Töging erwartet SVN München
Rollt der ESV-Express unaufhaltbar zum Titel? Derby in Siegsdorf – Saaldorf gegen Raubling

06.04.2024 | Stand 06.04.2024, 7:00 Uhr

Mit seinem Treffer zum 1:0 läutete Freilassings Marco Schmitzberger den klaren 5:0-Hinrundensieg im Derby gegen Siegsdorf um Keeper Fabian König ein. Am Samstag, 6. April, steht das zweite Aufeinandertreffen an. − Foto: Deiter

Der ESV-Express rollt nahezu unaufhaltbar in Richtung Meistertitel. Seit sieben Spielen sind die Freilassinger in der Fußball-Bezirksliga Ost ungeschlagen. So soll es am Samstag, 6. April, weitergehen, wenn um 15 Uhr das Derby beim TSV Siegsdorf ansteht. Punkten möchte auch der TSV Teisendorf, der bereits um 13 Uhr dran ist und wichtige Zähler im Abstiegskampf braucht. Einfach wird’s nicht, schließlich ist der SV Dornach zu Gast. Der FC Töging empfängt wiederum um 15.30 Uhr den SVN München. Am Sonntag, 7. April, stehen dann noch das Heimduell des SV Saaldorf gegen den TuS Raubling und die Auswärtspartie des TSV Peterskirchen bei der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars in Ramsau (beide 14 Uhr) an.

„Wir haben in der Vergangenheit durchaus auch schon bewiesen, dass wir gegen die vorderen Teams etwas holen können“, blickt Siegsdorfs Trainer Franz Huber „ohne Angst“ vor großen Namen aufs Heimderby. „In dieser Liga ist gegen jede Mannschaft etwas drin.“ Er weiß aber auch, dass die Aufgabe schwer wird. „Die Freilassinger sind durchgehend gut besetzt“, betont Huber. „Sie haben schnelle Leute über außen, wir dürfen da keinen Raum hergeben und müssen auf jeden aufpassen, damit sie ihre Geschwindigkeit auch nicht ausspielen können.“ Gelingt dies, könnte durchaus ein Punkt gegen ein weiteres Top-Team der Liga drin sein. „Und wir haben ja auch noch etwas aus dem Hinspiel gutzumachen“, sagt Huber. Das entschieden nämlich die Eisenbahner deutlich mit 5:0 für sich. Allerdings gehen die Siegsdorfer gehandicapt in die Begegnung: „Aktuell haben wir einige grippekranke Spieler“, informiert Huber.

Deiter warnt: „Es sind noch 18 Punkte zu vergeben“

Mit der Leistung seiner Mannschaft zuletzt im Topduell gegen Dornach war Freilassings Spielertrainer Albert Deiter zufrieden, „es war ein wichtiger Punkt und ein gerechtes 0:0“. Was das Thema Aufstieg betrifft, sei „logisch, dass wir in einer Position sind, wo man nicht mehr drumherum reden kann“, erklärt der 37-Jährige. Sechs Punkte Vorsprung hat der ESV auf Verfolger Moosinning, sieben sind’s auf den drittplatzierten SVN München. Dennoch warnt Deiter: „Es sind noch 18 Punkte zu vergeben.“ Klar dominiere sein Team nicht, „wenn man sich die Spiele anschaut“. Zudem sei das Duell in Siegsdorf kein Zuckerschlecken, „wir müssen einfach weitermachen“.

Einer, der Freilassing den Aufstieg „von Herzen“ gönnt, ist Dornachs Trainer Nebojsa „Nesa“ Stojmenovic, wie er nach der Partie in der Grenzstadt erklärte. Sein Team steht am Samstag nur 14 Kilometer Luftlinie vom ESV entfernt auf dem Rasen – und auch schon zwei Stunden früher. In Teisendorf geht es darum, den Anschluss an Moosinning und Neuperlach nicht zu verlieren und den zweiten Dreier in 2024 zu feiern.

Das möchten die „Rothosen“ natürlich verhindern, die – anders als der SVD – den Blick nach unten richten müssen. Für das Team von Elvis Nurikic ist es bisher das Jahr der Remis. Neben der 0:3-Niederlage gegen Dorfen gab’s „nur“ Unentschieden. Dennoch ist man in Teisendorf optimistisch, sich gegen Dornach durchsetzen zu können. Dafür hat sich der Coach bestens vorbreitet und sowohl die 1:2-Hinspielniederlage (online) als auch die SVD-Partie in Freilassing (live vor Ort) angeschaut und genau analysiert.

„Dornach ist eine spielstarke Mannschaft“

„Es ist keine leichte Aufgabe“, weiß Nurikic. „Die Dornacher sind eine spielstarke Mannschaft, aber manchmal agieren sie nicht clever. Wir haben diese Situationen im Training massiv geübt und sind gewappnet.“ Zuversicht gibt ihm auch die Leistung beim 1:1 gegen Saaldorf. „Die Jungs kommen immer besser in Fahrt, wir sind optimistisch, mal wieder nach langer Zeit einen Heimdreier zu holen. Wir halten alle zusammen“, betont der Teisendorfer Übungsleiter. Neben dem Langzeitverletzten Robert Aicher fallen auch dessen Bruder Markus und Daniel Stippel (beide privat verhindert) aus. „Sonst sind wir komplett“, berichtet Nurikic.

