. Die Jungs sind inzwischen ein bisschen zusammengerückt und reifer geworden. Es geht immer mehr voran.

Zwei Vorbereitungsspiele hat Ihre Mannschaft bislang gegen Adnet (3:3) und Peterskirchen (1:3) absolviert. Wie war Ihr Eindruck?
Deiter: Die Ergebnisse sind absolut zweitrangig. Wir haben zwar sechs Gegentore bekommen, bei denen wir letztlich selbst die Böcke geschossen haben. Beide Spiele haben wir sehr positiv gestaltet und viel durchprobieren können – einfach nur um zu sehen, wie weit wir körperlich schon sind. Das war in den ersten Wochen schon absolut positiv, auch wenn gegen Peterskirchen auf dem Papier natürlich die Niederlage steht. Es hat sich jedoch ausgezahlt, früher mit dem Training zu beginnen. Wir haben jetzt viele Testspiele vor der Brust, in denen es ans Eingemachte geht.

Was erhoffen Sie sich von der Vorbereitung und der Frühjahrsrunde?
Deiter: Wir wollen wieder unsere Art Fußball zeigen. Für uns wird die Situation definitiv nicht einfacher. Als Tabellenführer gehen wir immer als Favorit ins Spiel . Dieser Rolle müssen wir gerecht werden. Die Erwartungshaltung ist von Haus aus da. Die Art und Weise, wie wir spielen wollen, setzt voraus, dass wir körperlich in guter Verfassung sein und Dinge einstudieren müssen, um unser Spiel positiv gestalten zu können. Wenn wir schon oben mitspielen dürfen, wollen wir auch alles probieren, um dort zu bleiben. Darauf wollen wir uns bestmöglich vorbereiten.

Haben Sie vor, sich im Winter nochmals personell zu verstärken?
Deiter: Wir müssen immer schauen, ob Spieler überhaupt für uns in Frage kommen. Das ist gar nicht so einfach, da uns ja auch nicht immer einfach so zehn Kicker angeboten werden. Wir sind froh, irgendwo die Möglichkeit zu haben, Neuzugänge zu holen. Dafür sind wir immer offen – egal ob im Winter oder im Sommer. Grundsätzlich ist es so, dass wir genug Leute im Kader haben, denen wir das Vertrauen schenken wollen. Die haben sich das erarbeitet und genauso soll’s auch weitergehen. Natürlich muss man auch Abstriche machen, nicht für alle hat der Fußball Priorität. Da werden sich definitiv ein, zwei Sachen verändern, ohne dass es jedoch zu Wechseln kommt.

Wie steht’s um Ihre Person? Erleben wir Sie in der Frühjahrsrunde eher an der Seitenlinie oder auf dem Rasen?
Deiter: Darüber mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Im Training geht’s mir in erster Linie darum, gewisse Sachen mitmachen zu können. Für mich ist es leichter, Erkenntnisse zu gewinnen, wenn ich mittendrin bin und nicht nur an der Seitenlinie. Im Spiel muss wirklich schon Not am Mann sein, damit ich auflaufe. Ich selbst brauche ja auch die entsprechend körperliche Verfassung dafür. Wenn ich mich einwechsle, muss ich auch meine Leistung bringen – in dieser Verfassung bin ich aktuell nicht mehr, dessen bin ich mir absolut bewusst. Wenn die Jungs mich brauchen, habe ich die Fußballschuhe immer an und versuche natürlich, der Mannschaft zu helfen.