So richtig ins Rollen gekommen ist der 1.FC Passau im Herbst. Stolze 13 Punkte wurden in den letzten fünf Partien der Bezirksliga Ost eingesammelt, nach dem ersten Rückrunden-Spieltag grüßt der Traditionsklub wieder von Platz 1. Maßgeblichen Anteil an der hervorragenden Bilanz hat der Kapitän: Ibrahim Yildirim gibt mit seinen erst 22 Jahren auf und abseits des Platzes den Takt vor.
2019 war der talentierte Youngster von der U19 der SpVgg GW Deggendorf zu den Dreiflüssestädtern gekommen und hat sich dort zu einer tragenden Säule der Mannschaft entwickelt. In den ersten beiden Landesliga-Spielzeiten absolvierte er 54 Partien und erzielte hier acht Treffer. Nach dem Abstieg in die Bezirksliga zählte er ebenfalls stets zur ersten Garde, bis dato hat er 42 Begegnungen (sechs Tore) in seiner Bilanz stehen. „Im Moment läuft es tatsächlich für mich und die Mannschaft sehr gut. Wir können trotz der zahlreichen personellen Veränderungen im Sommer insgesamt mit der bisherigen Saison zufrieden sein, auch wenn wir, wie Trainer Axel Dichtl bereits gesagt hat, schon noch Luft nach oben haben“, blickt der 22-Jährige zurück.
Dass ihm die Verantwortlichen das Kapitänsamt übertragen haben, macht ihn stolz. „Ich bin wirklich glücklich darüber, dass mir die Trainer und auch die Vereinsführung hier das Vertrauen ausgesprochen haben. Ich tue alles dafür, dass ich dieser Rolle auf dem Rasen und darüber hinaus auch als Vorbild gerecht werde. Wir haben einen sehr guten Teamgeist, auch aufgrund des aktuellen Erfolgs macht es riesigen Spaß, für den 1.FC Passau zu spielen“, schwärmt der vielseitig einsetzbare Mittelfeld-Crack, der seine Stärken eher auf der Sechser-Position sieht: „Da habe ich etwas mehr Platz, kann besser Bälle verteilen und auch mal Richtung Tor gehen. Das liegt mir.“
„Wir wollen als Erster in die Winterpause gehen“
Letzten Samstag hat der Kapitän seinem Team mit dem Tor zum 1:0 gegen den SV Schöfweg den Weg zum 4:1-Sieg geebnet. Heuer stehen noch die Partien beim TSV Mauth (Samstag), gegen den TSV Waldkirchen und beim FC Obernzell-Erlau an. „Das sind alles richtig schwere Aufgaben. Aber wir wollen als Erster in die Winterpause gehen, dafür werden wir weiter hart arbeiten. Es gibt zwar von Vereinsseite keinerlei Druck, dass wir in dieser Saison aufsteigen müssen. Aber die Truppe hat genügend Ehrgeiz, dass sie sich selbst Ziele setzt. Und eine Rückkehr in die Landesliga wäre wirklich ein Traum“, macht Ibrahim Yildirim deutlich. Unterstützung bekommt er dabei von seinem Bruder Cemal (29), der in dieser Saison von der Eintracht Passau zum FC gewechselt ist.
Vorbild auf dem Fußballplatz möchte Ibrahim Yildirim sein, Gleiches gilt auch für den Beruf. Er hat nach dem Realschul-Abschluss die Ausbildung zum Polizisten in Nabburg absolviert und ist derzeit bei der Landespolizei in Straubing im Einsatz. „In den Ausbildungsjahren war es nicht möglich, immer bei Training und Spiel zu sein. Der damalige Trainer Günther Himpsl hat aber fest auf mich gebaut, ich bin trotzdem Stammspieler geblieben. Dafür war ich sehr dankbar“, betont der 22-Jährige, der sowohl deutscher als türkischer Staatsbürger ist. Sein Fußballer-Herz schlägt schon immer für Galatasaray Istanbul, das am Dienstag den FC Bayern in seinem Hexenkessel empfangen hat – allerdings mit 1:3 den Kürzeren zog.
Sympathien für Borussia Dortmund
„Ich war selbst schon mal in diesem Stadion, beim Derby gegen Besiktas. Die Atmosphäre und die Lautstärke sind einfach unbeschreiblich, da bekommst du wirklich Ohrenschmerzen.“ Hierzulande gelten Ibrahim Yildirims Sympathien eher Borussia Dortmund und – natürlich – seinem 1.FC Passau. „Zum Glück bin ich bislang von schweren Verletzungen verschont geblieben. Ich hoffe, dass dies noch eine ganze Zeit so bleibt und ich mit unserer FC-Truppe die gesteckten Ziele auch erreichen kann.“
17. Spieltag / Freitag, 18.30 Uhr: Oberpolling – Garham (Hinspiel 2:0); Samstag, 14 Uhr: Schöfweg – Regen (2:5); 14.30 Uhr: Waldkirchen – SV Schalding II (0:0); 15 Uhr: Mauth – 1.FC Passau (0:3), Obernzell-Erlau – Hutthurm (0:2), Künzing – Vornbach (1:2), Perlesreut – Grafenau (0:4), Niederalteich – Grainet (0:2).
