David gegen Goliath in der Bezirksliga
Abstiegsbedrohter TSV Rohrbach erwartet im Derby den unangefochtenen Spitzenreiter SV Manching

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 11:23 Uhr
Matthias Gabler

Wird es wieder so deutlich wie im Hinspiel? Damals fertigte der SV Manching (in Grün) die Rohrbacher mit 5:1 ab. Foto: Meyer

Auf die Fußballer des TSV Rohrbach wartet an diesem Sonntag (16.15 Uhr) die wohl schwierigste Aufgabe der Rückrunde in der Bezirksliga Nord: Das Team von Trainer Markus Eberl empfängt den unangefochtenen Spitzenreiter SV Manching im Derby.

Für dieses Spiel bietet es sich an, den Mythos von „David gegen Goliath“ zu bemühen. Die Gäste führen die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung an, haben mit 74 Treffern 18 mehr erzielt als der zweitbeste Angriff der Liga und besitzen mit erst 25 Gegentoren die zweitbeste Defensive. „Unbesiegbar“, ist deshalb auch das erste Wort, das Rohrbachs Trainer Eberl zum Gegner einfällt. „Manching hat den besten Kader der Klasse und sie liefern auch. Ihre kleine Leistungsdelle haben sie hinter sich gebracht und gewinnen ihre Spiele“, führt er weiter aus. Natürlich ist kein Team unbesiegbar und so ist Eberls Einschätzung nicht nur im Hinblick auf den Gegner, sondern vor allem auch vor dem Hintergrund der eher enttäuschenden Leistung der Rohrbacher am vergangenen Sonntag in Obermenzing (0:1) zu sehen. Deshalb erwartet er in erster Linie eine Reaktion und den absoluten Einsatz von seiner Mannschaft. „Wir sind krasser Außenseiter. Aber in jedem Spiel werden die Punkte erst vergeben. Damit wir allerdings überhaupt daran glauben können etwas mitzunehmen, müssen wir erst einmal wirklich alles reinwerfen und an unsere Grenzen gehen“, fordert er. Ende August gelang dies, im Toto-Pokal siegte Rohrbach mit 5:2 nach Elfmeterschießen. „Das hat nichts zu sagen, da lief praktisch alles für uns und es ist auch lange her“, wiegelt Eberl ab. Es gab da ja auch noch das Hinspiel und das dominierte Manching gegen eine dezimierte TSV-Elf nach Belieben, führte zur Halbzeit schon 4:0 und gewann 5:1. Personell ist es auch diesmal etwas eng. Daniel Kremer kehrt zwar zurück, doch Hannes Frank wird weiter ausfallen und Kapitän Dominik Kaindl plagt sich mit Knieproblemen herum. Zudem wurde der schon einige Wochen fehlende Maximilian Merkl doch operiert und wird in dieser Saison nicht mehr auflaufen können.

Der SV Manching nimmt seinerseits die Favoritenrolle an, Trainer Serkan Demir warnt aber auch und sagt: „Ich erwarte einen extrem unbequem zu bespielenden Gegner, der überwiegend mit langen Bällen agiert und physisch stark ist.“ Demir baute zuletzt vermehrt Talente aus dem Nachwuchs in seine Elf ein. Beim 3:0 gegen Srbija München verhalf er dem erst 18-jährigen Ahmet Emir Altay zu seinem Debüt bei den Herren. Die Youngsters Luca Bienek und Kemal Calik, die ebenfalls eingewechselt wurden, hatten davor schon Bezirksliga-Luft schnuppern dürfen. „Wir bauen auf die eigene Jugend, denn das ist die Zukunft des Vereins“, sagt der Manchinger Coach und ergänzt: „Deshalb wollen wir den jungen Spielern das Vertrauen entgegenbringen, indem wir ihnen immer mal wieder Spielminuten geben und so zeigen, dass wir auf sie zählen. Sie sollen außerdem das Kabinenleben kennenlernen.“ Fest steht aber auch: Sind etablierte Stammspieler wie Sebastian Graßl, Stefan Müller oder Ralf Schröder für das Rohrbach-Spiel wieder fit, werden diese den Vorzug bekommen.

PK