Kommentar
Bedenklicher Offenbarungseid des FC Ingolstadt in Essen

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 20:56 Uhr

FCI-Trainer Michael Köllner war bedient. Foto: Imago Images

Da bringt auch ein harmonischer Familientag wie vor einer Woche gegen den MSV Duisburg nicht viel: Der FC Ingolstadt hat sich am Sonntag – mit Verlaub – abschlachten lassen. Das Debakel bei Rot-Weiss Essen ist die brutale Quittung für eine katastrophale Leistung.



Nicht einmal das Ergebnis, sondern die Art und Weise, mit der sich die Schanzer ihrem Schicksal an der Hafenstraße ergaben, spottet jeder Beschreibung. Positiv (wenn man das überhaupt so sagen kann): Die erneut zahlreichen Ausfälle ließ FCI-Trainer Michael Köllner nicht als Erklärung für die vielen Fehler in der Defensivarbeit gelten. Ein Alibi für den kaum vorhandenen Einsatz sind die Personalprobleme erst recht nicht. Dieser Offenbarungseid muss nachdenklich stimmen.

Ein Schlag für die Fans



Das Motivationsproblem im Endspurt, das die FCI-Spieler zuletzt abstritten, nun aber deutlich zu Tage trat, ist ein Schlag für die Fans, die daheim am TV mitfiebern. Und erst recht für die rund 100 Hartgesottenen, die an einem Sonntag die knapp 550 Kilometer gen Ruhrpott auf sich genommen und mit einer absoluten Enttäuschung die Heimreise angetreten haben.

Die Spieler haben auch ihren Trainer im Stich gelassen, der seine Schützlinge sicher nicht auf einen blutleeren Auftritt einschwor. Im Angriffsspiel – und das ist auch Köllner anzulasten – verließ sich der FCI auf Fehler des Gegners oder weite Einwürfe – sogar ohne Spezialist Ryan Malone. Unabhängig von den Ursachen für die Niederlage ist klar: Jede weitere Pleite kratzt auch an Köllners Image.

Mannschaft hat was gutzumachen



Durch das 0:4 ist der Druck im Endspurt und vor allem im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim noch einmal deutlich gestiegen. Die Mannschaft hat bei ihren Fans gehörig etwas gutzumachen, muss sich zudem ihrem Trainer gegenüber neu beweisen – und gegen das akut vom Sturz in die Regionalliga bedrohte Mannheim Charakter zeigen. Die Schanzer werden sich sicher nicht den Vorwurf gefallen lassen wollen, durch einen weiteren derart debakulösen Auftritt das Zünglein an der Waage im dramatischen Abstiegskampf der 3. Liga zu sein.