Premiere League
Europas Giganten wackeln – nur ein Team wird immer besser: ManCity zerlegt Arsenal

27.04.2023 | Stand 27.04.2023, 13:04 Uhr

Kurz vor seinem Trainer in der Nachspielzeit verlor Erling Haaland sein Haarband, dann klappte es im Spitzenspiel endlich mit einem Treffer für den Norweger, der davor mehrere Großchancen vergab. −Foto: Imago Images

Die Bayern – Zweiter in der Bundesliga. Real Madrid – in der Primera Division elf Punkte hinter Tabellenführer FC Barcelona, der am Mittwoch wie die Königlichen tags zuvor verlor. Juventus Turin hat in der Serie A keine Chance mehr auf die Meisterschaft, genauso wie Liverpool oder Chelsea in England – viele Giganten im europäischen Profifußball haben nach der Winter-WM große Probleme und ihre Souveränität verloren. Nur eine Mannschaft wird augenscheinlich immer besser. Pep Guardiolas Manchester City zeigte am Mittwochabend Tabellenführer Arsenal London die Grenzen auf (4:1).

Arsenal hat es nun nicht mehr selbst in der Hand. Manchester City hat das Premier-League-Spitzenduell klar gewonnen und damit wohl für die Vorentscheidung in der englischen Meisterschaft gesorgt. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola setzte sich am Mittwochabend im eigenen Stadion hochverdient mit 4:1 (2:0) gegen das Team von Guardiolas früherem Assistenten Mikel Arteta durch.

„Wir wurden von dem besseren Team geschlagen“, resümierte Arteta sichtlich enttäuscht beim Sender BT Sport. Dennoch gab sich der Arsenal-Coach kämpferisch: „Wir geben noch nicht auf. Es sind noch fünf Spiele und alles kann passieren.“ Ähnlich sah es Citys Doppeltorschütze Kevin De Bruyne, der noch nicht von der Meisterschaft sprechen wollte. „Das ist noch zu lang“, sagte der überragende Akteur auf dem Platz. „Die Leute sagen, wir gewinnen den Titel. Wir machen das erst, wenn es mathematisch so ist.“

Überragender Kevin De Bruyne trifft doppelt – nach Zuspielen von Haaland



Spitzenreiter Arsenal (75 Punkte) hat nach der Niederlage zwar immer noch zwei Punkte Vorsprung auf den Zweiten City (73). Aber die nun seit vier Spielen sieglosen Londoner haben es fünf Spieltage vor Saisonende nicht mehr selbst in der Hand, weil die Cityzens zwei Partien weniger absolviert haben und schon mit einem Sieg oder zwei Remis in den Nachholspielen in der Tabelle vorbeiziehen könnten.

Der überragende Kevin De Bruyne (7./54. Minute), John Stones (45.+1) und Erling Haaland (90.+5) schossen den formstarken Titelverteidiger im Etihad-Stadion zum siebten Sieg in Serie. Mit seinem Rekordtor und seiner ungebändigten Haarpracht hat Erling Haaland für Furore gesorgt. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit traf der norwegische Nationalstürmer und stellte mit seinem 33. Premier-League-Treffer einen Rekord auf. So viele Tore hat noch nie ein Spieler in einer Fußballsaison mit 38 Spielen geschossen. Haaland wird ihn vermutlich noch aufstocken, denn City hat noch sieben Spiele zu absolvieren.

Kurz vor seinem Treffer hatte der blonde Norweger sein Haarband verloren, sodass er mit offener Mähne spielen musste. Englische Kommentatoren verglichen ihn mit dem Donnergott und Superhelden Thor. Nachdem Haaland zuvor mehrere hochkarätige Chancen vergeben hatte, amüsierten sich Fans in sozialen Medien über seine „Haarmagie“. „Haaland hat nicht getroffen, also hat er einfach in den Langhaarmodus umgeschaltet“, scherzte ein Twitter-Nutzer.

City war in dem überraschend einseitigen Topspiel von Beginn an die dominante und offensivere Mannschaft. Stürmerstar Haaland, der jetzt 33 Premier-League-Tore auf dem Konto hat, vergab sogar noch einige hochkarätige Chancen. Den einzigen Treffer für die Gäste aus London erzielte Rob Holding (86.).

Liverpool und Chelsea verlieren erneut



Unterdessen wahrte der FC Liverpool mit einem 2:1 (1:1) beim abstiegsbedrohten West Ham United die Chance auf die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Cody Gakpo (18.) und Joel Matip (67.) drehten die Partie, nachdem die Hammers in London zunächst durch Lucas Paquetá (12.) in Führung gegangen waren. Liverpool rückte damit auf Tabellenplatz sechs vor.

Hingegen kassierte der kriselnde FC Chelsea auch im fünften Spiel unter seinem glücklosen Interimstrainer Frank Lampard eine Niederlage. Die Blues verloren an der heimischen Stamford Bridge durch ein Eigentor von Chelseas César Azpilicueta (37.) und einen Treffer von Bryan Mbeumo (78.) mit 0:2 (0:1) gegen den Londoner Rivalen FC Brentford.

− dpa