Zehn Punkte trennen Saaldorf vom ersten Abstiegsrelegationsplatz. Genauso viele sind es auf den Aufstiegsrelegationsplatz 2. Solides Mittelfeld, möchte man meinen. Was den Blick nach unten angeht, will SVS-Trainer Pascal Ortner „so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben“. Und was die oberen Plätze betrifft: „Warum nicht träumen?“ Dafür muss sein Team am Sonntag erstmal die Hürde Raubling nehmen. Nach den Spielen in Teisendorf (1:1) und gegen Töging (5:2) sei das Team von Hannes Jenewein „ein anders Kaliber“, erklärt der Österreicher. Mit einem Sieg könnte Saaldorf punktemäßig mit Raubling (33 Zähler) gleichziehen. Für den TuS gilt es, nach zuletzt nur einem Zähler aus zwei Begegnungen das Ruder rumzureißen.

Nachdem der SVS mit 0:2 ins Hintertreffen geraten war, endete das Hinduell 2:2. „Da haben uns die Raublinger die Grenzen aufgezeigt“, sagt Ortner. „Was uns da wieder ausgezeichnet hat, ist, dass wir nie aufgeben.“ Der TuS sei im Kollektiv stark, „da sticht keiner raus“, so Saaldorfs Trainer. „Wir müssen auf unsere Stärken setzen, dann werden wir einen heißen Kampf bieten.“ Heiß könnte es im wahrsten Sinne des Wortes werden, sagt doch die Wetterprognosen am Wochenende fast schon sommerliche Temperaturen voraus. Dass es bei einem Spiel seiner Mannschaft endlich mal wieder schön sein soll, freut Ortner. Sowohl in Teisendorf wie auch gegen Töging regnete es wie aus Kübeln, dazu war es teils windig. „Es war wirklich grausig.“ Deshalb erwartet der Übungsleiter, der lediglich auf Stefan Schreyer verzichten muss, einen schönen Tag, der mit Siegen der ersten sowie zweiten Mannschaft (A-Klasse-6-Duell um 16 Uhr gegen SG Chieming/Grabenstätt) gekrönt werden könnte.

Peterskirchen im Kellerduell bei der SGRRG

Ganz wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt kann sich morgen Peterskirchen sichern. Die Mannschaft von Daniel Winklmaier, die aktuell mit 21 Punkten auf Rang 11 zu finden ist, tritt nämlich bei der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars an. Die Gastgeber haben zwei Zähler weniger auf dem Konto. Das erste Saison-Aufeinandertreffen am 16. September hatte die SGRRG mit 3:0 für sich entschieden. Seither wartet sie auf den nächsten Dreier. Nicht ganz so lange liegt der jüngste Peterskichner Sieg zurück, am 4. November feierte man ein 3:0 gegen den SVN.

Nach dem Auswärts-Doppeleinsatz am Osterwochenende mit dem 3:0-Sieg beim Schlusslicht VfL Waldkraiburg und der 2:5-Niederlage beim SV Saaldorf haben die Töginger vor ihren Fans Nachholbedarf. In zehn Auftritten im eigenen Wohnzimmer haben die Innstädter erst zehn Punkte geholt – mit ein Grund, warum sie auf Rang10 und damit im hinteren Drittel der Tabelle zu finden sind. An der Platzierung hat sich seit der Winterpause nichts geändert, doch der Vorsprung auf die Relegationszone wurde deutlich ausgebaut. Ging das Team von Trainer Markus Leipholz mit einem hauchdünnen Zwei-Punkte-Polster in die Ferien, so sind es aktuell acht Zäher bis zum 12. Platz, der die Saisonverlängerung bedeutet.

Tögings Trainier Leipholz erwarte offensivstarke Truppe

„Das ist in Ordnung, aber noch zu wenig, um sich sicher fühlen zu können“, ordnet Leipholz die Situation sieben Runden vor Schluss ein. Verzichten muss der Übungsleiter diesmal auf Muhamed Subasic (Wadenverletzung), Advam De Oliveira (Rippenprellung) und den privat verhinderten Julian Preis. Als Wackelkandidat gilt Ajlan Arifovic, der Knieprobleme hat. Im Gegenzug kehrt Noah Nebmaier in die Formation zurück. Und die wird es gegen die offensivstarke Truppe aus dem Münchner Osten nicht leicht haben. Leipholz sieht die Gäste in der Favoritenrolle: „Sie sind eine sehr gute, spielerische Mannschaft. Wir müssen taktisch und kämpferisch voll dagegenhalten und das werden wir auch.“

− br/red