Abstieg aus Bezirksliga droht
„Sie werden topmotiviert auflaufen“: Grafenau kämpft um Klassenerhalt – und seinen Ruf

24.02.2023 | Stand 25.10.2023, 10:56 Uhr

Mit gesunden Spielern ins Frühjahr starten können, wünscht sich Coach Armin Stadler nach einer von Verletzungen beeinträchtigten Herbstrunde. −Foto: Mike Sigl

Auf eine knallharte Frühjahrssaison stimmt Armin Stadler, Trainer des Bezirksligisten TSV Grafenau, sein Team ein. Die „Stodbärn“ rudern nach von Erfolg verwöhnten Jahren der jüngeren Vergangenheit diese Saison vehement gegen den Abstiegssog aus der Kreisliga.

Knallhart sagt der 39-jährige Coach auch deswegen, weil „die Liga sowieso ein ordentliches Niveau hat und die Gegner praktisch mit Schaum vor dem Mund auflaufen, also topmotiviert, wenn du als TSV Grafenau kommst, der bisher immer Favorit war“. Der Übungsleiter will diese Formulierung nicht als despektierlich verstanden wissen, „das ist halt im Fußball so, und ich mag solche Situationen auch“. Ohnehin aber „sind wir nicht in der Situation, dass wir irgendeine Mannschaft zu unterschätzen brauchen. Wenn du nicht in jedem Spiel 100-prozentig dabei bist, auch mit dem Kopf, dann verlierst du auch gegen spielerisch weniger starke Gegner“.

Das musste der Tabellendritte der Saison 21/22 schmerzlich in der Herbstrunde erfahren, freilich nicht vollständig unter Stadlers Ägide. Nach elf Partien der aktuellen Spielzeit standen gerade neun Punkte auf dem Konto. Bereits nach drei Runden hatten sich die Stodbärn von Spielertrainer Thomas Beyer getrennt, bis zum Antritt Stadlers besetzte sportlicher Leiter Daniel Reitberger interimsmäßig den Trainerstuhl. Schon in Spiel 2 nach seinem Debüt hatte der neue Coach aus Kirchberg im Wald am 10. September zunächst eine „fette Kröte“ zu schlucken – 1:6 in Schöfweg!

Viele Verletzte zu Saisonbeginn



Dann aber zündete der Motor, es folgten ein 1:1 bei Landesliga-Absteiger 1.FC Passau und vier Siege am Stück (u.a. das fulminante 10:1 gegen Salzweg), ehe zur Winterpause hin Niederlagen gegen Oberpolling und Regen für Rückschläge sorgten. Unter dem Strich steht Rang 12, Grafenau liegt gleichauf mit dem SV Oberpolling, der den ersten an den Abstiegsrelegationsplatz einnimmt.

Stadlers Zwischenbilanz: „Zum Saisonanfang hatten wir relativ viele Verletzte. Wenn du dann keine Erfolge hast, wächst natürlich die Verunsicherung. Schließlich sind wir ja mit ganz anderen Erwartungen in die Saison gegangen.“ Die Rolle als Trainer Quereinsteiger sei nicht leicht auszufüllen gewesen, „da hast du nur bedingt Einfluss“. Dennoch sei eine kurze erfolgreiche Zwischenserie gelungen, „zum Schluss ist uns wieder die Luft ausgegangen. Trotzdem war’s im Großen und Ganzen okay“.

Wichtig sei während der Winterpause gewesen, „dass wir uns gut regenerieren konnten. Momentan haben wir keine Verletzten“, berichtet der Coach eineinhalb Wochen nach Beginn der Vorbereitung. Dreimal die Woche wird trainiert, „aber wir geben nicht immer Vollgas, sondern schauen, dass unsere Spieler gesund bleiben“, nennt Stadler einen Schwerpunkt.

Nach der Absage des ersten Testspiels durch den Gegner Bad Kötzting II (Kreisliga) wird’s diesen Sonntag ernst: Gegner sollte Landesligist Spvgg Grün-Weiß Deggendorf sein, allerdings steht dahinter laut Stadler noch ein Fragezeichen, weil die Donaustädter möglicherweise ein Trainingslager beziehen. Dann stünde die U19 der Grün-Weißen bereit. Weitere Probeläufe sind gegen die Kreisligisten Eberhardsberg und Geiersthal vorgesehen, dazwischen ein Trainingswochenende in der Nähe von Bad Abbach. Noch einen Monat hat Armin Stadler Zeit, seinen Einfluss auf das Stodbärn-Team zu optimieren, dann geht’s zum Punktspielstart in Ruhmannsfelden ans Eingemachte.

Testspiele


Sonntag, 26. Februar, 14.15 Uhr in Deggendorf
Samstag, 4. März, 15 Uhr daheim gegen Eberhardsberg
Trainingswochenende vom 10. bis 12. März
Samstag, 18. März, 15 Uhr in Geiersthal

Bezirksliga-Startspiele



Samstag, 25. März, 16 Uhr, Ruhmannsfelden (A); Samstag, 1. April, 15 Uhr, Vornbach (H); Samstag, 8. April, 16 Uhr, Hutthurm (A).