Das war das vielleicht schönste Testspiel in der langen Fußballkarriere von Thomas Beyer. Am Samstag ging für den 43-Jährigen nämlich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Erstmals stand er mit seinem Sohn in einer Mannschaft auf dem Rasen.
Der 16-jährige Julian war wie sein Vater mit der Spvgg Oberkreuzberg ins Trainingslager nach Melk gereist und wurde kurz vor Schluss im Freundschaftsspiel des Fußball-Kreisklassisten gegen Kreisligist FC-DJK Simbach (0:1) eingewechselt. Sehr zur Freude von Papa Beyer, der schon 2017 im PNP-Interview davon sprach, dass er mindestens so lange Fußball spielen werde, bis er mit seinem Sohn auflaufen könne. Jetzt kam diese Gelegenheit zwei Jahre früher als gedacht. „Julian ist kurzfristig nach einer Absage mit ins Trainingslager gereist und es war natürlich toll für mich, die Trainingseinheiten und das Spiel mit ihm zu machen“, erzählt ein glücklicher Vater.
Julian ist wie Thomas Beyer Verteidiger, wurde im Testspiel aber im Mittelfeld eingesetzt. „Berührungspunkte hatten wir jetzt ehrlicherweise in den zehn Minuten nicht viele. Ich glaube, wir haben uns nicht mal einen Pass gespielt“, sagt Beyer und lacht. Ein schönes Erlebnis war diese Premiere dennoch in jedem Fall.
„Wir taugt es einfach, dass ich mal nichts zu sagen habe“
Und keine Sorge, ans Aufhören denkt der 43-Jährige jetzt nicht nach dem dieses Karriereziel abgehakt ist. „Ich fühle mich wieder fit, kann 90 Minuten Fußball spielen und es taugt mir richtig bei der Spvgg Oberkreuzberg.“ Zum Heimatverein war Beyer in diesem Winter zurückgekehrt, nach 15 Jahren als Spielertrainer steht er nun als ganz normaler Feldspieler auf dem Spielfeld. „Mir taugt es einfach, dass ich mal nichts zu sagen habe.“ Darum ist völlig offen, wie es für Tom Beyer nach der laufenden Saison weitergeht. In den kommenden Wochen will er mit seiner Mannschaft erst einmal die nötigen Punkte zum Klassenerhalt in der Kreisklasse Freyung schnell einfahren. Sohn Julian dagegen läuft wieder für die A-Junioren der SG Riedlhütte auf (A-Kreisliga Bayerischer Wald). Vielleicht kickt ja der Papa so lange in Oberkreuzberg, bis sein Sohn in der Abwehr an seine Seite rückt.
Oberkreuzbergs Spielertrainer Andreas Stockinger hätte sicherlich nichts dagegen, denn Neuzugang Beyer ist ein nennenswerter Zugewinn seiner Mannschaft. „Ich glaube, Tom hat noch kein Training verpasst, er gibt richtig Gas.“
Aber nicht nur der Routinier lässt ihn zuversichtlich in die Frühjahrsrunde starten. Die Vorbereitung läuft bislang gut, auch die Langzeitverletzten sind langsam, aber sicher wieder spielfähig. Stürmer Florian Schrepel hat nach seinem Kreuzbandriss schon erste Kurzeinsätze hinter sich, Niklas Jacke und Daniel Krieg sollen in den nächsten Wochen ins Mannschaftstraining zurückkehren. Im ersten Pflichtspiel geht es für die Spvgg am Sonntag, 24. März, 14 Uhr, gegen den SV Hohenau. Davor steht am kommenden Sonntag, 18 Uhr, in Röhrnbach gegen den DJK-SV St. Oswald die Generalprobe auf dem Programm.
