Bezirksligist im Abstiegskampf
Schöfweg macht ersten Winter-Transfer perfekt – Trainer-Suche läuft – Zwei Leitwölfe fallen weiter aus

02.12.2023 | Stand 02.12.2023, 6:00 Uhr

Verstärkung für die Defensive: Simon Zitzlsberger (28) wechselt vom Kreisklassist SV Bernried zum Bezirksligisten. − Foto: H. Müller

2023 war für den SV Schöfweg aus sportlicher Sicht kein gutes Jahr. Nur acht von 32 Pflichtspielen konnten gewonnen werden. Im ersten Halbjahr feierten die Schöfweger dennoch und relativ souverän den Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost. In der laufenden Runde ist die Lage prekär und der langjährige Fußball-Abteilungsleiter Franz Schmid hat im Moment alles, nur keine „staade Zeit“ bzw. Winterpause.

Den 58-Jährigen erreicht die PNP im Zug. Auch wenn er beruflich als KFZ-Händler unterwegs ist, kreisen Schmids Gedanken um das Geschehen auf der Sepp-Penn-Sportanlage. „Keine einfache Situation“, gesteht er mit Blick auf die Tabelle – Schöfweg ist Letzter nach 18 von 30 Spielen. Der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nur zwei Punkte, aber im zweiten Halbjahr 2023 musste der Dorfverein viele Rückschläge hinnehmen. Nach dem Abschied von Trainer Matthias Süß (FC Künzing), scheiterte das Vorhaben, Co-Spielertrainer Johannes Wittenzellner als neuen „Chef“ zu installieren. Der 26-Jährige warf im Herbst das Handtuch aufgrund einer andauernden Ergebniskrise. Der Plattlinger lief zwar bis zur Winterpause für den SVS auf, wird den Verein allerdings nun verlassen. Seine Zukunft sei noch nicht abschließend geregelt, teilte „Hane“ auf Anfrage mit.

Simon Zitzlsberger kommt aus Bernried



In ihm verliert der ohnehin dünne Kader einen weiteren Spieler, so dass Franz Schmid nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch Verstärkung für das Team sucht. Einen ersten Erfolg kann der 58-Jährige schon vermelden: Abwehrspieler Simon Zitzlsberger (28) vom SV Bernried wird verpflichtet, mit einem weiteren Spieler sei man „in sehr guten Gesprächen“ gibt der Schöfweger Fußball-Abteilungsleiter an. Es sei nur nicht geklärt, ob dieser im Frühjahr oder erst im Sommer zur Mannschaft stoße. Die Trainersuche, das gibt Schmid offen zu, gestalte sich „sehr schwierig“. Er möchte gerne im Dezember einen neuen Coach vorstellen, betont er. Marco Friedl und Waldemar Aulinger, die nach Wittenzellners Rücktritt als Trainer-Duo mit Unterstützung von Marcel Eder eingesprungen waren, fehlt aus beruflichen wie privaten Gründen die Zeit, das Pensum in der Bezirksliga zu stemmen. „Es war vereinbart, dass sie uns bis zur Winterpause helfen und mit zwei ganz wichtigen Siegen haben sie diese Aufgabe super gelöst. Dafür können wir uns als Verein nur bedanken.“ Und so sondiert Schmid, der von Co-Spielertrainer Marcel Eder (27) tatkräftig unterstützt wird, den Markt. Parallel laufen die Gespräche mit den Spielern für die nächste Saison an, verrät der Funktionär. Eder, der mit sieben Saisontoren torgefährlichster Spieler des Teams ist, hat sein Wort bereits gegeben und nicht nur deshalb genießt er hohes Ansehen in Mannschaft und Verein.

Für „Ce“ Schwankl ist die Saison beendet



Darüber hinaus hat der Dorfklub, der seit 2016 auf Bezirksebene kickt, heuer langjährige Leistungsträger und Leitwölfe verloren. Simon Wildfeuer (27) kehrte nach seinem zweiten Knöchelbruch (April) bislang nicht auf den Rasen zurück, Torjäger Christian „Ce“ Schwankl (33) schleppte sich das gesamte Jahr über mit Schmerzen auf den Rasen, ehe er sich im Herbst einer Knie-OP unterziehen musste. In beiden Fällen sei nicht absehbar, ob und wann die Identifikationsfiguren des SV Schöfweg wieder die Fußballschuhe schnüren. „Die Gesundheit geht vor. Die Beiden müssen erst einmal wieder beschwerdefrei sein und normal laufen können“, betont Schmid wohlwissend, „dass wir solche Spieler nicht ersetzen können“. Mit Sven Weinberger (21) fiel ab dem 3. Spieltag ein weiterer Stammspieler aus. Wenigstens er sollte bis zum Frühjahrsstart – das Nachholspiel in Mauth ist am 17. März 2024 angesetzt – in den Abstiegskampf eingreifen können. Dieses „Riesenverletzungspech“ hat ohne Zweifel bessere Ergebnisse des SVS verhindert.

Lob vom Fußball-Boss Schmid an die Mannschaft



Von den 18 Saisonspielen gingen elf verloren, fünf davon jedoch nur mit einem Tor Unterschied. „Wir waren oft auf Augenhöhe und haben unglücklich verloren, ein paar Mal war der Gegner aber auch einfach besser“, beschreibt Franz Schmid. Insgesamt ist längst nichts verloren, schon einmal packte der SV Schöfweg den Klassenerhalt über den Umweg Relegation (2019). Und daher legt sich Franz Schmid jetzt ins Zeug, um die bestmöglichen Voraussetzungen für die Frühjahrsrunde zu schaffen, denn eines hat das Sportjahr 2023 gezeigt: „Es war das schwierigste Jahr der jüngeren Vergangenheit, aber die Mannschaft hat immer mitgezogen und zusammengehalten.“