Siefkes-Elf fordert Spitzenreiter heraus: Malgersdorf muss in Gangkofen ran – Dornach will in Schönau punkten

30.09.2022 | Stand 30.09.2022, 15:23 Uhr

In der Kreisliga strecken sich alle nach Punkten – so wie in diesem Zweikampf zwischen den Wittibreutern Christoph Behr (l.) und Christian Meisetschläger (r.) sowie den Geratskirchnern Florian Mitterer (2.v.r.) und Michael Loosen. −Foto: Caroline Wimmer

Von Lukas Witte

Der Tabellenführer sehnt sich nach dem nächsten Dreier, Verfolger eins steht vor einer vermeintlich leichten Aufgabe und Verfolger zwei pausiert wegen des Toto-Pokals: Am 11. Spieltag der Kreisliga Isar/Rott scheint sich an der Spitze nur ganz wenig zu bewegen, denn der TSV Gangkofen empfängt Aufsteiger SG Malgersdorf-Ruhstorf, die SG Johannesbrunn-Binabiburg erwartet den TSV Velden und der Rangdritte freut sich aufs Pokal-Match am Tag der Deutschen Einheit um 16 Uhr gegen den Bezirksligisten FC Teisbach und hat die Hausaufgabe gegen Schlusslicht SC Aufhausen auf Sonntag, 13. November, verschoben.

