2. Frauen-Bundesliga
FC Ingolstadt tut sich gegen Gladbach lange schwer – und vergibt dann auch noch beste Möglichkeiten

03.03.2024 | Stand 03.03.2024, 22:09 Uhr

Ärgerte sich nach dem Spiel über ihren Fehlschuss: Ingolstadts Kapitänin Lisa Ebert (rechts) vergab vom Elfmeterpunkt die beste Chancen auf den erhofften Heimsieg gegen Gladbach. Foto: Inkognito

Es war die große Chance, um wieder ernsthaft in den Kampf um die beiden Aufstiegsränge in der 2.Frauen-Bundesliga einzugreifen. Entsprechend fühlte sich das 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark für die Fußballerinnen des FC Ingolstadt eher wie ein Rückschlag an, zumal gleich drei hochkarätige Chancen zum Sieg ungenutzt blieben.

Entsprechend war es für die Ingolstädterinnen, die mit nunmehr 22 Zählern auf den achten Platz rutschten, auch nur ein schwacher Trost, dass mit Gladbach (11./17) ein aufkommender Konkurrent im Kampf um den Ligaverbleib auf Distanz gehalten wurde. „Wir denken eigentlich anders und schauen in der Tabelle eher nach oben. Aber wenn wir zweimal alleine aufs Tor zulaufen und überdies einen Elfmeter vergeben, haben wir es am Ende auch nicht verdient, so ein Spiel zu gewinnen“, erklärte FCI-Coach Miren Catovic anschließend nüchtern.

Ebenfalls bitter aus Ingolstädter Sicht: Unmittelbar vor den anstehenden Topspielen gegen den Tabellenzweiten Hamburger SV (10. März, 11 Uhr, in Ingolstadt) und beim Dritten SV Meppen (17. März, 11 Uhr), verpassten es die Schanzerinnen, zu diesen Teams aufzuschließen. Hamburg hat inzwischen fünf Zähler mehr, Meppen vier. „Okay, wir sind jetzt nicht mehr ganz so im Rennen, wie wir uns das erhofft hatten, wir wollten gegen Gladbach unbedingt gewinnen. Dennoch glaube ich nicht, dass der Zug schon abgefahren ist. Wenn wir nächste Woche drei Punkte holen, sieht die Welt wieder ganz anders aus“, meinte Ebert.

Als die Ingolstädter Kapitänin dies einige Minuten nach dem Spiel äußerte, wirkte sie schon wieder recht gefasst. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte das noch anders ausgesehen, Tränen der Enttäuschung mussten hier erstmals raus. Mitspielerinnen, aber auch Gladbachs Keeperin Luisa Palmen trösteten sie. Hintergrund war die Szenerie rund um die 83. Spielminute. Kurz zuvor war FCI-Stürmerin Pija Reininger bei einem gelungenen Konter im Gladbacher Strafraum von Gästespielerin Chiara Rösener umgedrückt worden. Vom Punkt ergab sich nach einer zuvor zähen, unter dem Strich aber ausgeglichenen Partie nun die große Chance für den FCI, doch noch den Heimsieg einzufahren. Ebert, standardmäßig für diese Aufgabe vorgesehen, trat zum Foulelfmeter an, schoss halbhoch ins rechte Eck, fand aber in Gladbachs Keeperin Palmer ihre Meisterin. „Unfassbar ärgerlich“, kommentierte die 23-jährige Ingolstädterin ihren für sie selbst überraschenden Fehlschuss. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Elfer verschossen. Ich kann nur sagen, dass es mir echt leid tut für unser Team.“

Dass den Ingolstädterinnen an diesem Tag auch vermeintlich selbstverständliche Dinge nicht gerade leicht von der Hand gingen, war sehr bald abzusehen. Während die Gladbacherinnen früh störten, hatten die Gastgeberinnen alle Mühe, die eigene Nervosität abzulegen und ins Spiel zu finden. „Wir predigen es immer wieder: seid mutig, macht ruhig auch mal einen Fehler, kein Problem. Aber gerade in der ersten Hälfte hat sich kaum jemand getraut, den Ball anzunehmen oder sich anzubieten“, haderte FCI-Chefcoach Catovic. So verzeichnete sein Team in den ersten 45 Minuten keine einzige echte Torchance, die Gladbacherinnen kamen indes auch nicht über einige undramatische Fernschüsse hinaus.

Nach dem Seitenwechsel prüfte VfL-Spielerin Mia Eckmann zunächst die insgesamt sehr aufmerksame FCI-Torhüterin Franziska Meier (46. Minute), ehe Melike Pekel bei einem Konter die erste ganz dicke Chance der Gastgeberinnen hatte. Die türkischstämmige Schrobenhausenerin brachte den Ball aber nicht an Torfrau Palmen vorbei (47.).

Ähnlich erging es Reininger, die bei einem weiteren schnellen Gegenstoß und im Zusammenspiel mit Stürmerkollegin Nina Penzkofer, ebenfalls alleine vor der Gladbacher Torfrau scheiterte (70.). Den verschossenen Elfer noch hinzugerechnet, hatten die Gastgeberinnen also durchaus genug gute Möglichkeiten, um das Spiel für sich zu entscheiden.

Am Ende musste die FCI-Auswahl noch froh sein, dass es beim 0:0 blieb, denn nach einigen ordentlichen Halbchancen (Radtke, 66. Minute; Hackenberger, 79.) hatten die Gladbacherinnen in der Nachspielzeit durch Sarah Schmitz noch einmal eine hundertprozentige Möglichkeit. FCI-Torhüterin Maier war aber im Nachfassen zur Stelle. Unmittelbar danach war Schluss.

DK


FC Ingolstadt: Maier - Wolski, Fritz, Krist, Reikersdorfer - Ebert - Vidovic (68. Schäfer), Penzkofer, Slipcevic, Reininger - Pekel (74. Zani, 90.+1 Dengscherz).
Schiedsrichter: Dieckmann (Jena). – Zuschauer: 120.