Im Frühjahr hatte die SpVgg Osterhofen um Spenden für ihren Juniorenspieler Nico gebeten. Der Zehnjährige leidet an einer seltenen Tumorkrankheit, ein Medikament, das in Deutschland nicht zugelassen ist, könnte ihm helfen – kostet aber rund 100.000 Euro. Die Resonanz auf den Aufruf war enorm: 120.000 Euro kamen zusammen.
Der Verein „Sportler helfen Sportlern“ wurde 1997 aus der Taufe gehoben. Seitdem hilft die Organisation Amateur- und Freizeitsportlern, die in Not geraten sind. Sei es durch einen Unfall oder durch eine Krankheit. So wurden bis Ende 2022 Summen im fünfstelligen Bereich erzielt, die an hilfsbedürftige Personen weitergegeben wurden. Dann bewegte das Schicksal des zehnjährigen Nico die Menschen in der Region – und Unglaubliches geschah.
Nico leidet an einer seltenen Krebserkrankung, dem Mittelliniengliom. Das ist ein bösartiger Hirntumor, der insbesondere im Kindesalter auftritt und im Hirnstamm, Thalamus und Rückenmark lokalisiert sein kann. Der Tumor wächst schnell, die Prognosen sind oft nicht positiv. Hoffnung macht ein in Deutschland nicht zugelassenes Medikament, das das Leben des Buben verlängern kann. Die Kosten dafür werden auf rund 100.000 Euro geschätzt. Und so initiierte die SpVgg Osterhofen, angeführt vom damaligen Jugendleiter Andreas Naser, eine Spendenaktion für ihren ehemaligen Jugendspieler. Die stieß auf große Resonanz – und mobilisierte zahlreiche Unterstützer. Manfred Winter, Torwarttrainer in Deggendorf, nahm Kontakt zu Christian Früchtl auf, der sofort bereit war, zu helfen. Sowohl Früchtl (Bischofsmais) als auch Lukas Mühl (Regen), die beim österreichischen Bundesligisten FK Austria Wien spielen, stellten ihre getragenen Trikots zur Verfügung.
314 Buchungen auf Spendenkonto des Vereins
Und sie waren nicht die einzigen: Umliegende Vereine, Gönner und regionale Sportpersönlichkeiten spendeten bei diversen Veranstaltungen, bei Faschingsmärkten, Sportveranstaltungen und Benefizkonzerten. Händler stellten Spendenboxen in ihren Läden auf. Auch „Sportler helfen Sportlern“ richtete ein Spendenkonto ein. Bereits im März konnte Nicos Familie eine Summe von 22.000 Euro übergeben werden – und Nico seine Therapie starten.
Doch die Spendenbereitschaft ging weiter – das ganze Jahr über. Und so konnte Manfred Karger, Vorsitzender von „Sportler helfen Sportler“ in der Jahresversammlung des Vereins nun eine gigantische Summe verkünden: 120.000 Euro wurden für den krebskranken Nico gesammelt. Nicht nur die Auktion der Trikos von Christian Früchtl und Lukas Mühl bei Ebay war erfolgreich, sondern es gingen insgesamt 314 Buchungen auf das Spendenkonto des Vereins ein.
Was bleibt, geht an den Verein zurück
Viele Vereine aus den Landkreisen Passau, Freyung-Grafenau, Regen, Straubing-Bogen und Deggendorf spendeten, und rechnet man die bereits ausgeschüttete Summe dazu sind gut 140.000 Euro gesammelt werden, die nun für die Therapie von Nico verwendet werden können. Leider konnte die eingeladene Mutter von Nico an der Veranstaltung wegen eines Todesfalls in der Familie nicht teilnehmen. Laut zweiten Vorsitzenden Dominik Vallet wird das „Treffen in der nächsten Zeit nachgeholt werden.“
Gelder, die nicht für Nicos Therapie verwendet werden, sollen, später an den Verein „Sportler helfen Sportler“ zurück gehen oder auch zur Unterstützung an den Kinderschutzbund oder die Kinderkrebshilfe gehen – das versichert eine Tante von Nico auf Nachfrage: „Das versteht sich von selbst.“
