Der TSV Kastl gab sich am Samstag in der Fußball-Bezirksliga Ost kein Blöße. Der Spitzenreiter feierte mit dem 2:1 über das seit nunmehr zwölf Spielen sieglose Schlusslicht SB DJK Rosenheim den neunten Dreier und hielt damit die Verfolger auf Distanz.
Es war kein Fußball-Leckerbissen, den die beiden Landesliga-Absteiger den 155 Zuschauern im Mauerberger Sportpark boten. Da die größeren spielerischen Elemente auf Seiten der Kastler lagen, war ihr Sieg auch verdient.
Die erste nennenswerte Aktion in der 7. Minute brachte das 1:0: Sebastian Spinner schnappte sich die Kugel und machte sich auf den Weg Richtung Gästetor, düpierte seinen Gegenspieler im Strafraum und legte quer auf den von hinten anrauschenden Michael Renner, der den Ball halb liegenden in den Maschen versenkte. Auf beiden Seiten versuchte man sich mit Schüssen auf der Distanz, die meist aber ihr Ziel verfehlten. Viele Zweikämpfe und Ballverluste im Spielaufbau waren an der Tagesordnung. Es gab wenig Höhepunkte, aber Kastl hatte das Geschehen im Griff. So richtig gefährlich für die heimische Abwehr wurde es in der 39. Minute, als Dominik Reichmacher auf der rechten Seite nach innen drängte und aus gut 16 Metern flach abzog. Torwart Andreas Peller fischte jedoch das Leder aus der Ecke und klärte gekonnt.
Unverändert kamen beide Teams auf der Kabine, aber die Rosenheimer waren etwas frecher und verbuchten innerhalb von 60 Sekunden zwei gute Möglichkeiten. Erst versuchte sich Edon Xhelili mit einem Schuss aus 16 Metern, dann Omer Jahic ebenfalls aus zentraler Lage. Aber beide Male war Peller auf der Hut. In der 52. Minute fiel das 2:0: Ein weiter Ball flog in den Strafraum, wo ein großes Getümmel herrschte. Das Leder landete vor den Füßen von Spinner, der es volley in die Maschen jagte. Der Stürmer hätte die Partie frühzeitig entscheiden können, doch nach Zuckerpass von Sebastian Pietsch setzte er aus acht Metern die Kugel an den Innenpfosten (71.).
Kurios war dann der Anschlusstreffer von Rosenheim durch den kurz zuvor eingewechselten Benedikt Mittermayr (78.). Im Kastler Abwehrzentrum herrschte Chaos, trotz mehrerer Klärungsversuche blieb das Leder in der Gefahrenzone und irgendwie drückte es Mittermayr über die Linie. Der Sportbund kam nochmals kurz auf, aber der Tabellenführer agierte clever und abgezockt. In der Nachspielzeit fing Martin Göppinger einen Freistoß des aufgerückten Gäste-Keepers Johannes Deckert kurz hinter der Mittellinie ab und Dominik Grothe versuchte die Kugel aus rund 50 Metern im verlassenen Gehäuse zu versenkten, sie kullerte aber knapp ins Aus.
− Jochen Brehm