Ein interessantes Mittelfeld-Duell dürfen die Fans beim Spiel von Aufsteiger Geratskirchen gegen Hebertsfelden erwarten, der Gewinner darf sich in der Tabelle nach oben orientieren und muss nicht bangen Blickes nach unten schauen. Denn dort ist der Abstiegskampf schon im vollen Gange: Den FC Bonbruck/Bodenkirchen auf dem vorletzten Platz (10 Punkte) trennen vom Rangsiebten Geratskirchen (13) gerade einmal drei Punkte. Das bringt Spannung und Würze in die Duelle „Bo-Bo“ gegen Wittibreut, Falkenberg gegen Vilsbiburg und Schönau gegen Dornach.
Gangkofen – Malgersdorf-Ruhstorf: Nach dem Remis in Vilsbiburg gilt es beim Spitzenreiter, „von Beginn an wach zu sein, aufopferungsvoll zu verteidigen und konsequent die Chance nutzen, die sich uns ergeben“, sagt Abteilungsleiter Thomas Hochholzer. Dort fiel der Ausgleich erst in Minute 88, auch weil die Vilsmeier-Truppe schon früh in Unterzahl spielen musste. „Wir hatten uns definitiv mehr vorgenommen“, blickt Hochholzer zurück, aber am Ende „geht der Auswärtspunkt für uns in Ordnung. Wir konnten wieder eine Niederlage verhindern und das spricht für den Willen der Mannschaft.“
Beim Gegner ärgert man sich immer noch übers 1:2 gegen Schönau. „Aufgrund des Spielverlaufs wäre ein Unentschieden gerecht gewesen“, sagt Vorstand Wolfgang Weber über eine kampfbetonte, faire Partie vor 500 Zuschauern. „Aufgrund der Tabellensituation wäre ein Sieg oder ein Remis für uns extrem wichtig gewesen.“ Diesen Zähler will der Aufsteiger jetzt beim Spitzenreiter einheimsen: „Wir werden da nicht als Opferlamm auflaufen.“ Der Vorstand hadert jedoch mit dem frühen Spielbeginn am Samstag um 14 Uhr – „für einen Verein wie uns schwer umsetzbar“. Natürlich sei der TSV Favorit, „da erwartet keiner was von uns“. Zudem fehlen bei der Siefkes-Elf sechs Kader-Spieler, „die Lage kann sich aber bis zum Samstag noch ändern, positiv wie negativ.“
Geratskirchen – Hebertsfelden: „Mit dem Auftritt der Mannschaft beim 0:0 in Wittibreut war ich sehr zufrieden“, sagt Trainer Hansbert Grötzinger zum jüngsten 0:0 seines Teams, „am Ende hätten beide den Lucky Punch setzen können.“ Und diesen „Flow“ will der Aufsteiger ins Spiel gegen den Bezirksliga-Absteiger mitnehmen, allerdings fehlt neben dem langzeitverletzten Torjäger Stefan Kronberger auch noch der aktuelle Top-Scorer Tobias Grötzinger. „Wir müssen sehr viel für ein Tor investieren, aber mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung werden wird das schaffen“, so der Coach optimistisch.
Nach der 2:4-Heimniederlage gegen Aufsteiger Oberpöring fährt der SVH mit Respekt nach Geratskirchen. „Das ist ein eingeschworener Haufen mit einem echten Trainer-Fuchs“, sagt Spielertrainer Marcel Taboga. „Die schwere Partie gegen Oberpöring haben wir am Ende verdient verloren“, daher lautet Tabogas Erfolgsrezept nun: „Geduldig und konzentriert spielen.“ Beim Gast fehlen Sebastian Adam (Urlaub), Danny Haderlein ist krank, Christian Tippelt angeschlagen.
Johannesbrunn-Binabiburg – Velden: Tabellenzweiter gegen Rangneunten, da liegt die Favoritenrolle auf der Hand? „Wir haben schon den Anspruch, drei Punkte zu holen“, sagt Trainer Thomas Jost, „aber es wird ein hartes Stück Arbeit.“ Das war es auch im vergangenen Spiel, beim 3:1-Derby-Sieg in „Bo-Bo“. Jost relativiert jedoch, „wir müssen uns auch bei Torwart Sebastian Thun bedanken, der uns im Spiel gehalten hat“. Gegen Velden will der Tabellenzweite aus einer guten Defensive heraus mit schnellem Umschaltspiel „dem Gegner Druck machen“. Leider ist die Kader-Situation angespannt, „es ist jede Woche ein Improvisieren“, sagt Jost. Beim Gast vermisst man das „Tor-Glück. Wir hätten letztes Wochenende das Spiel bereits in der ersten Halbzeit entscheiden müssen, haben aber den Ball irgendwie nicht über die Linie gebracht“, sagt Trainer Thomas Biswanger. Aber: „Wir werden einfach unser Glück wieder versuchen, gehen jedoch als Underdog ins Match.“
Bonbruck-Bodenkirchen – Wittibreut: Nach der Niederlage im Derby strebt die Galler-Elf im nächsten Heimspiel den Dreier an. „In der Tabellenregion, in der wir uns befinden, müssen wir Zuhause klar einen Sieg holen“, fordert Trainer Detlef Galler. Der Coach erkennt die Niederlage an, „letztlich war der Sieg nicht unverdient, da Jo-Bi einfach mehr Willen und Biss gezeigt hat“ – diesen Biss will Galler jetzt von seiner Mannschaft sehen, zurück kommen die beiden Urlauber Markus Rebmann und Paul Hubauer.
Beim torlosen Remis gegen Geratskirchen „haben wir zuhause wieder wichtige Punkte liegen gelassen“, sagt sportlicher Leiter Andreas Holzner. „Die Mannschaft hat alles gegeben, beste Chancen nicht genutzt, aber sich am Ende nicht belohnt“ – das soll gegen „Bo-Bo“ anders laufen. „Wir müssen mit einer guten Defensivarbeit und gezielten Angriffen Nadelstiche setzen“, ist sich Holzner sicher. Fehlen wird wahrscheinlich Benjamin Langenfeld mit einer Gesäßmuskelzerrung.
Falkenberg – Vilsbiburg: „Der Gegner war griffiger, bissiger und hat nicht unverdient gewonnen“, sagt Spielertrainer Christian Kagerer zum 1:2 bei Schlusslicht Aufhausen. „Wenn die Zweikämpfe nicht passen, die Laufbereitschaft nicht stimmt, gewinnt man in der Kreisliga kein Spiel“, ist Kagerer realistisch. Daher: „Wir müssen jetzt nicht groß über Taktik reden, sondern auf dem Platz agieren und weniger reagieren.“
Bei Vilsbiburg ist die Grundstimmung positiv: „Wir hatten gegen den Spitzenreiter genügend Chancen, haben aber versäumt, das zweite Tor zu machen – auf die gute Leistung können wir aufbauen“, sagt Abteilungsleiter Josef Perzl. Allerdings hat sich Kapitän Manuel Aumeier verletzt und wird in Falkenberg fehlen. „Trotzdem sind wir in Zugzwang und müssen in dort punkten.“
Schönau – Dornach: „Wir waren gut vorbereitet gegen Malgersdorf und haben somit auch die Fehler am Ende erzwungen“, sagt sportlicher Leiter Tobias Gratz. Und: „Es war ein sehr gutes Spiel von uns und das Beste war, dass wir ohne weiteres die kurzfristigen Ausfälle von Coach Spielbauer und Kapitän Dirnberger ersetzen konnten – ohne uns zu verschlechtern.“ Daher ist das Match gegen Dornach ein ganz wichtiges Spiel für den SVS, die Spielbauer-Elf könnte sich mit einem Erfolg etwas Luft verschaffen. Doch die Hausherren wissen, dass es schwierig wird: „Wenn man sich die Tabelle und die Ergebnisse anschaut, kann man gut erkennen, wie unfassbar ausgeglichen die Liga ist; jedes Spiel ist auf Augenhöhe.“ Und daher „werden wir immer versuchen, jedes Spiel wie ein Endspiel anzugehen“ – eine klare Kampfansage.
Aber die Gäste wollen auch Zählbares: „Wir müssen definitiv was mitnehmen“, fordert Spielertrainer Dominic Duschl. Da die Heim-Elf zwei Punkte vor dem FCD liegt, „wäre ein Sieg umso wichtiger, damit wir allmählich ins Mittelfeld vorrücken“. Gegen Velden klappt es jüngst nicht mit dem Dreier, „da gingen wir mit einem glücklichen 0:0 in die Pause, in Halbzeit zwei waren wir deutlich besser und haben uns den Punkt verdient“ – doch in Schönau will Duschl mehr.


11. Spieltag am Samstag, 14 Uhr: Gangkofen – Malgersdorf-Ruhstorf; 15 Uhr: Geratskirchen – Hebertsfelden; 16 Uhr: Johannesbrunn-Binabiburg – Velden, Bonbruck-Bodenkirchen – Wittibreut, Falkenberg – Vilsbiburg, Schönau – Dornach.