Was die sportliche Kompetenz bezüglich Trainergespann anbelangt, ist man beim SV Neuhausen/Offenberg mehr als nur kreisligatauglich aufgestellt. So zieht zur neuen Saison – als gleichberechtigter Coach neben Johann Lauerer (29) – Andreas Karl (42) die Strippen. Jetzt muss nur noch die abstiegsbedrohte Mannschaft unter Beweis stellen, dass sie auch in der neuen Saison für die Kreisliga Straubing geeignet ist.
Karl ist in der heimischen Fußballlandschaft kein unbeschriebenes Blatt. Zuletzt agierte der 42-Jährige, der in der Jugend für den TSV 1860 München spielte und im U-Bereich für Deutschland kickte, beim Kreisklassisten Spvgg Patersdorf. Dort verkündete Karl aber während dieser laufenden Saison im September 2022 seinen sofortigen Rücktritt. „Nach sechs Jahren als Spieler und Trainer in Patersdorf hat sich unsere Zusammenarbeit einfach abgenutzt“, sagte er damals kurz vor Anpfiff des Derbys gegen die Spvgg Ruhmannsfelden II.
Während Patersdorf damals einen erfahrenen Fußball-Fachmann, der zu seiner aktiven Zeit unter anderem für Kötzting, Miltach, Deggendorf höherklassig agierte und bei der Spvgg Ruhmannsfelden in der Saison 2015/2016 sogar in der Bayernliga Süd spielte, verlor, freut man sich bei Neuhausen/Offenburg jetzt über diesen durchaus überraschenden Coup.
„Wir sind sehr froh, dass wir die vakante Trainerstelle mit Andreas Karl besetzen konnten. Wir haben uns bewusst Zeit gelassen, damit wir eine sehr gute Lösung für diese Position finden können. In den Gesprächen hat sich schnell herauskristallisiert, dass sich die Ansichten von Andi mit denen des Vereins decken und deswegen ist dies für uns die optimale Lösung und wir sind glücklich, dass wir mit ihm und mit Hanse als neues Trainerduo in die Saison 23/24 gehen können“, freuen sich die beiden Abteilungsleiter Michael Grotzer und Markus Wagner. Sehr zufrieden mit dieser Lösung zeigt sich auch Spielertrainer Johann Lauerer, der Karl schon ewig kennt. „Andreas passt menschlich und fachlich optimal zu uns. Ich freue mich, dass wir das auf Basis seiner Erfahrung zusammen machen können.“ Und auch der Neue selbst, der natürlich maximalen Erfolg anstrebt, kann es kaum mehr erwarten, bis es im Sommer endlich los geht. „Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe. Für mich ist Neuhausen ein Verein mit besten Voraussetzungen und mit enormen Potenzial. Gerade junge Kicker rücken immer wieder in den Herrenbereich hoch, was die Aufgabe umso schöner macht, diese Jungs an den Herrenbereich heran zu führen“, sagt Karl gegenüber der Heimatzeitung.
Dies ist jedoch alles Zukunftsmusik, denn: Neuhausen/Offenberg steht noch eine knallharte Rückrunde bevor, in der die Mannschaft mit dem aktuellen Trainerteam in jedem Spiel an die absolute Leistungsgrenze gehen muss. „Wir sind jedoch überzeugt, dass wir am Schluss auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, denn die Mannschaft hat in den letzten Wochen hart gearbeitet und sie ist noch enger zusammengerückt. Wir alle im Verein wissen, dass wir eine charakterstarke Mannschaft haben und stehen total hinter ihr“, sagt das Abteilungsleiter-Duo überzeugt. Auch Lauerer ist vom Ligaerhalt überzeugt, auch wenn der Auftakt mit einem Punkt aus zwei Spielen nicht gerade rosig ausfiel. „Wir müssen einfach unsere individuellen Fehler minimieren“, analysiert der Spielertrainer, warum man aktuell auf einen Abstiegsplatz steht. Am Sonntag (14 Uhr) wartet mit Kirchberg im Wald der nächste harte Brocken.
− mo
