Entscheidung vom Punkt
Der „Hitchcock-Pokal“: TV Hilpoltstein und SpVgg Kattenhochstatt liefern sich spannendes Finale

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 12:49 Uhr
Mathias Hochreuther

Der TV Hilpoltstein (in weiß) hielt dagegen, kämpfte um den Pokalsieg – doch unterlag letztlich im Elfmeterschießen. Foto: Hochreuther

Der TV Hilpoltstein hat das Kreispokal-Finale (Neumarkt/Jura) der Frauen verloren. Im Duell der Kreisligisten setzte sich die SpVgg Eintracht Kattenhochstatt am 1. Mai vor rund 150 Zuschauern auf dem Sportgelände des BSC Woffenbach mit 5:4 nach Elfmeterschießen durch.

Duell auf Augenhöhe bei blendenden Bedingungen

„Den Hiscox-Pokal benennen wir heute um in Hitchcock-Pokal“, witzelte Kreisspielleiter Markus Hutflesz bei der Pokalübergabe. Dabei hatte er nicht nur charmant den Sponsor des Pokalwettbewerbs der Frauen eingebaut. Den „Meister der Spannung“, Filmregisseur Alfred Hitchcock, ins Spiel zu bringen, war nach diesem nervenzehrenden Finale auch nicht unangebracht.

Fraglich war allerdings im Vorfeld doch, wie spannend es denn an diesem Feiertag auf dem herrlichen Woffenbacher A-Platz bei frühsommerlichen Temperaturen tatsächlich werden würde. Denn die Hilpoltsteinerinnen plagten jüngst akute Personalsorgen. Vor knapp zwei Wochen konnten sie in der Kreisliga nur zu zehnt spielen – und verloren das Verfolgerduell gegen Kattenhochstatt daheim mit 2:4. Am vergangenen Wochenende dann konnten sie in Gnotzheim gar nicht antreten und mussten die Punkte kampflos abgeben. Dass die jungen Mädels von Trainer Simeon Steiner aber nicht umsonst in der Kreisliga vorne mitmischen, das zeigten sie nun in personell besserer Verfassung.

Insgesamt lieferten sich die beiden Teams ein Duell auf Augenhöhe. Die 1:0-Pausenführung für Kattenhochstatt kam aber nicht von ungefähr. Nach einem Querpass fackelte Laura Gutgesell nicht lange und schoss ins lange Eck ein (11.). Die zahlreichen Eintracht-Anhänger – es wurde eigens ein Bus für Team und Fans gechartert – jubelten.

Echte Chancen blieben im weiteren Verlauf zunächst die Ausnahme. Nach einer Ecke von Marlene Streng rettete der Pfosten für den TV (27.), bei einem waghalsigen Einsteigen von Eintracht-Torhüterin Marie Blischke gegen Sophia Engel blieb die Pfeife der gut leitenden Unparteiischen Julia Schineller (TV 48 Schwabach) stumm (35.). Einen langen Ball lenkte TV-Torhüterin Hanna Bosch mit Glück zur Ecke (41.).

Nele Pfahler bringt TV zurück

So begann auch die zweite Hälfte, Bosch parierte einen Freistoß von Streng (53.). Nach einer Stunde stocherte dann Nele Pfahler den Ball aus dem Getümmel über die Linie. Und wer weiß, welche Wendung das Geschehen genommen hätte, hätte Laura Gaebel Sekunden später ihre große Chance zur Führung für die „Burgdamen“ genutzt. Beide Mannschaften gaben nicht klein bei, auch wenn es bei den frühsommerlichen Temperaturen offensichtlich irgendwann wehtat. Es ging ins Elfmeterschießen. Und da hatte dann die Eintracht das bessere Ende für sich. Weil Blischke einen Strafstoß parieren konnte, jede Mannschaft einmal die Latte traf – und am Ende Laura Eder, schon während der 90 Minuten die auffälligste Eintracht-Akteurin, als letzte Schützin für Kattenhochstatt ein starkes Nervenkostüm zeigte.

hoc


TV Hilpoltstein: Bosch, Medl, Schmechtig, Hauth, L. Pfahler, Odörfer, Gaebel, Engel, Wittmann, Rupp, N. Pfahler (Degen, Heindel).
Kattenhochstatt: Blischke, Rührer, Jeworrek, Meyer, Streng, Gutgesell, Gagsteiger, Eder, Pika, Bloß, Görg (L. Erdmannsdörfer, C. Erdmannsdörfer, Wörlein).
Tore: 0:1 Gutgesell (11.), 1:1 N. Pfahler (61.). Elfmeterschießen: 2:1 L. Pfahler, 2:2 Pika, Blischke hielt gegen Medl, 2:3 C. Erdmannsdörfer, 3:3 N. Pfahler, Streng schoss an die Latte, 4:3 Engel, 4:4 Görg, Rupp schoss an die Latte, 4:5 Eder.