Das erste Unentschieden der Saison ist zu wenig gewesen: Die Frauen des FV Obereichstätt kamen am Pfingstsamstag im letzten Heimspiel gegen den TSV 1865 Murnau nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und müssen den Traum vom Aufstieg in die Bayernliga begraben. Nach dem 3:1-Sieg der Tabellenführerinnen vom SV Kirchberg gegen die DJK SV Geratskirchen hat der SV nun vor der letzten Partie vier Punkte Vorsprung auf den FVO und kann nicht mehr von Platz eins gestoßen werden.
Obereichstätt ging erneut als Favorit in die Partie, auch weil die Murnauerinnen, die über die gesamte Saison hinweg nur auf einen kleinen Kader zurückgreifen konnten, lediglich mit elf Spielerinnen anreisten. Zu Beginn ließ der FVO den Ball in seinen eigenen Reihen laufen, schloss vor dem Tor aber noch zu überhastet ab. Je länger das Spiel lief, desto mehr drängte die Heimelf auf das Murnauer Tor. Die Gäste, die im Abstiegskampf auf jeden Zähler angewiesen sind, versuchten ihr Offensivspiel über Spielertrainerin Annika Doppler aufzuziehen, wurden aber meist von Obereichstätts Defensive um Lisa Reitzer weit vor der Gefahrenzone gestoppt. Umso überraschender war es also, als der TSV in der 34. Minute durch Anna-Sophie Nienhuis in Führung ging. Nach einem unnötigen Foul kurz vor dem Sechzehner trat Celina Constantini einen zentralen Freistoß hart aufs Tor, FVO-Torhüterin Ramona Stock konnte den Ball nicht festhalten und Nienhuis schob ein.
Beste Offensive der Liga schwächelt schon wieder
Nach dem Seitenwechsel war klar, dass das Heimteam alles daran setzen muss, schnell den Ausgleich zu erzielen. Durch hohes Anlaufen setzten die Obereichstätterinnen Murnau früh in Bedrängnis. Die Partie spielte sich nur noch vor dem Tor der Gäste ab, jedoch konnte die beste Offensive der Liga die Summe an Möglichkeiten nicht für einen Torerfolg nutzen. Katharina Schneider vergab dabei nach Flanke von Zoe Glatter die größte Chance und köpfte knapp vorbei. Ebenso scheiterten Stefanie Braun sowie Maria Zeller vor dem Murnauer Gehäuse. Durch die sommerlichen Temperaturen schwanden im weiteren Spielverlauf auf beiden Seiten die Kräfte, doch der FVO wollte unbedingt noch die Partie drehen. In der 88. Minute brachte Abwehrspielerin Lea Czech einen hohen Ball in den Sechzehner, den die eingewechselte Julia Seidl zum viel umjubelten Ausgleich einköpfte. Ein paar Minuten waren noch auf der Uhr, aber es blieb bei der Punkteteilung, die keinem der Teams so richtig weiter half.
Natürlich war beim Team von Barbara Moosmeier nach der Partie aufgrund der verpassten Meisterschaft die Enttäuschung spürbar. Dennoch ist den Obereichstätterinnen der zweite Platz sicher – die beste Saisonleistung seit 2017/18. Kommenden Samstag (16 Uhr) will der FVO auswärts beim bereits feststehenden Absteiger TSV Gilching-Argelsried noch die letzten drei möglichen Punkte einfahren. Dazu ist ihm die Unterstützung einiger Fans und einem Großteil der zweiten Mannschaft sicher, die eine Auswärtsfahrt organisieren.
EK
FV Obereichstätt: R. Stock, Bauer, K. Schneider (66. Braun), Reitzer, Czech, Gruber, Bösl (57. Seidl), E. Schneider, Becker (57. Glatter), Sydow, Zeller.
Tore: 0:1 Nienhuis (34.), 1:1 Seidl (88.).
