Kreisklasse Freyung
Verletztenmisere, Ladehemmung und das verflixte zweite Jahr: Oberkreuzberg lässt sich die Laune nicht verderben

21.10.2023 | Stand 21.10.2023, 7:00 Uhr
Norbert Kellermann

Nur 17 Tore in elf Spielen: Den Oberkreuzberger Stürmern um Daniel Krieg (am Ball) ist die Treffsicherheit ein bisschen abhanden gekommen und deshalb hängt ihre Mannschaft in der Rangliste unten fest − Foto: Escher

Kreisklassist im Fokus – so heißt die Rubrik, in der wir ein Team aus der KK Freyung vorstellen. Heute: Spvgg Oberkreuzberg

Die Spvgg Oberkreuzberg darf heuer eine Erfahrung machen, die schon so viele Mannschaften in den unterschiedlichsten Fußball-Ligen zur Genüge sammeln durften. Nach der Euphorie der Aufstiegssaison und einem hervorragenden vierten Platz im Endklassement krebsen die Schützlinge von Spielertrainer Andreas Stockinger im zweiten Jahr Kreisklasse in der unteren Tabellenregion herum und müssen sich gewaltig in Acht nehmen, nicht in den Abstiegsstrudel gerissen zu werden.

Trotz der fußballerischen Durststrecke sieht der sportliche Leiter des Vereins aus dem Spiegelauer Gemeindeteil, Michael Zeitner, keinen Grund, in den Krisenmodus zu verfallen. „Die Jungs haben sich nichts vorzuwerfen, wir spielen einen guten Fußball, einzig die Ergebnisse stimmen nicht. Die Stimmung ist nach wie vor bestens, die Trainingsbeteiligung hervorragend und sowohl der Verein als auch die treuen Fans, die uns bei jedem Spiel zahlreich und lautstark unterstützen, stehen zu 100 Prozent hinter der Mannschaft“ nimmt Zeitner seine Elf in Schutz, die durch langfristige Ausfälle von Mittelfeldmotor Niklas Jacke und Goalgetter Florian Schrepel vom Verletzungspech gebeutelt ist.


Weitere Teile der Serie „Kreisklassist im Fokus“ finden Sie hier verlinkt


Nach Ansicht von Zeitner hängt die magere Punkteausbeute eng damit zusammen, dass das Top-Sturmduo der Spvgg, Florian Schrepel und Lukas Necas, gesprengt wurde. Die zwei Torjäger zeichneten in den beiden vergangenen Spielzeiten für 97 der 146 Oberkreuzberger Treffer verantwortlich. Während Schrepel noch länger an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert, heuerte Necas kurzzeitig beim SV Schalding an, wo er für ein paar Monate sein Glück versuchte. Mittlerweile ist der junge Tscheche wieder nach Oberkreuzberg zurückgekehrt, konnte aber noch nicht an die Leistungen der Vorjahre anknüpfen. „Lukas hat sich aufgrund seiner Qualitäten einen Namen gemacht und erfreut sich natürlich der besonderen Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehrreihen“, nennt Zeitner einen Grund für dessen derzeitige Ladehemmung. Zur Beendigung der Torflaute setzt der sportliche Leiter daher auch auf Neuzugang Daniel Krieg. Der frühere Bezirksligakicker sei sportlich wie charakterlich eine Bereicherung für die Mannschaft.

Unerklärliche Heimschwäche



Bei aller zur Schau gestellten Zuversicht bereitet Zeitner eine Tatsache Kopfzerbrechen: die eklatante Heimschwäche seiner Mannschaft. „Ich habe keine Erklärung dafür, dass wir im Gegensatz zur Vorsaison zu Hause nicht wie gewohnt punkten.“ Lediglich drei Unentschieden aus sechs Heimspielen stehen auf der Habenseite, die beiden Saisonsiege gegen Zenting und Karlsbach wurden in der Fremde eingefahren. Insofern kommt es dem sportlichen Leiter vielleicht ganz gelegen, dass von den vier ausstehenden Partien bis zur Winterpause drei auswärts zu bestreiten sind. Gerade in den beiden kommenden Partien bei den Mitkonkurrenten Grafenau II und Hinter-eben sollen weitere Sicherungspunkte eingefahren werden, weiß Zeitner nur zu gut um die Sogwirkung einer Negativspirale. „Wir wollen in der Frühjahrsrunde nicht unter Zugzwang stehen und der Musik hinterherlaufen, aber ich bin mir sicher, dass das Glück zum Tüchtigen zurückkehrt“, ist Zeitner vom Leistungsvermögen seiner Truppe überzeugt wie vom Verbleib in der Kreisklasse.


13. Spieltag / Samstag, 15 Uhr: Freyung – FC Dreisessel; Sonntag, 15 Uhr: SG Thurmansbang/Saldenburg – Hohenau (in Thurmansbang), Hintereben – Karlsbach, Grafenau II – Oberkreuzberg, SG Preying/Tittling II – Schönberg (in Preying), Zenting – Röhrnbach; spielfrei: Neudorf/Neuschönau.