Aufsteiger bisher noch ungeschlagen
„Wenn’s am schönsten ist, kann man gehen“: Julbachs Meister-Coach Allertseder macht mal ’ne Pause

05.05.2023 | Stand 25.10.2023, 10:58 Uhr

Erfolgs-Trainer und sein Nachfolger: Thomas Allertseder (l.) hört im Sommer beim Kreisliga-Aufsteiger FC Julbach-Kirchdorf auf, Thomas Waldhör übernimmt. −Foto: Marianne Hahn

21 Spiele, 15 Siege, sechs Remis, keine Niederlage: Der FC Julbach-Kirchdorf hat sich in der Kreisklasse Pfarrkirchen in beeindruckender Manier die Meisterschaft geholt und spielt in der nächsten Saison erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Kreisliga – allerdings ohne den „Macher“ des Erfolgs: Thomas Allertseder. „Wenn’s am schönsten ist, kann man gehen“ , sagt der Meister-Coach, der 44-jährige legt nach der Saison eine Fußball-Auszeit ein.

Schon im Winter verständigten sich Trainer und Verein, dass am Saisonende Schluss ist. „Aus privaten und beruflichen Gründen“, sagt der Industriekaufmann. Doch jetzt, als Aufstiegs-Held, schwingt ein bisschen Wehmut bei Allertseder mit: „Verein und Spieler sind mir schon sehr ans Herz gewachsen – aber ich mach’ jetzt mal Pause.“

Seit 2020 wirkt der 44-Jährige bei Ju-Ki, nach einem „holprigen Start wegen Corona“ lief die Maschine in dieser Saison aber wie geölt. „Wir haben einen großen, starken Kader, mindestens 18 Mann auf gleichem Niveau und konnten so in den entscheidenden Momenten von der Bank immer wieder nachlegen“, nennt der Coach einen Erfolgsfaktor. Ein anderer: „Das ist eine verschworene Truppe mit fast lauter Eigengewächsen, das findet man im Umkreis selten.“ Doch damit nicht genug: Neben dem „Luxusproblem“ 25 bis 30 Fußballer im Training ist für den Trainer auch wichtig: „Bei uns bekommt keiner Geld – und es will auch weg.“

Nur der Trainer gönnt sich eine fußballerische Schaffenspause, weil sich der Job eines sportlich Verantwortlichen ja nicht auf die reinen Trainingseinheiten beschränkt, „da steckt schon mehr dahinter.“ Daher beziffert er seinen Anteil an Erfolg, dem Kreisliga-Aufstieg, auch auf 70 bis 80 Prozent.

Im Sommer folgt ihm nun Thomas Waldhör (30) nach, Allertseders bisheriger Co-Trainer. Und er soll eine Mannschaft übernehmen, die die Kreisklassen-Saison ohne Niederlage absolviert hat. „Das ist unser Ansporn für die restlichen drei Liga-Spiele“, sagt der Noch-Übungsleiter, „allerdings steckt bei dem ein oder anderen noch ein Bier in den Knochen.“ Denn: „Wir haben lange gefeiert, das haben wir uns verdient.“

Am Wochenende geht’s nun nach Ulbering. Und der TSV schickt sich an, im Kampf um Platz 2 das Feld von hinten aufzurollen: Nach drei Siegen in den vergangenen drei Spielen stehen Surner & Co. nur noch zwei Zähler hinter dem SV Huldsessen, eine schwierige Aufgabe für Allertseders Meister-Truppe. Aber: „Wir wollen unsere Null-Niederlagen-Serie verteidigen“ – es wäre der perfekte Abgang für den scheidenden Meister-Macher.

− mis


23. Spieltag am Samstag um 17.15 Uhr: Triftern – Dietfurt (Hinspiel: 0:7); Sonntag, 13 Uhr: Ulbering – Julbach-Kirchdorf (2:2); 14 Uhr: Massing – Oberdietfurt (2:4); 15 Uhr: Mitterskirchen – Johanniskirchen-Emm. (2:1); Amsham – Pfarrkirchen/Anz. (2:5); 16 Uhr: Wurmannsquick – Huldsessen (3:2); spielfrei: Tann-Reut.