Kreisliga Straubing
Duell der Aufsteiger: Deggenau erwartet Bischofsmais – Wer nimmt den Schwung aus der Meistersaison besser mit?

04.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:08 Uhr

Im Kollektiv stark: Der SV Deggenau (rote Trikots) setzte beim 4:1-Sieg bei Bezirksliga-Absteiger SC Kirchroth gleich mal eine Duftmarke. −Foto: Stefan Ritzinger

Es ist schon fast ein Märchen, was sich beim SV Deggenau die letzten vier Jahre abspielt. Seit der Gründung 1949 erlebt der Verein gerade einen Aufstieg wie noch nie. Am Sonntag trifft der aktuelle Meister der Kreisklasse Deggendorf nun auf den amtierenden Titelträger der Kreisklasse Regen, den SV Bischofsmais.

Mit der Verpflichtung des Spielertrainerduos Philipp Zacher (42) und Benjamin Schiller (39) im Jahr 2019 befindet sich der Klub vor den Toren Deggendorfs im Höhenrausch. 2021 feierte man die Coronameisterschaft in der A-Klasse Deggendorf. Ein Jahr später, mit einem zusätzlichen spielenden Trainer Johannes Sammer (36), scheiterte der SVD als Kreisklassenvizemeister im dritten Relegationsspiel nur knapp an Eberhardsberg (2:3), bevor in diesem Jahr der große Wurf gelang. Als souveräner Meister gelang der Sprung ins Kreisligaoberhaus.

Und auch der Start in die noch junge Kreisliga-Saison war ein Einstand nach Maß. Beim Bezirksliga-Absteiger SC Kirchroth gelang mit 4:1 der erste Sieg – und: die Tabellenführung! Am Sonntag kommt es nun zur Heimpremiere und zum Duell der Aufsteiger gegen den SV Bischofsmais.

Die Zielsetzung ist für den Aufsteiger jedoch nicht ein weiterer Aufstieg, sondern nur der Klassenerhalt. „Wir würden gerne über dem ominösen Strich stehen“, sagte Spielertrainer Schiller unlängst. Das hat sich verständlicherweise nicht geändert. „Wir müssen bei jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen, um eine Chance zu haben“, weiß Schiller. Das gilt auch für das erste Heimspiel gegen den SV Bischofsmais, den der Übungsleiter stark einschätzt. „Man hat schon gegen Auerbach gesehen, dass sie sehr gut mithalten können. Zudem haben sie sich noch gut verstärkt“, merkt Schiller an.

Tschechische Legionäre sollen Pledl und Kraus ersetzen



Die Bischofsmaiser haben es ihrerseits im zehnten Anlauf endlich geschafft, und die Rückkehr auf Kreisebene gepackt. Mit den nach Vilzing abgewanderten Marco Pledl (22), der mit sensationellen 50 Torbeteiligungen (35 Treffer) an mehr als die Hälfte der 93 Bischofsmaiser Tore beteiligt war, holte man sich in der Kreisklasse Regen vor dem SV Lalling die Meisterschale – und feierte den langersehnten Aufstieg. Aber nicht nur der Verlust von Pledl, sondern auch der Wechsel von Manuel Kraus (31), der als Spielertrainer beim FC Rinchnach eine neue Herausforderung sucht, wiegt für den SV Bischofsmais schwer. Die beiden Leistungsträger adäquat zu ersetzen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die sportliche Führung sah es als unumgänglich den Kader mit tschechischen Legionären zu verstärken. Ist damit die Aufstiegseuphorie schon verflogen? „Schwer zu sagen“, verrät Trainer Marco Eder, dem aber zufrieden stimmt, dass „die Jungs mit Freude und Bereitschaft beim Training und beim Spiel dabei sind und die Neuzugänge sich schon etwas eingelebt haben.“ Gegner Deggenau ist Eder, wie viele andere Mannschaften auch, gänzlich unbekannt. „Mit Sammer und Schiller, etc. haben sie einige routinierte Topspieler in ihren Reihen. „Den Schwung der Meistersaison konnten sie gleich mitnehmen und hatten quasi einen optimalen Start mit dem Sieg gegen Kirchroth“, erkennt Eder, dem aber auch die Leistung der Seinen beim SV Auerbach positiv stimmt. „Das war sehr ordentlich. Wir können ein gutes Tempo gehen, müssen es aber noch über die ganze Spielzeit schaffen, wenn wir in Deggenau etwas holen wollen. Vor allem bei Standards müssen wir noch konzentrierter agieren“, erklärt Eder seinen Optimismus.

In Deggenau fiebert man dem Heimauftakt entgegen. In jedem Fall kann man sich auf die heimischen Fans verlassen. Schiller: „Die Vorfreude ist riesig bei uns im Verein, vor allem nach dem ersten Sieg! Wie immer, werden wir von unseren Fans unterstützt. Die haben sich die letzten Jahre wahnsinnig ins Zeug gelegt, die Mannschaft zu unterstützen und da sind wir auch sehr dankbar dafür.“ Bischofsmais Trainer Marco Eder lässt sich überraschen. „Wenn es eine ähnliche Kulisse wie letzten Samstag in Auerbach gibt, würden wir uns freuen. Das war schon Klasse“, verrät Eder.

− fn