DFB-Elf verliert auch Länderspiel gegen Kolumbien
Die nächste Pleite für Hansi Flick

20.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:55 Uhr

Sein Torschuss ging daneben: Ilkay Gündogan (l) gegen Kolumbiens Matheus Uribe (M.) und Juan Cuadrado (r.). −Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Entsetzen statt EM-Euphorie: Nach dem dritten Testspiel-Flop taumelt EM-Gastgeber Deutschland mit einer verunsicherten Nationalelf und noch größeren Zweifeln an Hansi Flick in die Sommerpause. Auf das wilde 3:3 gegen die Ukraine und das ernüchternde 0:1 in Polen folgte zum Abschluss einer desaströsen WM-Saison ein hilfloses 0:2 gegen ein klar besseres Team aus Kolumbien.

Von defensiver Stabilität war mal wieder nichts zu sehen, vielmehr agierte das deutsche Team nach den Negativerlebnissen stark verunsichert und geradezu ängstlich gegen die quirligen Kolumbianer.

Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik:

ter Stegen: Griff in der ersten Halbzeit beim Kopfball von Borré (23.) und beim Schuss von Mina (30.) noch erfolgreich ein, zeigte aber einige Unsicherheiten beim Passspiel. Beim Gegentor machtlos (54.).

Thiaw: Der 21-Jährige war in seinem zweiten Länderspiel gegen Luis Díaz in letzter Not zur Stelle (28.), wieder sehr zweikampfstark.

Can: Verlor vor dem Gegentor im Aufbauspiel den Ball. Als Libero in der Dreierkette mit großen Problemen in der Spieleröffnung. Für Stürmer Füllkrug ausgewechselt (66.).

Rüdiger: Der Real-Profi schwankte zwischen wenigen guten langen Pässen und vielen unnötigen Abspielfehlern. Keine nachhaltige Bewerbung als Abwehrchef.

Wolf: Der Dortmunder orientierte sich auf Schalke viel zu selten nach vorne, immer wieder mit Abstimmungsproblemen mit Sané. In der Halbzeit ausgewechselt.

Goretzka: Im letzten Saisonspiel weiter nicht in Form, ein guter Pass auf Gosens (10.), sonst praktisch nie da, wo er für Gefahr hätte sorgen können.

Musiala: Der Youngster sorgte praktisch als einziger Nationalspieler für Kreativität. Immerhin mit Impulsen, aber auch mit Probleme mit dem weiteren Weg in den Strafraum von der Sechserposition.

Gosens: Über die linke Außenbahn mit scharfen Flanken in den aber schlecht besetzten Strafraum. Selber mit einer guten Chance zur Führung (19.).

Sané: Wieder einmal kein Faktor in der Offensive, der Münchner sorgte über die rechte Seite kaum für Gefahr. Wenige gute Pässe reichen nicht.

Gündogan: Der Champions-League-Sieger war aber kaum ins Spiel eingebunden. Brachte nicht die erhofften kreativen Momente ein, zehn Minuten vor Schluss vom Platz.

Havertz: Als einzige Spitze oft auf verlorenem Posten. Viel zu selten innerhalb des Strafraums. Traf nach dem Gegentor das Außennetz (59.), in der Schlussphase ausgewechselt (79.).

Henrichs: Kam zur zweiten Halbzeit für Wolf, machte es dann kaum besser als sein Vorgänger. Bekam Gelb für hartes Foulspiel an Machado (74.).

Füllkrug: Sollte knapp 25 Minuten vor Schluss für die Wende sorgen, sofort sehr aktiv im Spiel, aber ohne echte Chance.

Kimmich: Für Gündogan eingewechselt (79.), verursachte praktisch mit seiner ersten Aktion den Handelfmeter (80.).

Brandt: Kam für Havertz für die letzten Minuten. War kein Faktor mehr.

− dpa/sid