Kreisklasse Deggendorf
Gelungener Start, aber: „Eine gute Halbzeit reicht nicht!“ – Wie die Aufsteiger Schöllnach und SG Otzing die Liga halten wollen

25.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:52 Uhr

Seit vielen Jahren in Schöllnach der Torgarant: Auf die Treffsicherheit von Miroslav Kral setzt der SV auch in dieser Saison. −Foto: Helmut Müller

Sie sind die Meister der beiden A-Klassen Deggendorf und Osterhofen. Der SV Schöllnach und die SG Otzing sind nach 4 Spieltagen in der Kreisklasse Deggendorf angekommen, wissen aber auch: „Eine gute Halbzeit reicht nicht!“

Es war eine souveräne Meisterschaft, die der SV Schöllnach in seinem 74. Vereinsjahr gefeiert hat. Ohne einer einzigen Niederlage marschierten Kral und Co. fast im Spaziergang durch die A-Klasse Deggendorf und schafften nach 2019 die Rückkehr in die Kreisklasse. Lag es an der Qualität der Liga, dass sich der SVS am Ende mit elf Punkten Vorsprung vor der DJK Grattersdorf den Titel sicherte? „Bei einem Aufstieg muss alles zusammenkommen und du brauchst auch bei manchen Spielen Glück. Wir sind dennoch ungeschlagen aufgestiegen und das hat auch was mit Qualität und Teamspirit der Mannschaft zu tun“, sagt Schöllnachs sportlicher Leiter Markus Geier, der in diesem Zusammenhang auch den Verdacht widerlegt, dass die Deggendorfer Gruppe wesentlich leichter war als die Osterhofener. „Man hat ja in der Relegation gesehen das die A-Deggendorf besser abgeschnitten hat als die A-Osterhofen“, weiß Geier. Tatsächlich scheitere der Vize Grattersdorf erst im allerletzten Relegationsspiel gegen den FC Langdorf mit 2:4.

In der A-Klasse Osterhofen setzte sich dagegen die SG Otzing-Niederporing/Tabertshausen wesentlich später die Krone auf. Erst am vorletzten Spieltag brachten die erst vor der Saison fusionierten Vereine die Meisterschaft in trockene Tücher. Am Ende waren es zwei Punkte Vorsprung auf den TSV Hengersberg, der dann später in den Entscheidungsspielen scheiterte.

In der Kreisklasse haben beide Teams einen ordentlichen Start hingelegt. Schöllnach sammelte sechs, während die SG Otzing bei vier Punkten steht. „Der Start ist natürlich sehr gut und wir sind voll im Soll. Damit konnte man nicht rechnen, da uns nach wie vor wichtige Stammspieler fehlen und unser Kader sehr klein gehalten ist“, freut sich Geier über den Auftakt. Gemischte Gefühle sind da eher bei SG-Sportdirektor Dominik Vallet vorhanden. „Grundsätzlich sind wir mit dem Start schon zufrieden! Wir gehen mit breiter Brust in die Saison und denken, dass wir den Klassenerhalt erreichen können. Unser Kader ist unserer Meinung nach gut genug für die Kreisklasse“, sagt Vallet, der aber mit dem letzten Spiel gegen den SV Hofkirchen alles andere als zufrieden ist. „Da haben wir schlecht gespielt und haben verdient verloren“, bedauert Vallet, der aber auch betont, dass dies das bislang schlechteste der vier Spiele war.

Dennoch glauben beide Sportchefs, dass es für dir Kreisklasse reicht. „Um bestehen zu können, haben wir uns mit Spielern verstärkt, wo wir glauben, dass diese uns weiterhelfen“, verrät Geier, der mit Josef Aziabu (27) und Marko Schwarz (28) zwei gestandene Abwehrspieler vom Kreisligisten DJK Neßlbach nach Schöllnach lotsen konnte. Und vorne? Da steht den Schöllnachern mit Miroslav Kral ein Stürmer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten zur Verfügung. Der 37-Jährige trifft, wie er will. Tore pflastern seinen Weg. 127 Treffer gelangen dem Tschechen seit seinem Wechsel 2018. Zweimal traf er auch schon in dieser Saison. „Miro ist ein Aushängeschild für den regionalen Fußball und ist zudem Schöllnacher durch und durch. Er muss niemanden mehr was beweisen. Er kann und wird auch in der Kreisklasse bei einigen Spielen den Unterschied machen“, ist Geier voll des Lobes über seinen Ausnahmestürmer.

Bei der SG vertraut man in erster Linie der Aufstiegsmannschaft um Trainer Jehal Noman (34), der weiterhin die Mannschaft trainiert. Im Angriff verstärkte man sich mit Lessana Doucourt (29) von den Plattlinger Kickers. Der Senegalese war schon zuvor im Verein. Damals noch beim SV Niederpöring. Ob das für die Kreisklasse reicht? „Gegen zwei Top-Teams (Lalling und Stephansposching, Anm. d. Red.) haben wir bewiesen, dass wir in der Klasse bestehen können“, sagt Vallet, der fest an den Klassenerhalt glaubt. Aber er weiß auch, dass es für sein Team kein leichtes Unterfangen wird. „Uns ist bewusst, dass die Kreisklasse schon ein großer Unterschied zur A-Klasse ist. Und dass eine gute Halbzeit nicht reicht, haben wir schon erfahren“, sagt Vallet. In Schöllnach ist man vom Klassenerhalt überzeugt. „Wir müssen in jedem Spiel ans Limit gehen, um Punkte zu holen. Wir erwarten ein enges Feld. Wenn wir unsere Euphorie so lange wie möglich beibehalten, dann ist ein sicherer Mittelfeldplatz möglich“, glaubt Geier.

Für beide Aufsteiger stehen am Wochenende knifflige Auswärts-Aufgaben auf dem Programm. Der SV Schöllnach muss zum SV Bernried, während die SG bei der unberechenbaren Landesligareserve der SG Spvgg Osterhofen/FC Obergessenbach antreten muss.

− fn