St. Pauli bleibt im Flow
Bittere Jahn-Niederlage: Verloren und doch Selbstvertrauen getankt

03.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:04 Uhr

Bitter: Jahn bekommt Applaus, aber keine Punkte. Foto: Eibner

Es war ein bekanntes Bild: Fußball-Zweitligist SSV Jahn Regensburg erntete am 26. Spieltag viel Lob, aber keine Punkte. Auch St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler, der 30 Jahre alte Rekordmann, der den neunten Sieg in Folge feierte, hatte warme Worte parat für die Gäste aus der Oberpfalz: „Ich wünsche den Regensburgern alles Gute. Ich bin überzeugt davon, wenn sie so spielen, dass sie auch in der Liga bleiben“, gab der Hamburger Coach den Regensburgern eine Aufmunterung mit auf die Heimreise.



Blickt man auf die Leistung der Regensburger, dann kann die Darbietung bei der unglücklichen 0:1 (0:1)-Niederlage in Hamburg auch als Mutmacher für die kommenden Aufgaben im Rennen um den Klassenerhalt dienen. Der Auftritt müsse Selbstvertrauen geben, unterstrich Trainer Mersad Selimbegovic. „Die Niederlage darf uns nicht umhauen und uns von unserem Weg abbringen. Wir sind in der Lage, es mit jedem aufzunehmen.“

Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis



Der Jahn-Coach ärgerte sich, dass Ertrag und Aufwand einmal mehr in keinem guten Verhältnis standen. „In dieser Hinsicht sind wir gut trainiert“, übte sich der 40-Jährige in Galgenhumor. „Das ist jetzt, glaube ich, schon die sechste Niederlage, wo wir es überhaupt nicht verdient haben, den Platz als Verlierer zu verlassen.“

Wie seine Mannschaft nach dem Eigentor von Prince Owusu (23.) zu Werke ging, das imponierte dem Regensburger Trainer aber. „Die Mannschaft hat Moral gezeigt, sich nicht beeindrucken lassen vom überragenden Publikum. Wir haben bis zum Schluss alles probiert. Das macht Mut für die nächsten Wochen.“ Jetzt gelte es, die Niederlage schnell abzuhaken und sich gut zu erholen.

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Saller Siegpremiere muss weiter warten



Blendi Idrizi ließ gute Chancen ungenutzt. Das ärgerte ihn, aber auch der kosovarische Nationalspieler versuchte, den Blick auf die positiven Erkenntnisse zu richten. „Wir wissen, dass wir gut gespielt haben. Wir müssen uns nur belohnen, die Dinger dann eben einfach reinmachen.“

Zudem verwies er auf die Ausbeute. „Aus den vergangenen drei Spielen haben wir sechs Punkte geholt. Und auch gegen St. Pauli waren war nah dran, zu punkten.“

Wohl wahr! Selimbegovic hatte Recht mit seiner Analyse. Man hat nicht wirklich gesehen, welchem Team zuvor acht Siege am Stück gelungen sind.

Es ist aber nichts geworden mit der erhofften Siegpremiere für Benedikt Saller am Millerntor. Hinsichtlich Moral und Einsatz sei der Auftritt extrem gut gewesen, findet der Rechtsverteidiger, der den gesperrten Benedikt Gimber als Kapitän vertrat und hinten rechts seine Sache auch einmal sehr ordentlich machte. „Die beiden Siege zuvor und die Leistung gegen St. Pauli müssen Selbstvertrauen und Auftrieb geben.“ Das Spiel gegen die Hamburger habe Saller zufolge gezeigt: „Wir brauchen uns vor niemandem verstecken.“

Nun kommt Magdeburg ins Jahnstadion



Am Ostersonntag (13.30 Uhr) kommt Magdeburg ins Jahnstadion. „Da müssen wir mit extrem viel Selbstvertrauen ins Spiel gehen und drei Punkte holen“, fordert der 30-Jährige. Mit dem Klub aus Sachsen-Anhalt geht es dann gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, der mit 31 Punkten Elfter ist und bessere Karten aktuell in diesem Rennen hat als der Jahn, der bei 26 Zählern steht und durch die Niederlage in Hamburg von Platz 14 auf 16 abgerutscht ist.

Selbstvertrauen haben auch die Magdeburger, die mit einem 3:0-Sieg gegen Hansa Rostock wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind.