Red Bull bezwingt Schlusslicht
Viel Ärger um VAR in Salzburg – trotzdem 2:0-Sieg der Jaissle-Truppe

27.02.2023 | Stand 17.09.2023, 1:58 Uhr

Rieds 1,97-Meter-Verteidiger Tin Plavotic bugsiert das Leder vor Salzburg-Angreifer Junior Adamu aus der Gefahrenzone. −Foto: Bittner

Reichlich Ärger um den Video-Assistant-Referee (VAR) hat die Partie von Österreichs Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg gegen Schlusslicht SV Ried dominiert – und „zerstörte“ es bei winterlichen Bedingungen ein wenig. Letztlich setzten sich die „Roten Bullen“ hochverdient mit 2:0 durch. Durch die überraschende 1:2-Heimniederlage des SK Sturm Graz gegen Austria Klagenfurt tags zuvor führt Salzburg jetzt mit neun Punkten die Fußball-Bundesliga an.

Nach dem Aus im ÖFB-Pokal und jüngst in der Europa League gab es ein wenig Spannung, wie sich der Abo-Meister nun in der Bundesliga präsentieren würde: Doch wie erwartet lassen Kapitän Andi Ulmer und Co. in der heimischen Liga weiterhin nichts anbrennen. Nicolas Capaldo stoppte sich die Kugel nach einer Traumkombination über Oumar Solet, Oscar Gloukh und Noah Okafor mit der Brust runter und staubte ab – 1:0 (19.). Zuvor hätten die Oberösterreicher den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt: Nach einem Konter schloss Christoph Lang jedoch zuerst nicht ab und fand dann mit seinem Zuspiel in die Mitte keinen Abnehmer (12.). Es war das einzige Mal, dass die Innviertler wirklich gefährlich vor dem Kasten der Mozartstädter auftauchten.

Schon zur Pause war Coach Matthias Jaissle aufgrund einer Referee-Entscheidung auf 180: Am Ende waren es sogar zwei höchst sehenswerte Treffer von Okafor (35.) und Benjamin Sesko (81.), die Schiedsrichter Alexander Harkam nach Ansicht der TV-Bilder aberkannte. Zuerst sprang Nicolas Seiwald vor seinem Lochpass auf Adamu der Ball an die Hand – ohne Absicht, geschweige entscheidend in der Torentstehung –, schließlich hatte sich Schütze Sesko, als er sich an der Mittellinie den Ball im Duell mit Michael Martin erkämpfte, ein Foul begangen. Für den Schlusspunkt sorgte der eingewechselte Sekou Koita: Eine Flanke von Maurits Kjaergaard verlängerte Lucas Gourna-Douath zur Mitte, von dort staubte der Torschütze vor 7721 Fans glücklich ab – 2:0 (88.). Trainer Jaissle, der nach dem 0:2 in Rom auf eine große Rotation (nur zwei Änderungen) verzichtet hatte, und sein Team jubelten nach 90 teils auch seltsamen Minuten über den sechsten Liga-Dreier in Folge, die ungeschlagene Serie wurde auf 17 Partien ausgebaut.

Kuchler Seiwald wechselt nach Leipzig

Am Rande des Spiels wurde bekannt, dass Seiwald Salzburg nach 13 Jahren verlässt und ab Sommer für RB Leipzig spielen wird. Der 21-Jährige, geboren in Kuchl, begann seine Karriere bei den Roten Bullen als U9-Spieler. Nach dem Durchlauf aller Nachwuchsteams absolvierte er 37 Partien für Liefering, 95 für das Bundesliga-Team, zehn in der A-Nationalmannschaft.

− bit